Übers Ettaler Manndl von Oberau nach Oberammergau
Das Ettaler Manndl ist einer der bekanntesten Münchner Hausberge, und dessen glattpolierte Griffe und Tritte der Gipfelkletterei sind mittlerweile berüchtigt. Diese Wanderung verbindet die Überschreitung des Labergebirgsstocks von Oberau im Loisachtal nach Oberammergau mit der spannenden Besteigung der Ettaler Manndl Felszacken.
♥ Startbahnhof: Bahnhof Oberau (653 m)
♥ Zielbahnhof: Bahnhof Oberammergau (834 m)
♥ Dauer: 7 Stunden
♥ Länge: 16,5 km
♥ Höhenmeter: 1.126 m Aufstieg, 800 m Abstieg
♥ max. Höhe: ca. 1.633 m
♥ Anforderungen: Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, kurzer Klettersteig (A/B)
♥ Hütte: Ja
Vom Bahnhof Oberau geht es erst einmal Richtung Westen auf der Hauptstraße in den Ortskern hinein, und dann weiter über die Mühlstraße und Am Mühlberg auf einen Hof am Fuß des Mühlbergs zu. Die private Schotterstraße unterhalb der B23 erreicht bald die Haarnadelkurve eines anderen Schotterwegs, von der nach ein paar Metern links ein hübscher Steig zum „Grünen Fleck“ hinaufführt.
Im Wald quert der Weg nach Nordost und steigt dann in einigen Serpentinen den Berghang hinauf. Nach einer weiteren Querung zweigt schließlich rechts ein kurzer Abstecher zum Aussichtspunkt „Grüner Fleck“ ab.
Unser Weg setzt sich jedoch geradeaus fort und trifft auf einen Forstweg. Diesem nach links folgend erreichen wir bald sein Ende an einem Holzplatz.
Gegenüber beginnt zwischen den Bäumen (blauer Pfeil) ein schmaler Pfad, der zu einer kleinen Hütte namens „Honolulu“ mit schönem Blick aufs Estergebirge quert.
Die Zufahrt zur Hütte trifft auf eine Almstraße. Dieser folgst Du nun nach links eine Weile gemächlich bergauf. Vor Dir kannst Du nun bereits den Felsgipfel des Ettaler Manndl sehen.
Aufstieg zum Großer Laber
Die Forststraße zieht an einer Hütte vorbei und nach einer engen Linkskurve den waldigen Berghang hinauf. Kurz vor ihrem Ende auf ca. 1.220 m Höhe links halten. Hinter der nächsten Linkskurve biegt ein schmaler aber deutlicher Wanderweg rechts in den Wald ab.
Der Wanderweg führt nun in einem Bogen an der Hangschulter entlang von Süden auf den Großen Laber. Spärlich sind alte Wegmarkierungen erkennbar, dann wird der Pfad immer schmäler. Die Wegspuren ziehen nun etwas linkerhalb der Schulter Richtung Norden zum Gipfel hinauf.
Am unspektakulären Gipfel des Großer Laber (1.466 m) hat man von einem Jägerstand aus einen Blick nach Osten ins Estergebirge, und auf der Wiese vor dem kleinen Gipfelkreuz den Ausblick nach Westen ins Ammergebirge.
Hinter dem Gipfel ist der Pfad noch eine Weile Richtung Nordwesten erkennbar und verliert sich dann aber bergab im Berghang. Die Richtung beibehaltend steigen wir ca. 100 Höhenmeter ab zu einer Feuchtwiese im Sattel zwischen Großem Laber und Ettaler Manndl. Oberhalb der Kilianshütte triffst Du nun auf den Manndlweg.
Aufstieg zum Ettaler Manndl
Märchenhaft tief eingewaschen in den Waldboden und flankiert von einem dichten Geflecht von Wurzeln steigt der Mandlweg in ettlichen Serpentinen durch den schönen Bergwald hinauf zum Sattel unterhalb des Ettaler Manndl. Hier rechts zum Wandfuß der Felswände queren.
