Dolmen, Menhire und Kultsteine, magische Bauwerke aus der Steinzeit

Dolmen, Menhire und Kultsteine, magische Bauwerke aus der Steinzeit

Schon als Kind habe ich mich gefragt, wozu Obelix immer diese Hinkelsteine mit sich herumschleppte. Dann habe ich Fotos von Stonehenge gesehen und begriffen. Dolmen, Menhire und Megalithanlagen, wie dieser gewaltige Steinkreis, sind gebaut aus solch Hinkelsteinen, und Relikte aus längst vergessenen Zeiten. Sie befinden sich an magischen, kraftvollen Orten und geben uns bis heute Rätsel auf.

Dolmen, Menhire und Kultsteine, magische Bauwerke aus der Steinzeit
Dolmen Mané Croch

Die Rätsel der großen Steine

Steinkreise und Menhire oder Hinkelsteine wurden erst als Heiligtümer der keltischen Druiden angesehen. Doch diese Bauwerke und Säulen aus Tonnen-schweren Felsblöcken sind erheblich älter als die Kelten. Sie stammen aus der Steinzeit und sind 5.000 bis 7.000 Jahre alt.

Dolmen, Menhire und Kultsteine, magische Bauwerke aus der Steinzeit
Megalithanlage les Pierres Plates bei Locmariaquer

Über die ganze Erde verteilt, sind sie an besonderen Plätzen anzutreffen. Wobei es als unwahrscheinlich gilt, dass es sich um ein und dasselbe Volk handelt, das sie dort jeweils aufgebaut hätte, und von dem es ansonsten keinerlei Spuren mehr gibt.

Sind die Menschen damals einfach gleichzeitig auf die Idee gekommen, heilige Plätze durch das Aufstellen von großen Steinen zu markieren?

Dolmen, Menhire und Kultsteine, magische Bauwerke aus der Steinzeit
Dolmen von Bastorf, Ostsee

Dabei sind diese Steine oft erst kilometerweit aus ganz anderen Gegenden antransportiert worden. Wie das den Steinzeitmenschen damals gelang, und wie sie diese riesigen Blöcke dann noch aufrichteten oder aufeinander türmten, können wir nur mutmaßen.

Dolmen, Menhire und Kultsteine, magische Bauwerke aus der Steinzeit
Dolmen von Mané-Bras

Die Magie der großen Steine

Es ist ein Mysterium, um das sich über die Jahrtausende zahlreiche Sagen und Mythen ranken. So auch der Mythos vom Zaubertrank, der übermenschliche Kräfte verleiht, um solch Gewichte stemmen zu können. Oder von Riesen, die da beim Bau behilflich waren.

Dolmen, Menhire und Kultsteine, magische Bauwerke aus der Steinzeit
Dolmen de la Joselière

Auch der Zweck dieser Megalithanlagen ist mit den Menschen, die sie schufen untergegangen. Doch sind sie mit einer Heiligkeit ausgestattet, die darauffolgende Kulturen inspirierte. Es ging wohl darum Orte und Heiligtümer zu schaffen, die Alles überdauern sollten. Denen weder Jahreszeiten noch Wetterphänomene etwas anhaben konnten.

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Dolmen von Kerdaniel

Sie stammen aus einer Zeit, in der sich ein Teil der Menschen wohl aufgrund klimatischer Veränderungen, von mobil lebenden Nomaden zu sesshaften Bauern entwickelt haben. Plötzlich beanspruchte der Mensch den Besitz von Land. Diese urtümlichen Bauwerke sollten vielleicht gerade das manifestieren.

Dolmen, Menhire und Kultsteine, magische Bauwerke aus der Steinzeit
Tumulus von Kernours le Bono

Über die Jahrtausende dienten die großen Steine dann unterschiedlichen Völkern und Kulturen als Treffpunkt für die Gemeinschaft, und waren Schauplatz schamanisch-mystischer Rituale und Zeremonien.

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Dolmen von Mané-Rutual

Von Dolmen und Menhiren

Der Begriff Dolmen stammt aus dem Bretonischen und bedeutet „Steintisch“. Dolmen enthalten, unter diesem Tisch, eine Kammer. Sie wird aus aufrecht stehenden Blöcken gebildet, die die Deckensteine tragen. Ein niedrigerer Gang dient als Eingang. Das Ganze war mit einem runden Hügel aus Steinen und Erde bedeckt, einem Tumulus, und diente meist mehreren Generationen als Grabstätte.

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Menhire in der Bretagne, rechts der Géant du Manio bei Carnac

Menhire, „lange Steine“ auf Bretonisch, sind einzeln aufgestellte, meist große Findlinge aus der Eiszeit. Aber es gibt auch Alignements, aus einzelnen oder mehreren parallelen Reihen von Menhiren. Über Hunderte von Metern. Wozu diese dienten ist ein noch größeres Rätsel. Manche meinen es seien Landebahnen für Aliens gewesen, oder Verteidigungslinien gegen übernatürliche Kräfte und  Gefahren…

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Menhir-Reihen von Carnac

Bretagne und Carnac

Ich bin noch nie in Stonehenge gewesen, doch ich habe in der Bretagne, in Frankreich, einige der Dolmen, Menhire und Alignements der Steinzeit mit dem Fahrrad erkundet. Ich kann das nur jedem empfehlen. (Um sie zu erwandern liegen sie etwas weit auseinander.) Die meisten dieser Megalithbauten befinden sich in der Natur, auf Waldlichtungen, Anhöhen oder an der Meeresküste. Bei manchen musste ich ziemlich suchen, bis ich sie schließlich entdeckte. Um andere herum sind mit der Zeit Dörfer entstanden.

Dolmen, Menhire und Kultsteine, magische Bauwerke aus der Steinzeit
Dolmen de Crucuno

Doch allen wohnt ein Zauber inne, wie sie da mit der Natur und der Erde verwachsen von uralten Zeiten erzählen. Wunderbare magische Kraftplätze, in einer wunderschönen Landschaft. Es lohnt sich, sich etwas Zeit zu nehmen. Sich an den Dolmen, Steinkreisen oder bei den Menhiren einfach nur aufzuhalten, die Stille zu genießen und sich für die Magie zu öffnen. Es fühlt sich wie eine heilende Dusche für die Seele an.

Dolmen, Menhire und Kultsteine, magische Bauwerke aus der Steinzeit
Alignement von Carnac

Wirklich rätselhaft sind die Steinreihen von Carnac, die aus über 3.000 Menhiren bestehen. Ursprünglich 8 Kilometer lang und aus 13 parallelen Steinreihen bestehend, weltberühmt und nicht zu übersehen.

Dolmen, Menhire und Kultsteine, magische Bauwerke aus der Steinzeit
im Tumulus von Kernours

Sagenhafte Kultstätte

Ebenfalls ein sagenhaftes steinzeitliches Monument befindet sich auf der Insel  Gavrinis im Golf von Morbihan. Es ist ein künstlicher kreisrunder Hügelbau, ein Cairn, mit 50 Metern Durchmesser. In seinem Inneren befindet sich eine kleine Kammer zu der ein 13 Meter langer gepflasterter Gang führt.

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Cairn auf Gavrinis

Das Besondere daran ist, dass alle Steine des Dolmens über und über mit magischen Ornamenten und Symbolen verziert sind, die mühevoll in die Felsbrocken geritzt wurden. Teilweise sind die Steine sogar an ihren Außenseiten dekoriert, die ja unsichtbar vom Cairn bedeckt sind. Dieses „Hügelgrab“ hatte niemals als Grabstätte gedient. Es war eine bedeutende Kultstätte seiner Zeit. Leider kannst Du Gavrinis nur im Rahmen einer geführten Besichtigungstour besuchen, was keinen Spielraum für ein intensives Einlassen und Genießen dieses einzigartigen Schatzes der Menschheit ermöglicht. Es lohnt sich dennoch!

Dolmen, Menhire und Kultsteine, magische Bauwerke aus der Steinzeit
in der Megalithanlage les Pierres Plates

Das Eintauchen in die Magie

Es sind die kleineren, unbedeutenderen Anlagen, die teilweise ebenfalls solch magische Ornamente und Symbole in ihrem Inneren aufweisen, in denen Du Dir stundenlang Zeit nehmen könntest zu meditieren. Bei denen Du meist alleine bist, weil der Zugang dorthin nicht touristisch erschlossen ist. Wo Du den Eindruck haben kannst, von Märchen, Elfen, Trollen und Naturgeistern umgeben zu sein.

Dolmen, Menhire und Kultsteine, magische Bauwerke aus der Steinzeit
Großsteingrab von Rerik / Ostsee

Ostseeküste Rerik

Doch auch in Deutschland gibt es solch magische Steinzeitbauten. Auf dem Ostseeküsten-Radweg sind wir bei Rerik an einigen idyllisch gelegenen Dolmenanlagen vorbeigekommen.

Dolmen, Menhire und Kultsteine, magische Bauwerke aus der Steinzeit
Rerik / Ostsee

Neben den 8 Großsteingräbern aus der Steinzeit soll es auch einen heidnischen Tempel gegeben haben, von dem es jedoch keine Überreste mehr gibt. Die Nazis gaben dem benachbarten Ostseebad dann den Namen Rerik, nach einer alten Wikingersiedlung Namens Reric, die sie hier vermuteten.

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Dolmen von Bastorf, Ostsee

Besonders schön finde ich hier, dass die umgebenden Felder mit einem gepflügten, oder angesäten Kreis um die Dolmen-Anlagen herum, abgestimmt sind. An Ostara / Ostern und anderen jahrszeitlichen Festtagen werden an diesen Kultsteinen noch heute kleine Rituale abgehalten…

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Infos zur Megalithkultur: Großsteingräber

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