Innradweg: von Mühldorf über Altötting nach Burghausen
Diese alternative Etappe des Innradweg von Mühldorf nach Burghausen führt fast ausschließlich durch Wohn-, Industrie- und Gewerbegebiete, was nicht gerade Spaß macht. Doch erreichst Du so zwei wirklich sehenswerte Orte: den Bereich um die Wallfahrtskirche von Altötting und die historische Altstadt von Burghausen mit der längsten Burganlage der Welt.
♥ Radweg Länge: 38 km
♥ Steigung: 180 Höhenmeter bergauf , 170 m Höhenmeter bergab
♥ Start: Bahnhof Mühldorf (397 m)
♥ Ziel: Bahnhof Burghausen (420 m)
Vom Bahnhof Mühldorf geht es über die Bahnhofstraße und den Stadtberg hinunter in die Innenstadt. Wir durchqueren den fast 500 Meter langen historischen Stadtplatz und radeln durch das Südtor zum Inn hinunter.

Leider endet dieser schöne Uferweg kurz vor der Eisenbahnbrücke, und der Innradweg schwenkt nach links das Ufer hinauf. Wir queren die Bahngleise über eine Brücke und fahren kurz darauf über den Imker- und Ahamerweg zur Mühldorfer Straße in Töging am Inn.

Der folgen wir nun auf dem Radweg für gute 5 Kilometer. Dann kommt ein leider nur sehr kurzes idyllisches Stück entlang eines Stauweihers, bevor es 3 Kilometer fast schnurgerade durch die Wohngebiete von Winhöring und Steinhöring geht.

Der Radweg schwenkt nun nach Süden, quert an der Neuöttingerstraße die Isen und setzt sich dann an deren Ostufer, unter der Autobahn hindurch, bis zum Inn fort. Am Inndamm radeln wir bis zur Innbrücke vor und queren den Inn.
Altötting

Entlang der viel befahrenen Bahnhofstraße geradeaus weiter durch Neuötting bis zum Kreisklinikum Altötting. Am Straßenknoten in den Rekreationsweg entlang des Mörnbaches biegen, und geradeaus weiter bis zum Beginn des Wallfahrtsbezirkes an der Sankt Anna Basilika.

Zahlreiche pompöse Sakralbauten umstehen den achteckigen Kapellplatz, in dessen Mitte sich die eher unscheinbare Gnadenkapelle erhebt, die die berühmte schwarze Madonna beherbergt. Seit dem 15. Jahrhundert hat sich Altötting wegen dieser Kapelle zum weltweit bekannten Marienwallfahrtsort entwickelt. Davon zeugen die über 2000 Votivtafeln, die im Umgang der Gnadenkapelle angebracht sind.

Diese kleine Kapelle auf dem großen Platz, deren Kern aus den Jahren um 700 stammt, hat etwas. Etwas tief Berührendes!
Übrigens wurden die Herzen von 28 bayrischen Kaisern, Königen, Fürsten und anderen Adeligen im Inneren der Kapelle bestattet.

TIPP: Im Bahnhof von Altötting, einem alten Backsteinbau, gibt es ein nettes Café, das Bahnplatzl . Außerhalb des Wallfahrtstrubels hat der Ort nämlich eher wenig Charme.
Vom Kapellplatz geht es entlang der Burghauserstraße stadtauswärts bis zu einem Straßenknoten. Hier taucht der Radweg in ein schönes Waldgebiet ein, durch das wir auf dem Fürstenweg gute 5 Kilometer bis Emmerting radeln. Das schönste Stück der Etappe! Weiter geht es durch den Ort, unter der Schnellstraße, über die Alz-Brücke und nach Hohenwart hinauf.

In der Ferne kannst Du nun schon die Schornsteine der Wacker-Chemiewerke über den Baumwipfeln aufragen sehen. Doch bevor die Schnellstraße auf die Bundesstraße trifft, empfiehlt es sich rechts nach Badhöring abzubiegen.

Dann erreichen wir auf der Mehringer Straße die Stadt Burghausen. Kurz nach der Eisenbahnunterführung führt links die Lindacher Straße in Kürze zum Bahnhof Burghausen am Berliner Platz.

Doch solltest Du nun keinesfalls die Etappe hier beenden, denn die Besichtigung der wunderschönen Altstadt und Burg möchte ich Dir hiermit dringend empfehlen!
Burghausen und die längste Burg der Welt

Über die Marktlerstraße gelangen wir direkt zum Eingang der Burg an der Burgstraße. Wir sind froh unsere Räder dabei zu haben, so können wir gemütlich die zahlreichen Höfe der mit 1051 Metern „Längsten Burg der Welt“ erkunden.

Der Burgberg von Burghausen war bereits in der Eisen- und Bronzezeit besiedelt. Auch Kelten und Römer hinterließen ihre Spuren. Die heutige Burganlage stammt aus dem Hochmittelalter.

Man taucht mit all den Mauern, Zinnen, Türmen, Brücken und Kapellen in eine längst vergessene Welt ein. Es gibt einige Ausstellungen, Museen und ein Burgcafé. Im Westen befindet sich unterhalb der Burg der Wöhrsee.

Im Osten liegt zwischen Burgberg und Salzach die Altstadt von Burghausen. Sehenswert sind hier der historische Stadtplatz mit seinen schmucken Gebäuden im Inn-Salzach-Baustil, das urige Viertel „In den Grüben“ und der Blick von der Salzachbrücke auf Altstadt und Burg. Jenseits der Salzach liegt bereits Österreich!

Es gibt zahlreiche originelle Kneipen, Cafés, Restaurants und Geschäfte. Berühmt ist Burghausen übrigens auch für seine alljährliche Internationale Jazzwoche im März. In den Grüben ist deshalb auch ein Walk of Fame des Jazz.

TIPP: Da wir unsere Tour sehr kurzentschlossen unternommen haben, waren keine für uns erschwinglichen Unterkünfte mehr zu finden. Also haben wir die Räder am Bahnhof angesperrt, und sind nach dem Abendessen und Flanieren mit dem Zug wieder nach Hause zum Übernachten gefahren.