Raus in die Natur… zum Wandern, Trekking, Bushcraft oder Survivaltest?
Der moderne Mensch verbringt viel zu viel Zeit innerhalb von vier Wänden und mit Blick auf einen mehr oder weniger großen Bildschirm. Daraus resultieren ein erheblicher Mangel an Bewegung, und wachsende Zustände von Energielosigkeit und Unzufriedenheit. Ein Mittel dagegen: Einfach raus in die Natur!
Spaziergänge
Zugegeben, da ich keinen Hund habe, der mich zum Spazierengehen zwingt, bin ich da auch etwas unmotiviert. Einfach so von der Haustüre weg losspazieren… Hm. Dabei ist das der einfachste Weg seine Lungen schnell mal wieder mit Sauerstoff vollzupumpen, den eingesessenen Kreislauf hochzufahren, und sich ein wenig zu bewegen. Und das nicht gehetzt um von A nach B zu gelangen, sondern eher ziellos, um dabei auf andere Gedanken zu kommen.
Was mir da hilft ist mit Fotokammera oder Handy auf Fotosafari in der näheren, oder weiteren Umgebung zu gehen. Und mir vorzunehmen irgendetwas Neues zu entdecken, im Mikro oder Makrobereich, das mir bisher noch nicht aufgefallen war. Das kann Natur sein, oder Bauliches oder nur Strukturen. Manchmal ergeben sich dann richtige Motiv-Serien daraus, und aus der halben Stunde wird schnell das Doppelte. Für unsere Augen ist es auch extrem wichtig unseren Fokus mehr zu variieren. Weit nach oben oder unten zu schauen, mehr rechts und links, oder etwas in der Ferne zu fixieren, und dann etwas ganz Nahes. Es ist erwiesen, dass wenn Du mit den Pupillen nach oben rechts oder links, fast in den Kopf hinein schaust, das allein die Stimmung hebt. Stets nach unten auf die Tastatur zu schauen wirkt dagegen gegenteilig! Es kommt also wahrlich auf den Blickwinkel an 🙂
Wanderungen
Mit Wanderungen werden Tagestouren gemeint. Das kann eine Rundtour sein, oder der Weg zu einem Ziel und auf demselben Weg wieder zurück. Wanderungen führen in die Natur. Im Flachland, durch Hügel oder Bergregionen. Im Vergleich zu Spaziergängen starten sie meist nicht vor der Haustüre, sondern sind mit einer Anfahrt verbunden. Wünschenswerterweise, um Ressourcen zu schonen, per Öffis: mit Bahn und Bus.
Für einfache Wanderungen brauchst Du nur ein Paar leichte Wanderschuhe, Turnschuhe, oder Wandersandalen im Sommer. Dann solltest Du genügend zu Trinken, Schokolade und/oder eine kleine Brotzeit dabei haben. Genauso wie Jacke und/oder Regenschutz. Denn da so eine Wanderung mehrere Stunden dauert, kann Dich auch an einem vorerst sonnigen Tag später noch ein Regenschauer erwischen.
Hiking
Hiking und Wandern beschreibt das Gleiche, nur in unterschiedlichen Sprachen. Mit Walking ist Spazierengehen gemeint.
Berg- und Klettertouren
Bei Bergtouren müssen während einer Tagestour mehr Höhenmeter überwunden werden. Das ist anstrengender, bietet jedoch meist spektakulärere Naturerlebnisse. Auf Bergtouren gelangst Du über die Baumgrenze und in felsige Bergregionen. Verbunden mit Kletterpassagen oder Klettersteigen werden solch Ausflüge schnell zu Abenteuern.
Dafür benötigst Du auch mehr Ausrüstung und festere Schuhe, je nach geplanter Unternehmung, und mehr Zeit. Erste-Hilfe-Set und Notfallplane sollten mit dabei sein.
Trekking
Trekkingtouren gehen über mehrere Tage. Dabei kann je nach Örtlichkeit in einer Hütte, einer Pension oder im eigenen Zelt übernachtet werden. Das wirkt sich dann entscheidend auf die Menge an Gepäck aus, die dabei mitgeschleppt werden muss. Je nach den äußeren Umständen kann so eine Trekkingtour Dich schnell an Deine Grenzen führen. Körperlich wie Psychisch:
- Bei der wunderschönen zweiwöchigen Durchquerung von Korsika brauchte ich zwar einen Schlafsack, aber kein Zelt, da man meist in Hütten oder unter freiem Himmel übernachten kann. Essen konnte ich auch meist auf den Hütten oder in Ortschaften. So brauchte ich nicht allzuviel Proviant mitschleppen.
- Auf meiner zweiwöchigen Trekkingreise durch das verbotene Königreich Mustang im Himalaya, wurde das Hauptgepäck zwar von einem Maultier getragen, dafür hat mir die dünne Luft dort oben den Atem geraubt. Tagsüber konnte ich mich zwar mit der Zeit daran gewöhnen, doch Nachts kaum Schlafen.
- Bei meiner zweiwöchigen Solo-Trekkingtour auf den Asralt Khairkhan in der Mongolei hingegen, musste ich ALLES selbst mitnehmen und tragen: Zelt, Schlafsack, Kleidung für 0 bis 20 Grad, Sonne und Dauerregen, Reiseapotheke, Kochutensilien, Wasser und den gesamten Proviant. Das wurde ein ultraschwerer Rucksack für mich, den ich teils weglos durch menschenleere Natur geschleppt habe.
Trekkingtouren haben das meiste Potential Dich zu verändern. Eben da sie über mehrere Tage gehen, musst Du Dich auf die Gegebenheiten, die Natur und deine Ziele voll einlassen können. Wenn Du da „in the Middle of Nowhere“ bist, kannst Du ja nicht einfach aus. Du lernst, dass oder ob Du Deiner Begleitung, und besonders auch auf DICH SELBST vertrauen kannst. Du lernst durchzuhalten, oder Grenzen zu setzen. Und kehrst angefüllt zurück mit einmaligen Erlebnissen, Begegnungen und Abenteuern aus fantastischen Landschaften.
Bushcraft
Bushcraft ist ein junger Ausdruck für einen möglichst autonomen Aufenthalt in der Natur. Mittels traditioneller Methoden orientierst Du Dich in der Natur, sorgst selbst für eine trockene Unterkunft, für Feuer und deine Nahrung. Dabei solltest Du wirklich wissen ob und was Du jagen oder sammeln darfst. Wo Du Feuerstellen anlegst (wegen Waldbrandgefahren) und wie Du Dich gegenüber wilden oder unangenehmen Tieren verhältst. Ich muss dabei an einen meiner absoluten Lieblingsfilme denken: Into the Wild
Survival
Gerät man in der Natur in eine Notsituation und ist auf sich Allein gestellt, kann das auch schnell lebensbedrohlich sein. Survival beschreibt die notwenigen Eigeninitiative- und Selbsthilfemaßnahmen, um sich aus dieser Situation wieder zu befreien.
Solch Erfahrungen habe ich zum Glück nur im Rahmen von unfreiwilligen Biwaks gemacht. In der Felswand, oder am Berg, wenn der zeitliche Rahmen falsch eingeschätzt wurde und Nebel oder Dunkelheit Rückkehr oder Rückzug unmöglich machten.
Ob wir nun Spazieren, Wandern oder Trekken, Schritt für Schritt erweitern wir unseren Horizont, und sind dabei Eins mit der Natur!
Was ist Dein nächster Weg, Dein nächstes Ziel in der Natur?