Meteora – Wanderung durch eine mystische Felsenlandschaft
Meteora… diese Felsenlandschaft in Nordgriechenland scheint wahrlich wie von einer anderen Welt! Da thronen mittelalterliche Klöster wie Adlerhorste auf mächtigen Felsnadeln in einer wunderschönen mysthischen Landschaft. Diese Rund-Wanderung führt auf einsamen schmalen Pfaden durch eine märchenhafte Natur.
Von Thessaloniki aus sind es 240 km bis Kalabáka, oder besser nach Kastráki, einem kleineren hübschen Dorf, dem Ausgangspunkt für meine Meteora-Entdeckungstour. Eine Straße führt von Kastráki aus durch das Gebiet der bizarren Felsformationen, und zu den sechs noch bewohnten, und auch zu besichtigenden Klöstern. Jedoch sind da Massen an Touristen in Bussen und PKW’s unterwegs. Da möchte ich mich nicht einreihen und suche mir lieber meinen eigenen Weg, zu Fuß durch das Labyrinth an schmalen Pfaden.
Mystischer Rückzugsort Meteora
Diese wunderschöne Landschaft wurde von den Mönchen schon im 11. Jahrhundert wegen ihrer zur Kontemplation anregenden Natur und der vielen Rückzugsmöglichkeiten in Höhlen und Grotten ausgewählt. Die Theopetra-Höhle unweit Kalabákas beherbergte sogar schon vor 50.000 Jahren Menschen, die dort später das älteste Bauwerk der Welt errichteten (das bisher entdeckt wurde): eine Steinmauer, datiert auf 21.000 v. Chr. (sie ist leider wegen Einsturzgefahr geschlossen).
Ab dem 14. Jahrhundert wurden von den Mönchen dann 19 Klöster errichtet, die heute als UNESCO Weltkulturerbe gelten. Sie thronen wie Adlerhorste scheinbar unerreichbar auf den Felsnadeln. Teilweise erfolgten die Zugänge über abenteuerliche Holzkonstruktionen, in den Fels geschlagene Trittstufen oder steile Treppenanlagen. Bei manchen der Einsiedeleien frage ich mich, wie man ohne Kletterei dorthin gelangen sollte…
Meteora Rundwanderung
Hier möchte ich Euch nun meinen Erlebnis-Rund-Wanderweg vorstellen:
- Ausgangspunkt und Endpunkt: Kastráki
- Wegspuren und Pfade, eine Stelle mit leichter Kletterei (I)
- Möglichkeit zu Bouldern (evtl. Kletterschuhe einpacken)
- Einkehr / Pause evtl. in Kalabáka
- Besuch des Klosters: Agia Triada (3,- Euro Eintritt)
- ausreichend zu Trinken mitnehmen
- ca. 300 Höhenmeter
- Dauer: 5 Stunden
Vom Dorfplatz an der Kirche geht es erst einmal die schmalen Gässchen entlang zum südöstlichen Rand von Kastráki. Da verlassen wir die Straße und folgen Wegspuren den Hang (Marmaro) hinauf auf ein paar Antennen zu, die unterhalb des Pixari-Felsens stehen. Dort habe ich bereits einen wunderschönen Ausblick auf Kastráki und die nördlichen Felsformationen.
Ein schmaler Weg führt rechts am Felsen entlang zu einer der aufgegebenen Klosteranlagen. Darüber, in luftiger Höhe, Reste ehemaliger Einsiedeleien. Wie mögen die da oben gelebt und täglich für Wasser und Nahrung gesorgt haben??? Es erinnert mich an die rätselhaften Höhlensiedlungen in Mustang/Nepal.
kleine Klettereinlage
Ein breiter Wanderweg führt von hier hoch zu dem gegenüberliegenden ehemaligen Kloster Padovas. Ein schmaler Durchschlupf neben dem Zaun ermöglicht es auf die südliche Seite zu gelangen, wo nun zwischen den Felstürmen ein steiler Abstieg mit leichter Kletterei Richtung Kalabáka beginnt. Hier kann man sich ein wenig vorstellen wie es sich anfühlt an diesem Gestein zu klettern. Denn die Meteora-Felsen, ein Sandstein-Konglomerat, sind auch berühmt als Klettergebiet!
