Fontainebleau: meine Boulder Lieblingsgebiete
Im Zauberwald von Fontainebleau gibt es Millionen von Felsen, Blöcke aus hellem Sanstein mit einem unglaublichen Formenreichtum. Sie liegen in Gruppen im Wald verstreut, oder auf sandigen Lichtungen, auf Kuppen, in Tälern, als monumentale Einzelfelsen sichtbar, oder tief versteckt im Dickicht des Waldes. Kletterer nennen diese Felsen Boulder, und „bouldern“ an ihnen: ein meist eher akrobatisches Klettern in Absprunghöhe, ohne Sicherungen.

Gebiete
All diese Felsen wurden mit der Zeit in Gebiete unterteilt. Das macht es leichter sie zu finden. Daneben hat jedes Gebiet seinen besonderen Flair und ein unterschiedliches Spektrum an Schwierigkeiten und Eigenarten, wie zum Beispiel Sonnenexposition, Felshöhe oder Frequentierung.

Parcours
In diesen Gebieten sind Boulder in derselben Schwierigkeit zu Parcours zusammengefasst. Die beinhalten meist 30 bis 40 Probleme die es zu lösen / zu klettern gilt und in einer Farbe durchnumeriert wurden. Manchmal musst Du dabei nicht einmal den Boden berühren um von einem zum anderen Boulder zu kommen. Die Schwierigkeit der Farben reicht von Gelb (leicht) über Orange – Blau – Rot – Weiß bis Schwarz (extrem schwer). Wobei die Schwierigkeit der Farben zwischen den Gebieten recht unterschiedlich sein kann.
Ich möchte Dir hier meine Lieblingsgebiete vorstellen:

1. La Roche aux Sabots
La Roche aux Sabots ist ideal um sich mit dem Bouldern in Fontainebleau vertraut zu machen und den Boulderurlaub zu starten. Vom großen Parkplatz in der Nähe des Friedhofs von Noisy-sur-Ecole gelangst Du in 5 Minuten zu den Felsen. Besonders Familien gehen gern hier her, weil es für jeden, von Kindern über Anfänger bis zu ambitionierten Boulderern, passende Boulder-Probleme gibt. Dafür ist Roche aux Sabots manchmal ziemlich überlaufen, besonders an Wochenenden.

Gleich zu Beginn gibt es an den niedrigen Blöcken im lichten Wald einen leichten Parcours (gelbe Markierungen) und einen Kinderparcours (Weiß) um sich an den Felsen zu gewöhnen.

Dahinter befinden sich eine Vielzahl von Blöcken dicht gedrängt auf sandigen Lichtungen. Der blaue Parcours hier gilt übrigens als einer der Schönsten seiner Schwierigkeit. Auch in Rot und Rotweiß gibt es hier tolle Boulder zu knacken.

2. Canche aux Merciers
Auch Canche aux Merciers ist gut geeignet für Kinder und Anfänger. Doch auch fortgeschrittene Boulderer werden hier ihren Spaß finden. Das Boulder-Gebiet ist vom Parkplatz an der D64 zwischen Achères-la-Forêt und Arbonne-la-Forêt in 5 Minuten erreicht und liegt an einer großen Sandfläche. Eine ideale Spielfläche für Familien.

Der leichte (gelbe) Parcours verläuft ebenso wie Orange abwechslungsreich durch das ganze Gebiet. Es gibt auch einen extra Kinder-Parcours.

Blau und Rot haben es teils ganz schön in sich. Eine gute Technik ist hier oft gefragt. Angenehm ist, dass in Canche aux Merciers der Untergrund durchwegs eben und sandig ist. Das Landen beim Fallen oder Abspringen ist also unproblematisch.

Ein paar richtig schwere Off-Circuit Boulder sind auch vorhanden, meist Traversen, da die Felsen hier insgesamt etwas niedriger sind.

3. Cul de Chien
In Cul de Chien gibt es wenig Schatten, dafür gaaanz viel weissen Sand. Zum Karibikfeeling fehlt nur noch das Meer! Es ist hier einfach wunderschön! Umrahmt wird die riesige Sandfläche, die zum Volleyballspielen, Bumerangwerfen und Herumtollen einläd von mystischen Felsformationen und zarten Birkenbäumen.

Das Bouldergebiet liegt im Forêt Domanial des Trois Pignons, eine halbe Stunde vom Parkplatz von Noisy-sur-École, vorbei an La Roche aux Sabots (siehe Nr.1), dann rechts abbiegen.

Namensgebend (Arsch vom Hund) ist ein Felsen in der Mitte der Sandfläche der die Form eines Hundes (Snoopy) hat, aber wegen Einsturzgefahr nicht mehr beklettert werden darf.

Die Parcours wurden in den letzten Jahren neu definiert und markiert: Es gibt hier Orange, Blau und Rot.

Und zwei berühmte schwere Boulder: Das Dach des Cul de Chien gleich beim Hund, und das andere Dach (L’Autre Toit).

4. Diplodocus
Ein Felsen, groß und zerklüftet wie ein Saurier, gab diesem Gebiet seinen Namen. Er steht mit seiner versteinerten Familie auf einer idyllischen, wunderbar sandigen Lichtung im Forêt Domaniale des Trois Pignons. Einen Kilometer vom Wanderparkplatz von Le Vaudoué entfernt, westlich am Chemin de la Mée gelegen.

Auch wenn der Diplodocus-Felsen respekteinflößend ist, die Boulder sind eher moderat. Du findest hier Parcours in den unteren Schwierigkeitsgraden: Gelb, Orange und einen kurzen blauen Parcours.

5. Elephant
Ein weiterer versteinerter Riese ist der „Elephant“, und der bekannteste dazu. Das Bouldergebiet um den Elefantenfelsen liegt etwas außerhalb, bei Larchant, im Forêt Domanial de la Commanderie.

Es erstreckt sich entlang einer Hangkante, unterhalb derer sich eine große Fläche feinen weißen Sandes befindet. Doch nur unter wenigen Bouldern ist Sand zu finden. Oft ist der Boden von dicken Wurzeln überzogen oder verblockt.

So ist der Elephant ein eher anspruchsvolles Boulder-Gebiet. Du solltest schon mindestens ein gutes Crashpad dabei haben. Auch sind etliche Boulder ziemlich hoch.

Es gibt hier acht Parcours in allen Schwierigkeiten und eine ganze Reihe schwerer Einzelprobleme zu bouldern.

TIPP: Der orangene Parcours ist hier besonders lang und führt landschaftlich reizvoll um den ganzen Hügel herum. Es geht durch enge Schluchten, über große Platten, durch Höhlen und Kamine… alles ohne Crashpad, da es zu umständlich wäre das hier mitzuschleppen. So wird auch so mancher orange Boulder zum Nervenkitzel!
Fortsetzung:
Fontainebleau Parcours: Bouldern für Fortgeschrittene

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