Wanderung auf Lanzarote: Tanz um den Vulkan der Caldera Blanca
Die Caldera Blanca fällt wegen ihrer weißen Kalkkrusten und ihrer Größe auf: Der Krater hat einen Durchmesser von fast einem Kilometer! Diese Wanderung führt auf den 3000 Jahre alten Vulkan, an seinem Kraterrand entlang und bietet dabei ein großartiges Panorama.
♥ Ausgangspunkt: Wander-Parkplatz an der LZ 67 bei Mancha Blanca (245 m)
♥ Dauer: 3 1/2 Stunden
♥ Rundwanderung-Länge: 10 km
♥ Höhenmeter: 370 m
♥ max. Höhe: 458 m
♥ Anforderungen: Trittsicherheit
♥ Einkehren: Nein! Getränk und Brotzeit mitnehmen
Den Ausgangspunkt haben wir auf der Fahrradtour durch die Feuerberge erreicht: Am Knick, der vom Timanfaya kommenden Straße (LZ 67) zweigt kurz vor Mancha Blanca eine schmale Feldstraße nach Westen ab und endet an einem Wanderparkplatz. Ab hier führt ein markierter Schlackenweg auf die der großen Caldera Blanca vorgelagerten Montaneta Caldereta zu.

In leichtem Auf und Ab geht es durch die Lavafelder. Nun kannst Du Deine Aufmerksamkeit den unterschiedlichen Ausformungen dieser bizarren Vulkanlandschaft widmen.
Vulkanschlacke

Vulkanschlacke entsteht wenn Magma mit einem hohen Gasgehalt im Vulkanschlot emporsteigt. Das Gemisch schäumt infolge der Druckentlastung auf und wird beim Herausschleudern in blasige Fetzen zerrissen. Diese Fetzen werden auch als Pyroklasten bezeichnet. Sie werden in ihrer Größe unterschieden: in Bomben (siehe die Bomba Volcanica Gigantesca ), Blöcke, Lapilli und Asche.

Daneben weist Vulkanschlacke auch eine unterschiedliche Farbigkeit auf, je nach zusammengeschmolzenem Material, und unterschiedliche Oberflächen.

Am Fuß der Montaneta Caldereta angekommen, steigen wir ein Stück den Hang hinauf, um dann kurz in den grün bewachsenen Krater hinabzusteigen. Beim wieder Aufsteigen fallen zwei verfallene Steinhütten auf. Gegenüber geht es an der Flanke der Caldereta entlang weiter aufwärts. Du schaust zurück auf das schwarze Lavameer, das die Montaneta Caldereta rundherum eingeschlossen hatte.

Zwischen der kleinen Caldereta und der Caldera Blanca ist der Lavastrom sogar über einen kleinen Pass geflossen. Ein natürlicher Pfad quert wie dafür geschaffen diesen ansonsten sich bizarr auftürmenden Lavastrom. Bald hast Du die Flanke der Caldera Blanca erreicht.
In einer tief eingeschnittenen Rinne steigt der Pfad nun den durch Kalkablagerungen helleren Kraterhang hinauf.

Auf der Caldera Blanca
Oben bläst ein heftiger Wind.
Der fast kreisrunde Kratergrund der Caldera Blanca liegt tief unter Dir. Er ist riesig. Dieser Krater hat einen Durchmesser von fast einem Kilometer!
Du wendest Dich nach links, und steigst am teilweise etwas ausgesetzten Kraterrand immer höher. Kann sein, dass der Wind immer heftiger wird, aber auch das Panorama dafür immer großartiger!
Da schwimmen bis zum Horizont Vulkane in einem dunklen Lavameer. Dahinter glitzert blau das echte Meer.

An der inneren Kraterwand tanzen Ziegen auf Futtersuche herum. Unten im Kratergrund scheint es doch reichlich Futter und sogar ein paar Bäumchen zu geben. Wahrscheinlich schmecken Moose und Flechten hier oben einfach besser!

Unten in der Ebene fällt die scharfgezeichnete Linie zwischen den Lavamassen der Ausbrüche des Timanfaya zwischen 1730 und 1736, und den Flanken älteren Datums, mit teils schon dichter Vegetationsschicht auf.

Oben am Gipfel ist der Rand abgetreppt, lädt zum Rasten ein und schützt vor dem Wind.
Rufen wir uns die Wanderung zu den zwei Vulkankratern Montana de los Cuervos und der Caldera Colorada vor Augen, fällt der große Unterschied zwischen diesem 3000 Jahre alten Vulkan und den beiden „Joungsters“ auf: Hier hat die Erosion die Kanten bereits geglättet und dem Berg die Dramatik genommen. Doch wenn Du Dir vorstellst dass dieser Kraterrand noch um einiges höher aufragte, hat die Caldera Blanca eine andere Dimmension. Sie muss gigantisch gewesen sein!

Abstieg
Es geht weiter am Kraterrand, der sich nun wieder absenkt. An seiner tiefsten Stelle könntest Du über einen steilen Steig zum Kratergrund hinuntersteigen. Doch der weitere Abstieg verläuft links an einem Steinmännchen vorbei den Hang hinunter. (Diese Stelle ist etwas unübersichtlich)
Unten trifft der Pfad an einer Blumenwiese auf einen breiten Wanderweg. Du folgst ihm rechts auf dem schmalen Streifen zwischen den aufgetürmten Lavafeldern und der Bergflanke entlang.

Die Flanke der Caldera Blanka wirkt teilweise wie angefressen. Auch wenn es auf Lanzarote selten regnet, so wäscht das Wasser dann tiefe Rillen in den Berg. Zwischen den Lavabrocken fällt mir eine Ostkanareneidechse auf. Diese werden bis zu 28 cm lang und haben hübsche blau bis grüne Zeichnungen an den Seiten.

Dann schwenkt der Weg auf Höhe der Montaneta Caldereta wieder in die Lavafelder hinein. Auf bekanntem Weg geht es nun wieder zum Parkplatz zurück.

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