Kurz bevor es in die Stadt geht, zweigt links ein schmaler Pfad (rote Punkte) nach Osten ab der wunderschön oberhalb von Kalabáka durch ein Gelände voller Felsblöcke unterhalb der mächtigen Wände der Agia führt. In der Nähe der Kirche (of the Dormition of the Virgin) sind an ihm auch die Boulderfelsen zu finden. Wer möchte kann auch für eine Kaffeepause einen Abstecher in die Stadt unternehmen.
Ich unternehme lieber einen Abstecher, weiter dem Pfad nun nach oben folgend (rote Punkte!) zu einem Aussichtskreuz. Auf dem Weg begegnen mir viele wilde Landschildkröten! Es ist so nett wie bedächtig sich diese bewegen…
Wieder zurück folge ich nun dem Gässchen hinter der Kirche, das ab dem Ortsende in einen wunderschönen Wanderweg übergeht. Man hat hier einen kurzen Blick auf die markante Felsnadel oberhalb Kastrakis, nur jetzt von der anderen Seite. Der Weg wurde in mühevoller Arbeit mit Steinen gepflastert und führt gemütlich durch das Tal und hinauf bis zum Kloster Agia Triada. Es lohnt sich die in den steilen Fels geschlagenen Stufen und Rampen hinaufzusteigen, da man vom Klosterhof auf der Spitze der Felsnadel aus einen bezaubernden Ausblick hat. Das Kloster selbst wurde hier 1483 erbaut.
herrlicher Meteora-Blick
Nun geht es, nur kurz, die Straße entlang Richtung Norden, bis links am Hang Wegspuren zu entdecken sind, die uns etwas unterhalb erst parallel zur Straße und dann in eine Mulde leiten. Von dort hast Du den schönsten Blick zurück auf das Kloster und das Pindosgebirge im Hintergrund.
Der schmale Pfad bringt uns in die Nähe eines Aussichtsfelsens an der Straße, auf dem die Busse halten, wir aber bleiben unterhalb und genießen das Vogelzwitschern. Nun geht es wieder bergab, um einen kleinen Felsspitz herum und auf deutlichem Weg (rote Punkte) durch den lichten Wald. Wir treffen noch einmal ganz kurz die Straße an ihrer Biegung, steigen hier aber in ein kleines Bachbett ab, das wieder in unseren Weg mündet. Eine schräge Felsplatte lädt zur Rast ein und schenkt uns eine schöne Aussicht auf die Klöster Roussanou, Varlaam und Agios Nikolaos Anapafsas. Ein wenig weiter kann man links an den Felstürmen Kletterern zusehen.
Zum Schluß passiert der Weg einen mysthischen Wald mit riesigen uralten Baumgestalten. Ein kleiner Bach durchfliesst ihn. Was mag dafür verantwortlich sein, dass mehrere dieser Bäume vom Blitz getroffen wurden, ihr Inneres ganz verkohlt und zu einer Höhle geformt, in die man sich hineinstellen kann?
Wir haben wieder Kastráki erreicht. Du kannst nun der Straße bis ins Ortszentrum folgen, oder nach rechts abbiegen um noch das hübsche Kloster Agios Nikolaos Anapafsas zu besuchen…
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- Ausgangspunkt und Endpunkt: Kastráki
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- Wegspuren und Pfade, eine Stelle mit leichter Kletterei (I)
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- Möglichkeit zu Bouldern (evtl. Kletterschuhe einpacken)
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- Einkehr / Pause evtl. in Kalabáka
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- Besuch des Klosters: Agia Triada (3,- Euro Eintritt)
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- ausreichend zu Trinken mitnehmen
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- ca. 300 Höhenmeter
- 5 Stunden
Diese Wanderung ist auch bei Fjella World beschrieben: Lieblingsberg Meteora
2 Replies to “Meteora – Wanderung durch eine mystische Felsenlandschaft”
Hi!
Eine Frage, ist die leichte Kletterei auch mit einem Baby machbar oder wie darf man das verstehen?
Grüße
Hallo, der Teil mit der leichten Kletterei ist kein offizieller Weg. Es geht steil in einem felsigen Bachbett hinunter, und über eine geneigte Felsenplatte… (siehe Foto)