Ostseeküste Radweg: romantische Reetdach Dörfer
Radweg Länge: 64 km
Im Schatten der AIDA setzt uns die Autofähre mit unseren Rädern über den Passagierkai hinüber. Vom Neuen Strom, gleich hinter dem Bahnhof von Warnemünde, nach Hohe Düne. Dort geht es erst einmal 6 Kilometer auf dem Radweg entlang der Straße, bis der Ostseeküstenradweg in die Rostocker Heide abbiegt.

Auf schönen Waldwegen gelangen wir beim Ostseeheilbad Graal-Müritz wieder an die Küste. In Graal gibt es einen Rhododendronpark, der Ende Mai in einem herrlichen Farbenrausch erblüht. Das folgende Stück des Fernradweges hat uns besonders gut gefallen: Bis Dierhagen schlängelt sich der Weg zwischen den Stämmen des lichten Küstenwaldes direkt an den Dünen der Ostsee entlang.
Radweg durchs Fischland
Dann wechselt der Radweg auf den Deich. Links ist die Ostsee, rechts der Bodden, eine Lagunenlandschaft mit seichtem Wasser und viel Schilf, ein Vogelparadies! Die schmalste Stelle zwischen den Gewässern ist gerade einmal 200 Meter breit. Das Land zwischen Meer und Bodden wird hier als Fischland bezeichnet. Die Slawen hatten es einst „Heilige Insel“ genannt.

Im Ostseebad Wustrow machen wir an der Schiffbrücke Pause. Es ist relativ viel los in den Cafés und Restaurants. Ein Stück weiter nördlich steigt der Ostsee-Radweg auf das „Hohe Ufer“, ein Stück Steilküste.

Der Radweg zweigt zwar nun rechts ab, doch wenn Du ein kurzes Stück weiterfährst, gelangst Du zu einem Aussichtspunkt mit Abstiegsmöglichkeit zum Strand. Unten im Wasser kann man die Überreste von Bunkern sehen. Die standen in den 1950er Jahren noch oben auf der Steilküste. Doch das Meer hat die Küste seither so unterspült und abgetragen, dass diese Bunker dorthin abgestürzt sind.

Der Ostseeküsten-Radweg wechselt nun auf die Seite der Bodden. Von Althagen bis Born verläuft er auf einem Schotterweg genau in West-Ost-Richtung über eine große freie Ebene. Ein starker Wind bläst uns entgegen. Wir haben das Gefühl trotz großer Anstrengung nicht vom Fleck zu kommen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommen wir in Waldgebiet, und über einen Campingplatz endlich nach Born.

Die Reetdächer von Born
Born ist für mich ein „Must-see“ dieser Reise. Die Häuser dieses romantischen, alten Fischerdorfes sind liebevoll gepflegt. Die Dacheindeckung besteht hier traditionell aus Schilfrohr, dem Reet, mit teils kompliziert geschwungenen Dachformen.

Türen, Fensterrahmen und -läden sind bunt bemalt, die Bauerngärten fantasievoll geschmückt. Selbst der Straßenbelag ist eine Augenweide.

Es gibt hier für unsere Kaffeepause ein Café in einer alten Windmühle, oder Peterssons Hofcafé in einem ehemaligen Kapitänshaus.

Auf dem Bliesenrader Weg fahren wir zwischen Alleebäumen auf eine kleine Landzunge. Dann folgt ein schöner weißer Spazierweg der Bucht der Bodden nach Wieck.

Links ein kleiner Bach, rechts wogen die Schilfflächen. Nach dem hübschen Dorf wendet sich unser Radwanderweg vom Bodden ab, in einem Bogen nach Nordwesten ins Ostseebad Prerow.
Fortsetzung: Abstecher mit Wanderung durch Sanddünen und Urwald am Darßer Ort

Das könnte Dich auch noch interessieren:
- Wismar bis Rerik : Anfahrt und Panne am ersten Tag 64 km
- Rerik – Kühlungsborn – Warnemünde : Verwunschene Villa und Gespensterwald 48 km
- Prerow – Darßer Ort : kleine Urwald-Radtour 13 km und Dünen-Wanderung 4 km
- Prerow – Barth – Stralsund : durch den Nationalpark der Bodden nach Stralsund 24 km + 42 km
- Rügen: Wanderung zu den berühmten Kreidefelsen auf Rügen 14 km