Klettersteig zum Gipfel des Ettaler Manndl
Jetzt beginnt der spannende Teil der Tour: die Ersteigung des Ettaler Manndl über den kurzen knackigen Klettersteig. Für viele junge Münchner war und ist diese Besteigung traditionell meist der erste Kontakt mit der Kletterei. Ein absoluter Klassiker.
Das ist auch der Grund, warum viele Griffe und Tritte da hinauf wie blank und glatt poliert sind, von den bereits Abertausenden Besteigern. Unterschätzen sollte man das Manndl dabei nicht! Besonders bei Nässe oder Schnee kann der Auf- und Abstieg in eine gefährliche Rutschpartie ausarten.
Doch an diesem herrlich sonnigen Wochentag habe ich den Aufstieg und das Ettaler Manndl fast für mich allein. Es macht Spaß hier auch möglichst ohne Hilfe des begleitenden Stahlseils hinauf zu kraxeln.
Der Ausblick vom Gipfel des Ettaler Manndl (1.633 m) ist fantastisch! Rundherum liegt mir die schöne Bergwelt von Estergebirge, Wetterstein mit der Zugspitze, der Ammergauer Berge und das Alpenvorland zu Füßen.
Nach einer ausgiebigen Rast geht es den Klettersteig auch wieder hinunter.
Abstieg über Soilasee zur Soila-Alm
Östlich vom Wandfuß führt ein Abstecher noch zu einem schönen Aussichtsplatz auf einem Felszacken. Dann geht es einen hübschen Steig Richtung Norden weiter, im Zickzack mit tollem Blick den offnen Hang hinunter. Dann im Wald an einer Felswand vorbei.
Schließlich lichtet sich der Wald und gibt den Blick auf den Kessel mit dem unfassbar grünen Soilasee frei. Eine wunderschöne Szenerie gekrönt von den Felszacken von Ettaler Manndl und Manndlköpfen.
Der Wanderweg biegt nun nach rechts und erreicht die Almstraße zur Soila-Alm. Dort gibt es auch außerhalb der Öffnungszeiten im Wassertrog gekühlte Getränke zur Selbstbedienung.
Abstieg nach Oberammergau
Von der Terrasse der Soila-Alm führt ein Pfad direkt über die Almwiese hinunter und erreicht dann wieder die Almstraße. Nach einem flacheren Stück zweigt links ein Wanderweg nach Oberammergau ab, die ehemalige Skipiste hinunter.
Links von einem kleinen Unterstand beginnt am Ende der Almwiese ein breiterer Wanderweg, der wieder zur Almstraße abkürzt. Nun geht es gemütlich auf der Schotterstraße weiter, bis rechts ein schöner Wanderweg in die Schlucht hinunter führt.
Eine Holzbrücke führt über die Große Laine, deren Bachbett gerade frisch gestaltet wird. Parallel zu den vielen Kaskaden dieses kleinen Wildbaches wandern wir nun auf einem breiten Wanderweg nach Oberammergau hinunter.
Die vielen Gumpen sind einfach zu verlockend. Ich gönne mir eine kalte erfrischende Dusche an einer der Kaskaden.
Der Wanderweg endet dann direkt an der Talstation der Laber-Bergbahn.
Nach der Bahn kann der Bach gequert werden. Dann führt an seinem rechten Ufer ein hübscher Spazierweg ins Zentrum von Oberammergau.
Über die Sankt-Lukasstraße wird die Dorfstraße mit den vielen touristischen Läden und Lokalen erreicht. Diese trifft schließlich auf die Bahnhofstraße, der wir über die Ammerbrücke und zum Bahnhof folgen.
Miss Tiger Alpen Traverse:
Vorherige Etappe: Kammüberschreitung von Herzogstand und Heimgarten von Kochel am See nach Ohlstadt
Nächste Etappe:
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