Timanfaya auf Lanzarote: mit dem Fahrrad durch die Feuerberge
Lanzarote ist die Insel der Vulkane. Auf dieser wunderschönen Rundtour durch die Feuerberge des Timanfaya Nationalparks radelst Du durch die breiten Lavafelder, kommst den beeindruckenden bunten Vulkankegeln sehr nahe und fährst durch die eigentümlichen Weinanbaufelder von La Geria. Die Wanderungen auf die Caldera Blanca oder die Caldera Colorada können über diese Tour mit dem Fahrrad angefahren werden.
♥ Ausgangspunkt: Yaiza Ortsmitte 180 m
♥ Dauer: ca. 2 Stunden
♥ Rundtour-Länge: 30,5 km
♥ Höhenmeter: 340 m
♥ max. Höhe: 353 m
♥ Einkehren: mehrere Möglichkeiten
♥ auch als Anfahrt zu den Wanderungen: Caldera Blanca ♥ Caldera Colorada
Vom Ortskern von Yaiza aus, auf der Calle Montanas del Fuego, Richtung Nordosten, über zwei Kreisel und unter der Landstraße hindurch zur Einfahrt in den Timanfaya Nationalpark. Hier empfängt Dich schon der von César Manrique entworfene Feuerteufel, das Wahrzeichen von Timanfaya und der gesamten Insel Lanzarote.
In gerader Linie geht es nun auf die Feuerberge zu. Links und Rechts der schmalen Straße die schier unendlich wirkenden Lavafelder, mit denen an die 200 km² der Insel bei den Vulkanausbrüchen des Timanfaya überzogen wurden.
Auf den ersten Blick schaut das Material wie umgepflügte Erde aus. Die Brocken sind jedoch hart, bizarr geformt und sehr scharfkantig. Der spärliche Bewuchs besteht scheinbar nur aus Moosen und Flechten.
Die Straße ist zum Glück als eine der Fahrradstraßen Lanzarotes ausgewiesen. Höchstgeschwindigkeit ist daher 60 Stundenkilometer! Auf Lanzarote wird ja seit 1992 einmal im Jahr im Mai ein Ironman abgehalten, ein Ultra-Triathlon mit 3,86 km Schwimmen, 180,2 km Radfahren und 42,195 km Laufen. Die Radstrecke führt nun schon traditionell auch auf dieser Straße durch den Timanfaya.
Der Timanfaya
Je näher Du der Vulkankette kommst, desto mehr beginnt sie in den eigentümlichen rot-braunen Farben zu leuchten. Die rötliche Farbe lässt sogleich an die Feuer, Eruptionen und Magma denken, als Mitte des 18. Jahrhunderts die Berge des Timanfaya von der Erde geboren wurden.
Zum Parken ist nur bei den Kameltreibern kurz vor dem Pass Platz. Doch mit dem Fahrrad kannst Du Dich zum Schauen und Fotografieren auch mal an den Rand ins Lavafeld stellen.
Am Pass schlängelt sich die Straße Links und Rechts an kleineren Vulkankratern vorbei. Ab und zu kann man hinunter in erstarrte Lavakanäle blicken. Die Struckturen sind teilweise sehr dünn und spröde. Es heisst man könnte, wenn man da herumlaufen würde, sogar einbrechen. Aber es ist ja (leider) sowieso strengstens verboten, im Timanfaya Nationalpark abseits der Asphaltstrassen zu fahren oder sich zu bewegen.
Dann geht es wieder bergab. Hinter einem schwarzen Vulkankegel leuchtet die Caldera Blanca herüber, einer der älteren Vulkane, der sogar bestiegen werden darf. Es geht an der Abzweigung zum Restaurant und zur Bustour im Timanfaya vorbei. Später auch am Timanfaya-Informationszentrum, das zu Besuchen, um Mehr über die Geschichte und die Entstehung der Vulkane zu erfahren, recht interressant ist.
Rechterhand fallen dann eine Ansammlung schöner Agavenpflanzen auf, mit ihren beeindruckenden meterhohen Blütenständen. Bevor Du nun den nächsten Ort Mancha Blanca erreichst, zweigt rechts ein asphaltierter Feldweg nach Süden ab.
TIPP: Unweit dieser Stelle beginnt die empfehlenswerte Wanderung auf die Caldera Blanca. Dazu hier, statt in den Feldweg zu biegen, noch ein paar Meter weiter, bei der nächsten Kurve und Gelegenheit links in den Feldweg, und den schmalen Camino al Crater bis zum Wander-Parkplatz folgen.
Die kleine Straße durch mühsam von grobem Material befreite und mit niedrigen Mauern vor dem Wind geschützte Feldparzellen mündet leider bald wieder in eine breitere Straße.
TIPP: Wer nun bereits Hunger verspürt, dem sei das nette Restaurant Asador Grill Tinguaton empfohlen, mit sehr leckerer landestypischer Küche und schönem Ausblick. Es befindet sich von hier links und die zweite Nebenstraße wieder links hinein.
Die Tour jedoch geht nun rechts Richtung Süden weiter. An mehreren Calderen (Vulkankegeln) vorbei. Ich will ja so gerne einem dieser Vulkane auf Lanzarote ganz nahe kommen, und in einen Krater hineinschauen können!
TIPP: Von einem der Wanderparkplätze an dieser Straße lassen sich sogar die Vulkane El Cuervo und die Caldera Colorada mit der Bomba Volcanica erforschen!
Danach fährst Du auf der Straße weiter bis zu einer großen Kreuzung. Hier rechts abbiegen nach La Geria.
La Geria
Das Tal von La Geria wurde 1960 vom Museum of Modern Art in New York City zum Gesamtkunstwerk deklariert. Die Hänge sind übersäat von gleichförmigen ummauerten Kratern. Darinnen jeweils eine Weinrebe. Da Lavaerde eigentlich recht fruchtbar ist, jedoch der stete Wind und der seltene Niederschlag auf Lanzarote das Pflanzenwachstum behindern, haben sich die Bauern eine besondere Technik ausgedacht:
Der Boden in diesem Tal besteht aus einer bis zu eineinhalb Meter dicken Deckschicht aus schwarzem Lavasand, bestehend aus „Lapili“ und „Picon“. Hier werden tiefe runde Löcher gegraben und mit einer halbrunden Steinmauer, den „Zocos“ gesichert. In diesen Vertiefungen speichert der Boden die Nachtfeuchtigkeit und ermöglicht den Weinstöcken, geschützt vor Austrocknung durch Sonne und Wind, ein gutes Wachstum.
Von La Geria geht es lustig bergab hinunter nach Uga. Bei den ersten Häusern rechts in den netten Ort hinein abbiegen. Durch die Ortsmitte, am Restaurant Casa Gregorio (auch zu empfehlen!) vorbei, den kurzen Hang hinauf und zur Landstraße. Dieser 1 km bis zur Mühle von Yaiza folgen, und weiter nach Yaiza hinein, zum Ausgangspunkt zurück.
Touren in der näheren Umgebung:
- Wanderung auf Lanzarote: von Yaiza auf die Montana de la Cinta
- Wanderung auf Lanzarote: spannender Blick in zwei Vulkane
- Wanderung auf Lanzarote: Tanz um den Vulkan der Caldera Blanca
Weitere Infos zu Lanzarote: