Wanderung ohne Auto: einsame spannende Wege zur Hochsalwand

Wanderung ohne Auto: einsame spannende Wege zur Hochsalwand

Auf zum großen Teil unmarkierten, alten aufgelassenen Steigen und Pfaden führt diese Rundwanderung von Brannenburg im Inntal auf die Hochsalwand (1.625m) und hinüber zum Lechnerkopf (1.547m). Hier findest Du neben einem herrlichen Bergpanorama und einem Hochgebirgs-Ambiente wunderbare Ruhe und Einsamkeit. Dabei sind Orientierungssinn, Ausdauer und leichte Kletterei im I. Grad gefragt.

♥  Start- und Zielbahnhof: Brannenburg 473 m  

♥  Dauer: 7 Stunden

♥  Rundwanderung-Länge: 18 km

♥  Höhenmeter: 1.200 m

♥  max. Höhe: ca. 1.625 m

♥  Anforderungen: Ausdauer  ♥  Orientierung Trittsicherheit zum Lechnerkopf Kletterei im I.Grad

Hütte: Ja

Vom Bahnhof Brannenburg in die Wendelsteinstraße, und ab der Rosenheimerstraße dem Kirchbach auf der linken, südlichen Seite folgen bis zur Abzweigung Richtung Sankt Margareten. Es geht über eine Wiese und dann Thann rechts hinauf. Im Wald zweigt bald ein Pfad nach links von der Straße ab, quert den kleinen Bach und steigt zur Straße nach Sankt Margareten hinauf.

Aufstieg zum Breitenberghaus

An dem markanten Kirchlein vorbei, auf der Straße weiter, über Wiesen, bis rechts der Wanderweg zum Breitenberghaus beginnt. Erst auf einer schmalen Privatstraße, dann rechts einen steilen Schotterweg unter der Materialseilbahn hinauf.

Auf den Wiesen blühen Herbstzeitlose, eine Zwiebelblume die zu den giftigsten einheimischen Pflanzen zählt. Ab dem Wald geht es auf nettem Steig: dem Hubert-Stürzl-Steig, bis zum netten Breitenberghaus. Hier empfiehlt sich schon eine erste Rast, da hier die einzige Einkehrmöglichkeit auf dieser Wanderung besteht.

Breitenberghaus der Naturfreunde bei Brannenburg
Originelle Sitzmöglichkeiten am Breitenberghaus

Almwiese mit Aussicht

Von der Hütte zur Forststraße hinauf, und dieser noch ein kurzes Stück folgen bis zur Abzweigung nach Aipl. Auf diesem Weg durch den Wald bis zur Tränke an einer langgestreckten Almwiese. Hier bietet sich dir schon ein herrliches Bergpanorama.

Stonebalancing vor Alpenpanorama
Stonebalancing vor Alpenpanorama

Du querst diese Almwiese nun auf Wegspuren am Kamm entlang (rechts) in Richtung Westen mit Blick auf den Wendelstein (Gipfel mit der Antenne). An einem markanten Bergahornbaum vorbei, und ganz an ihrem Ende, am Waldrand noch ein Stück abwärts bis zu einer gelben Markierung.

Wanderung ohne Auto: einsame spannende Wege zur Hochsalwand

Ab hier dem netten Pfad und den Markierungen an der Hangkante entlang folgen. Der Pfad endet an einem Forstweg, und setzt sich gegenüber als Holzweg fort. Später links, etwas steiler hinauf den Holzweg weiter bis zu den Weideflächen der Lechneralm. Auf diesem Wegstück begegnete mir eine ganze Gemsen-Herde!

Lechneralm mit Hochsalwand und Lechnerkopf im Hintergrund
Lechneralm mit Hochsalwand und Lechnerkopf im Hintergrund

Du stehst hier nun am Beginn eines idyllischen Bergkessels und siehst direkt zu deinem Tagesziel, der Hochsalwand und zum Lechnerkopf rechts daneben hinüber.

Gratweg zur Hochsalwand

Ein Elektrozaun versperrt den Weiterweg, kann aber unweit an einem kleinen Felsen überstiegen werden. Dahinter wendest Du Dich nach links, wo erst kaum sichtbare Pfadspuren nordseitig den Hang zum Wald hinauf führen.

