Kleine Zillertalrunde: Hoher Riffler, ein Dreitausender
Der Hoher Riffler ist ein Dreitausender, der dem Zillertaler Hauptkamm etwas vorgelagert ist und deshalb einen fantastischen Rundumblick bietet. Der Aufstieg ist relativ leicht für solch einen Berg, da dafür kein Gletscher gequert werden muss. Trotzdem befinden wir uns im Hochgebirge. Das Wetter sollte sicher sein, und der Zustand von Restschneefeldern beachtet werden, die bis spät in den Sommer vorhanden sein können!
♥ Start: Friesenberghaus, 2.498 m
♥ Dauer: Aufstieg 3 Stunden , Abstieg 1 1/2 Stunde, Querung zur Olpererhütte 3 Stunden
♥ Wanderung-Länge: 10,7 km
♥ Höhenmeter: 1.080 m
♥ max. Höhe: 3.231 m
♥ Anforderungen: Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, Ausdauer
♥ Einkehren und Übernachtung: Friesenberghaus, 2.498 m, Olpererhütte, 2.388 m
Hinter der Hütte beginnt der steile Steig über die Felsstufen hinauf Richtung Hoher Riffler und Petersköpfl. Über große Felsplatten klettert der Steig hinauf zu einem kleinen Sattel. Rechts geht es zum Petersköpfl. Ich wende mich nun nach links, wo der Südgrat des Hoher Riffler (Hinweisschild) hinaufzieht.
Der Weg folgt nicht sofort dem Grat, sondern schwenkt erst ein Stück nach links bis zu einer Weggabelung. Der Hüttenwirt hatte mir den Tipp gegeben, später mir den Abstieg zum Friesenberghaus zu ersparen, und dafür den Kessel von hier aus zu umrunden. Ich lasse meinen schweren Rucksack also beim Hinweisschild, und packe Brotzeit, Jacke und Kamera in eine leichte Tasche.
Aufstieg zum Hoher Riffler
Nun geht es an der Bergflanke ein Stück neben einer glatten Felsenrutsche hinauf. Unterhalb schaue ich auf den Gipfel des Petersköpfl mit seinen zahllosen Steinmännchen. Oberhalb der Felsenplatten schwenkt der Steig schließlich zum Südgrat.

Ich treffe auch noch auf einige Restschneefelder, die aber problemlos zu überqueren sind. Man muss nur am Rand immer aufpassen, dass man mit dem Fuß nicht durch den Schnee in Hohlräume einbricht.
Mit jedem Schritt, den ich höher gelange, desto mehr Gipfel reihen sich ins Blickfeld. Es ist herrlich!
Der Südgrat des Hoher Riffler besteht an seiner Oberfläche aus lose aufeinander getürmten Felsbrocken, über die der Steig nach oben klettert. Man muss eigentlich bei jedem Schritt darauf achten nicht auf wackelige oder lose Trümmer zu steigen. Das kostet schon mehr Zeit.

Die Felstrümmer werden immer größer, und ich muss immer öfter auch mit den Händen nachhelfen. Diese leichte Kletterei um und über die Blöcke macht richtig Spaß. Ist es doch nie so richtig ausgesetzt.

Ein paar Mal meine ich bald oben zu sein, um dann nur die nächste Etage vor mir zu haben. Doch dann kommt das Gipfelkreuz des Hoher Riffler ( 3.231 m) in Sicht.

Das Panorama, das sich mir jetzt hier bietet ist unglaublich fantastisch!
Im Süden blicke ich zu dem traurigen schmutzigbraunen Überbleibsel des Zillertaler Gletscher hinüber, mit den Liftanlagen und dem mächtigen Olperer im Rücken. Dahinter schweift der Blick über die italienischen Alpen.

Im Norden muss ich mich erst einmal zurechtfinden… dann erkenne ich sogar meine Hausberge ganz im Hintergrund, vom Wendelstein bis zur Zugspitze, davor das Kaisergebirge, Rofan und Karwendel… im Osten die Gletscher und weißen Gipfel bis zum Großvenediger… Rundherum gibt es so viel zu schauen!
Abstieg vom Hoher Riffler
Nach einer langen Gipfelrast führt der Abstieg über die Aufstiegsroute wieder hinunter. Irgendwie fällt mir das Finden der optimalen Weglinie in dieser Richtung sehr viel leichter. Man hat einen besseren Überblick.
Bei der Weggabelung schultere ich wieder meinen deponierten Rucksack, und wende mich nun nach Westen in Richtung Friesenbergscharte.
Querung zur Olpererhütte
Ohne groß an Höhe zu gewinnen oder zu verlieren folgt der Weg Richtung Friesenbergscharte dem Bergkessel und quert so das breite Friesenbergkar unterhalb des Hoher Riffler. Unterhalb der Friesenbergscharte geht es geradeaus weiter, mittlerweile in südlicher Richtung. Unten im Kessel liegen der Friesenbergsee und etwas darüber das Friesenberghaus. Der Abstieg dort hinunter ist seit einem Felssturz gesperrt.
Ein gutes Stück weiter mündet der Steig vom Friesenberghaus in unseren Weg. Beim Blick zurück leuchtet die Pyramide des Hoher Riffler in den Himmel, und der ganze Grat, den ich zuvor noch hoch- und runtergeklettert bin ist sehr gut erkennbar.
Wunderschön und insgesamt leicht bergab schlängelt sich der Weg zur Olpererhütte weiter entlang der Bergflanken südwärts. Zahlreiche Wildbäche werden dabei gequert.
Almwiesen wechseln sich mit Schotterrinnen ab. Da grasen Bergschafe, Bergziegen und Kühe. Immer wieder höre ich den Ruf der Murmeltiere. Zahlreiche bunte Bergblumen wachsen zwischen den Felsen.
Schließlich erreiche ich die Hängebrücke an der Olpererhütte, ein beliebtes Fotomotiv bei Influencern. Es sieht aus als ob der rauschende Gebirgsbach direkt in den Schlegeis-Stausee hinunterdonnern würde. Im Hintergrund leuchten die Restflächen der Schlegeisgletscher.

Einkehren und Übernachtung: Friesenberghaus, 2.498 m, Olpererhütte, 2.388 m
Kleine Zillertalrunde
Tag 1: vom Schlegeis Stausee zum Friesenberghaus und aufs Petersköpfl
Tag 2: vom Friesenberghaus auf den Hohen Riffler und zur Olpererhütte
Tag 3: von der Olpererhütte zum Pfitscher Joch Haus
Tag 4: vom Pfitscherjoch Haus zur Schneescharte und zurück zum Schlegeis Stausee