Staufenüberschreitung: über den Zwiesel nach Inzell ( 2.Teil )
Großartige und aussichtsreiche Überschreitung auf spannenden felsigen Pfaden vom Reichenhaller Haus unterhalb des Gipfels des Hochstaufen aus, über die Gipfel von Mittelstaufen, Zwiesel und Gamsknogel bis nach Inzell hinunter. Fortsetzung der Tour von Piding über den Steinerne Jäger Steig zum Reichenhaller Haus am HOCHSTAUFEN
♥ Start: Reichenhaller Haus, 1.750 m
♥ Ziel: Busbahnhof Inzell, 693 m
♥ Dauer: 6,5 Stunden
♥ Länge: 13,5 km
♥ Höhenmeter im Aufstieg: 500 m
♥ Höhenmeter im Abstieg: 1.550 m
♥ max. Höhe: ca. 1.772 m
♥ Anforderungen: Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, leichte Kletterstellen
♥ Hütte: Ja
Nach der Nacht im Schlaflager des Reichenhaller Hauses winkt den Frühaufstehern ein herrlicher Sonnenaufgang über dem erwachenden Salzburg direkt von der Hausterrasse aus. Ich lass mir meine Wasserflaschen mit fruchtigem Schiwasser auffüllen (hier oben gibt es ja kein fließendes Wasser) und mach mich nach einem Kaffee und Kuchen Frühstück auf den Weg.
vom Reichenhaller Haus zum Zwiesel
Ein felsiger Wanderweg führt über einige Stufen etwas bergab und Richtung Westen unter den Gipfelwänden des Hochstaufen entlang auf den Grat zu. Es geht weiter in gemütlichem angenehmen Gefälle weiter bergab, an Felstürmen vorbei und mit herrlichem Ausblick weit in die umgebende Bergwelt hinein.
Ungefähr auf 1.590 Metern Höhe wird eine kleine Scharte erreicht, an der links nach Süden der „Bartlmahd-Steig“ nach Bad Reichenhall hinunter führt. Doch die Staufenüberschreitung setzt sich geradeaus mit einer seilversicherten Kletterstelle fort.
Kurz danach und 70 Meter höher erreiche ich das erste Gipfelkreuz des Tages: den Mittelstaufen (1.657 m). Er bietet nur ein einfaches kleines Holzkreuz und auch keine außergewöhnliche Aussicht. Im Osten spitzt der Gipfel des Hochstaufen über die Latschen.
Wunderschön setzt sich nun der Pfad am Grat entlang fort, gewährt mal nach Süden, mal nach Norden Ausblicke und Tiefblicke und umklettert die vielgestaltige Felslandschaft Richtung Westen auf den zwiefachen Gipfel des Zwiesel zu.
Doch um zum Zwiesel zu gelangen verliert der Pfad ab dem Hendelbergskopf wieder einige Höhenmeter, bis zur Roßkarscharte auf 1.430 Metern Höhe.
Nach der Überschreitung eines kleinen Felskopfes quert der Pfad oberhalb einer Schottermure unterhalb der aufsteigenden Felswände. Nach dieser Querung beginnt der Aufstieg zum Gipfel des Zwiesel mit einem etwas unangenehm bröseligen Abschnitt. Auf Steinschlag achten!
Schweisstreibend klettert der Pfad in der prallen Sonne die steile Flanke zum Vorgipfel des Zwiesel hinauf, dem Zennokopf (1.756m). Hier erwarten den erschöpften Bergsteiger sogar neben dem hübschen Gipfelkreuz gemütliche Sitzbänke und ein großartiges Panorama.
Gipfel des Zwiesel
Gefühlt in Steinwurfweite und keine 30 Meter höher befindet sich der Gipfel des Zwiesel (1.782 m). Auch hier findet sich eine gemütliche Sitzbank. Die meisten Wanderer kommen unschwer von der südseitigen Zwieselalm herauf. Drum ist hier einiges los.
Der Zwiesel lädt zu einer ausgiebigen Rast um den herrlichen Blick in alle Himmelsrichtungen zu genießen. Beim Blick nach Osten ist gut der bisher zurückgelegte Weg am geschwungenen Grat entlang vom Gipfel des Hochstaufen aus zu erkennen.
vom Gipfel des Zwiesel zum Gamsknogel
Vom Gipfel des Zwiesel führt nun ein wunderschöner luftiger Steig in stetem leichten auf und ab am Grat entlang zum nächsten Gipfel, den Gamsknogel. Teilweise sind Seilsicherungen vorhanden.
Nach Norden und Süden schweift der Blick in die Weite. Im Norden sind die Bergkuppen des Bayrischen Waldes zu erkennen, Richtung Süden reihen sich Gipfel an Gipfel, vom Wilden Kaiser über die Loferer und Leoganger Steinberge bis zu Hochkalter, Watzmann und Hochkönig, und all die schneebedeckten Bergketten dahinter…
Schließlich ist der Gamsknogel (1.750 m) und mit ihm das vierte Gipfelkreuz des Tages erreicht. Nun liegt nur noch der Abstieg nach Inzell vor mir. Also lege ich noch eine ausgiebige Rast am Gipfel ein, denn ich mag mich von diesem herrlichen Weitblick noch nicht recht trennen.
Abstieg vom Gamsknogel nach Inzell
Westwärts klettert der schmale Wanderpfad über einige felsige Stufen hinunter zur Kohleralm (1.450 m). Während des Almbetriebs gibt es hier kühle Getränke und almtypische Brotzeiten und Kuchen zu kaufen. Weiter unten im Tal ist bereits Inzell zu sehen.
An der Kohleralm zweigt nun der Abstiegsweg nach Inzell nach Norden ab und erreicht den Bergwald. Ein kurzes Stück weiter unten teilt sich der Weg. Ich empfehle den linken Pfad, da der erst später auf die Forststraße trifft.
Auf diesem schönen Singletrail geht es an Felstürmen vorbei in etlichen Serpentinen den Berghang hinunter. An einer weiteren Abzweigung links bleiben. Dann wird die Forststraße erreicht. Doch auf der anderen Seite setzt sich der schmale Pfad fort und kürzt so eine weite Kehre der Forststraße ab. Weiter unten lässt sich die Forststraße nochmals abschneiden, bis man ihr dann doch ein Stück links hinunter folgt, doch nach der Rechtskurve wieder auf einen Wanderweg verlässt. Später quert der Weg nochmals eine Forststraße, dann ist eine befestigte Straße erreicht, die nach Einsiedl führt.
Nun der Straßenkurve bergab folgen, dann zweigt links ein Fußweg über die Felder nach Inzell ab. Der trifft nach Breitmoos auf die Adlgasser Straße, die ins Zentrum von Inzell hineinführt. Der Busbahnhof befindet sich nördlich an der Traunsteiner Straße.
Einkehren / Übernachten: Reichenhaller Haus , Kohler Alm
Staufenquerung vom Reichenhaller Haus bis zum Gamsknogel / Kohleralm
Abstieg von der Kohleralm nach Inzell
Miss Tiger Alpen Traverse:
Vorherige Etappe: Aufstieg von Piding über den Steinerne Jäger Steig zum Reichenhaller Haus am HOCHSTAUFEN
Nächste Etappe: Überschreitung von Streicher und Rauschberg von Inzell nach Ruhpolding
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