An der Lechneralm und Pfad zur Hochsalwand

Der Pfad wird zwar immer deutlicher, ist jedoch bis zum Kamm meistens ziemlich feucht und rutschig. Hier ist eine gute Tritttechnik gefragt.

Blick nach Osten von der Salwand
Aussicht vom Grat Richtung Osten

Am Kamm wendet sich Dein Weg Richtung Westen und folgt dem Gratverlauf bis zum Gipfel der Hochsalwand. Achtung, an einigen Stellen wird der Pfad etwas undeutlich.

Gratweg zur Hochsalwand

Je höher Du gelangst desto felsiger wird das Gelände. Manche Stellen verlangen sogar ein wenig Kletterei, wie der kurze Kamin.

Wanderung ohne Auto: einsame spannende Wege zur Hochsalwand

Auf diesem Weg begegnen Dir kaum Menschen, und Du hast herrliche Ausblicke in die Bergwelt, nach Süden bis zur Großvenedigergruppe.

Die Hochsalwand

Blick nach Osten von der Hochsalwand

Dann hast Du den eher unspektakulären Gipfel der Hochsalwand erreicht. Ein paar Holzbalken dienen als Sitzgelegenheit. Rundherum ist das Panorama hingegen ein Spektakel.

Am Gipfel der Hochsalwand

Auf meinem Weg habe ich einen fast Dolchartig geformten gelben Stein gefunden und hinterlasse ihn nun neben dem Gipfelkreuz. Dohlen fliegen heran und warten auf Krümel von meiner Brotzeit. Eine herrliche Ruhe!

Abstieg von der Hochsalwand

Der Normalabstieg von der Hochsalwand führt noch ein Stück westwärts am Grat entlang weiter, und biegt dann steil durch die Latschenfelder nach Norden ab. Der meist ziemlich feuchte, teils seilversicherte Steig quert dann die Nordflanken der Hochsalwand in Richtung Rampoldplatte.

Doch da fallen mir Steigspuren längs einer Leitung, nordseitig, direkt unterhalb des Gipfels auf. Da ich gern etwas ausprobiere beschließe ich zu erkunden bis wohin diese führen.

Direktabstieg von der Hochsalwand

Diese Spuren gehören wirklich zu einem alten, ehemaligen (Kletter)Steig, der durch die Felsrinnen sehr steil die Hochsalwand hinunter führt. Du musst ein gutes Gespür für das Gelände und die Wegführung haben, um dich hier nicht zu versteigen. Grundsätzlich kletterst Du hier genau nach Norden zur Scharte zwischen Hochsalwand und Lechnerkopf hinunter. Ab und zu sind sogar noch alte Markierungen zu finden.

Lechnerkopf Scharte zur Hochsalwand

An der Scharte zwischen Hochsalwand und Lechnerkopf fühle ich mich wie ins Hochgebirge versetzt. Links und rechts steile Felswände , ein toller Ausblick und ein paar Gemsen, die im Geröll herumklettern!

Aufstieg zum Lechnerkopf

Kraxelei zum Lechnerkopf

Eindeutige Spuren und ein paar originelle Steinmännchen markieren den Zustieg zum Lechnerkopf. Der sieht von weitem steiler aus als er dann ist. Wunderbare Henkel und Griffe laden zur Kraxelei der schrägen Platte rechts neben dem großen Überhang ein. Es macht Spaß.

Lechnerkopf Gipfel

Oben sind es nur noch ein paar Meter bis zum kleinen Gipfelkreuz. Der Blick schweift von den Felswänden der Hochsalwand, über die Gipfel des Mangfallgebirges weiter westwärts in die orange leuchtende tiefstehende Sonne. Und im Norden liegt mir das Voralpenland zu Füßen.

Leichte Kletterei zum Gipfel des Lechnerkopfd

Ich bin hier völlig allein, und fühle mich unsagbar frei und glücklich. Gerne würde ich noch länger hier oben sitzen und genießen, doch die Zeit drängt, die Dunkelheit naht.

