Innradweg: von Rosenheim nach Wasserburg
Auch vor der eigenen Haustüre gibt es tolle Wege und Strecken. So haben wir uns den deutschen Abschnitt des Innradweges vorgenommen. Die Radwege verlaufen sowohl parallel zum Inn als auch zur Bahnstrecke. So kann jede Etappe auch einzeln gefahren werden oder kombiniert, oder mit ganz individueller Streckenlänge. Heute die Etappe von Rosenheim nach Wasserburg.
♥ Radweg Länge: 33 km
♥ Steigung: 121 Höhenmeter bergauf , 138 m Höhenmeter bergab
♥ Start: Bahnhof Rosenheim (432 m)
♥ Ziel: Bahnhof Wasserburg (490 m)

Vom Rosenheimer Bahnhof geht es ostwärts über die Gießerei- und Brianconstraße zur Mangfall. Ich bin von Kolbermoor aus auf dem Mangfallradweg hierher geradelt. Entlang des Mangfallufers und der Parkanlagen der ehemaligen Landesgartenschau, erreichen wir bald die Mündung der Mangfall in den Inn.

Den Inndamm entlang
Es sind viele Spaziergänger unterwegs. Es ist eine Stop and Go und Slalomstrecke. Doch je weiter wir nach Norden kommen desto mehr lichten sich die Reihen, und ab der Höhe von Langenpfunzen gehört uns der breite Dammweg allein. Der schlängelt sich erst zwischen Hammerbach und etlichen Altwassern des Inn dahin, einem Vogelparadies.

Ab Mühlstätt geht es dann ganz nah am Inn entlang. Es lohnt ein oder besser mehrere Blicke zurück, auf die sich im Wasser spiegelnden Berge. Der Innradweg folgt dem Inn bis Wasserburg immer an seinem Westufer.
Beim Innkraftwerk verlässt der Innradweg den Inndamm, quert den Hammerbach, ein Feld und die Rott. Gleich hinter der Brücke geht es rechts und auf dem Damm entlang der Rott weiter.
Zum Kloster Attel hinauf
Wir queren den Rabenbach, die Straße nach Halfing und den Katzbach. Die Brücke teilen wir uns kurz mit der B15, dann schwenkt der Radweg wieder Richtung Inn und führt auf die markante Erhebung mit dem Kloster Attel zu.

Bei der Brücke über die Attel bei Attel stoßen wir wieder auf die Wasserburger Landstraße, fahren dann aber am Fischerstüberl ins „Elend“ ab und um den Klosterberg herum. Ich freu mich schon, doch zu früh. Dieser Berg gehört zur heutigen Etappe! Nach einem Kilometer biegt der Radweg ab und erklimmt auf einer Nebenstraße die ersten 50 Höhenmeter zum Kloster Attel hinauf. Im 1087 gegründeten Kloster wurde 1873 bereits eine Stiftung gegründet, als Einrichtung für Menschen mit Behinderung, die Stiftung Attl.
Hinter Attel schwenkt unser Radweg rechts ab, und noch einmal 20 Höhenmeter hinauf zum höchsten Punkt nach Kornberg (498m), mit schönem Blick auf die Alpenkette im Süden.

Wasserburg in Sicht
Nach Norden hin sind bereits die auffälligen Firmenanlagen der Meggle AG zu sehen, einem der „Wahrzeichen“ von Wasserburg. Mit teils flotten Bergabfahrten nähern wir uns Gabersee. Die 1883 als „Königlich-Bayerische Heil- und Pflegeeinrichtung für Nervenkranke“ gegründete Klinik hieß lange Zeit einfach „Gabersee“ und wurde 2007 in Inn-Salzach-Klinikum umbenannt. Der Radweg verläuft mitten durch die Anlage. Hier ist die Stimmung gedrückt, und wer hier gegrüßt wird antwortet meist nur mit einem leeren Blick.

Erst folgt der Radweg der Münchner Straße und biegt dann am zweiten Kreisel in die Köbingerbergstraße ab. Rasch geht es das steile Innufer hinunter, wieder auf die Münchner Straße und schließlich zum Bahnhofsplatz von Wasserburg.
Seit einem Erdrutsch 1987 gibt es übrigens keine Eisenbahnverbindung mehr nach Wasserburg-Stadt hinunter, und somit wurde der alte Bahnhof zum Busbahnhof.

Historische Altstadt Wasserburg
Die Altstadt von Wasserburg liegt auf einer Halbinsel so in einer Schlaufe des Inn, dass sie fast vollständig von Wasser umschlossen ist. Wasserburg erlangte ab dem 11. Jahrhundert durch diese besondere Lage besondere Bedeutung für den Handel, besonders von Salz. Im 15. Jahrhundert entstanden die stolzen Bürgerhäuser, die heute das Stadtbild mit seinen Arkaden, engen Gassen und farbenfrohen Plätzen prägen.

Dieses malerische Städtchen hat auch Einiges an netten oder urigen Cafés und Lokalen zu bieten und verbreitet südländischen Urlaubsflair…
TIPP: Da wir unsere Tour sehr kurzentschlossen unternommen haben, waren keine für uns erschwinglichen Unterkünfte mehr zu finden. Also haben wir die Räder am Busbahnhof angesperrt, und sind nach dem Abendessen und Flanieren mit dem Nachtbus zum Wasserburger Bahnhof in Reitmehring hoch, und dann mit dem Zug nach Hause zum Übernachten gefahren.