Wanderung ohne Auto: einsame spannende Wege zur Hochsalwand

Auf demselben Weg kletter ich wieder vom Lechnerkopf hinunter. Am Sattel fällt mir ein Felsgebilde auf das wie eine liegende Frauengestalt mit einem hübschen Profil aussieht.

Abstieg nach Brannenburg

Dann erkunde ich Steigspuren die zwischen den Felswänden des Lechnerkopf und einer kleinen Felsnase jenseits eines Absperrbands zu erkennen sind. Doch der Weg hört plötzlich in steilen Fels- und Grasrinnen auf. Es ist wohl besser beim Sattel an der Wiese etwas unterhalb dem Steig nach links zum Normalweg hin zu folgen.

Abstieg von Hochsalwand und Lechnerkopf

Der übliche Wanderweg quert die gesamte Nordflanke von Hochsalwand und Lechnerkopf und mündet am sonnigen Bergkamm zur Rampoldplatte. Falls gewünscht kann diese auch noch leicht bestiegen werden (+50 Hm). Vom Kamm zweigt ein Wanderweg zur Lechneralm hinunter ab, oder Du steigst direkt von der Rampoldplatte zur Lechneralm hinunter ab.

Abstieg über die Lechneralm im Abendrot

Die Berge glühen bereits im Abendrot. Ab der Lechneralm geht es erst auf dem Almweg hinunter bis rechts ein Pfad Richtung Breitenberghütte abzweigt. Dieser wird bald zum Forstweg der mit sanftem Gefälle am Breitenberghaus vorbeiführt.

Wanderung ohne Auto: einsame spannende Wege zur Hochsalwand

Der anschließende Abschnitt vom Breitenberghaus hinunter nach Brannenburg / Bichl ist im Winter eine nette Rodelstrecke, deshalb auch etwas steiler. Mittlerweile ist es finster geworden. Kuhglocken kündigen mir eine Kuhherde auf meinem Weg an. Unten glitzern die Lichter…

Abstieg im Dunklen

An drei Linden links vorbei zur Straße hinunter. Dann wanderst Du diese bis zu einem „Architektenhaus“, dann weiter geradeaus an diesem vorbei, und biegst in den Feldweg ein. Dieser bringt Dich direkt wieder zum Kirchbach hinunter. Auf dem Spazierweg am Bach entlang bis zum Bahnhof Brannenburg zurück.

Einkehren: Breitenberghaus,

Wanderung ohne Auto: einsame spannende Wege zu Hochsalwand und Lechnerkopf von Brannenburg

Wanderungen ohne Auto in der näheren Umgebung: ÜBERSICHT

  1. Lieblingsplatz: Tatzelwurm Wasserfälle
  2. Erste Frühjahrswanderung zu Hechtsee und Gießenbachklamm Kiefersfelden
  3. Wanderung zum Hocheck, Kletterwänden und Grafenloch bei Oberaudorf
  4. Wildbarren über den Grauen Stein und den Bichlersee von Oberaudorf
  5. Über Langweilsteig und Buchau aufs Hocheck von Oberaudorf
  6. Kranzhorn über das Erler Herz von Oberaudorf aus
  7. vom Tatzelwurm / Oberaudorf auf den Brünnstein mit Klettersteig
  8. Idyllische Almwiesen und Pfade auf den Rehleitenkopf bei Flintsbach
  9. Wasserfälle rund um den Petersberg bei Flintsbach
  10. Die gefrorenen Wasserfälle rund um den Petersberg im Winter
  11. Großer Madron, Ritual-Berg über dem Inntal, von Flintsbach
  12. geheime Pfade von Brannenburg auf die Rampoldplatte
  13. Adler an Wildalpjoch und Kaserwand vom Sudelfeld
  14. Sulzberg, ruhiger Gipfel und nette Hütten, von Brannenburg
  15. Überschreitung von Hochries, Feichteck und Heuberg nach Nußdorf am Inn
  16. Gamskogel, einsamer Gipfel im Wilder Kaiser-Tal, von Kufstein
  17. mit leichter Kletterei: zur Teufelskanzel am zahmen Kaiser von Kufstein
  18. Durchquerung Zahmer Kaiser über die Pyramidenspitze von Kufstein nach Walchsee

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Consent Management Platform von Real Cookie Banner