BLANKENSTEIN und Risserkogel Überquerung
Der Blankenstein, oder Plankenstein, mit seinen beeindruckenden Felswänden ist ein wunderschöner Gipfel, den man eigentlich nicht in den Bayrischen Alpen vermuten würde. Der Risserkogel daneben wartet mit einer großartigen Aussicht auf. Wer Klettererfahrung hat, kann diese unschwierige Wanderung vom Rottachtal nach Kreuth mit der Besteigung des Blankenstein über den Normalweg (III-) würzen.
♥ Starthaltestelle: Kistenwinterstube (972 m) Bus 9560 vom Bhf Tegernsee
♥ Zielhaltestelle: Riedlerbrücke Kreuth (775 m) Bus 9556 zum Bhf Tegernsee
♥ Dauer: 7 Stunden
♥ Weg-Länge: 11,5 km
♥ Höhenmeter: 914 m
♥ max. Höhe: 1.825 m ♥
♥ Anforderung: Ausdauer ♥ Trittsicherheit ♥ Kletterei (I-III) optional
♥ Einkehren: keine Hütte, ausreichend zu Trinken und Brotzeit mitnehmen!
Am Wanderparkplatz und der Bushaltestelle Kistenwinterstube zweigt nach der Brücke rechts eine Forststraße ab. Auch wenn ich Forststraßen zum Wandern nicht mag, ist es zum Eingehen ganz gemütlich. Mit leichter Steigung schlängelt sie sich durch den Wald. Die erste Abzweigung zum Blankenstein links liegen lassend, erreiche ich eine alte Forsthütte. Hier zweigt der kleine Abstecher zum Sibli-Wasserfall ab. Der Besuch ist sehr zu empfehlen!
Der romantische Sibli-Wasserfall
Der kleine Schiffbach fällt hier fotogen in einen wildromantischen kleinen Felskessel hinunter. Rechts daneben befindet sich in der Felswand eine kleine Lourdes-Grotte mit der Figur einer Madonna. Vom Siblifall steigt ein Pfad direkt wieder zur Straße hinauf.
Ein Stück weiter quert die Straße den Schiffbach. Kurz darauf zweigt links ein unmarkiertes Weglein ab, quert über die Steine den Bach und steigt entlang eines Zulaufes im Wald höher. An einer größeren Lichtung angekommen, sind im Hintergrund zum ersten Mal die Felswände des Blankenstein zu sehen. Am Rand der Lichtung rechts haltend gelange ich auf Pfadspuren durch den Märchenwald zur BLankensteinhütte (1.214 m) hinauf, einer Selbstversorgerhütte.
An der Hütte geradeaus vorbei führt der Pfad zur Blankensteinalm. Ab hier auf dem breiten Almweg zur Almstraße hinauf. Im Hintergrund ist sehr gut der Gipfel der Bodenschneid, von der vorigen Etappe der Alpen Traverse zu erkennen.
Mein Lieblings-Weg
Auf der Schotterstraße ein paar Meter links, dann zweigt rechts der Wanderweg zum Plankenstein ab. Mein Lieblings-Wegstück! Gemütlich quert er die Bergblumen-Wiesenhänge Richtung Süden.
Bald ragen die mächtigen Nordwände des Blankenstein hinter uralten Bergahornbäumen vor mir malerisch in den Himmel. Dann schwenkt der Pfad Richtung Osten und klettert durch eine wunderschöne, wildromantische Felsenlandschaft.
Kurz nach einem Weidegatter neben einem Felsen gehe ich nicht an der Almhütte vorbei zum Riederecksattel, sondern folge den Pfadspuren, die nun auf die schmalen Felsplattenwände des Blankenstein hin zulaufen.
Unter den Südwänden des Blankenstein
Direkt unter den Südwänden des Blankenstein klettert der Pfad nun zum Blankensteinsattel hinauf. Zugegeben, eine schweißtreibende Angelegenheit. Vorallem an heißen Sommertagen! Unten liegt der fast ausgetrocknete Riederecksee.
Alternative: weiter zum Riederecksattel, und an der Nordseite des Risserkogels entlang zum Blankensteinsattel
Doch hier schwelge ich in Erinnerungen an so manches Kletterabenteuer in diesen herrlichen Felswänden. Vielleicht hängt ja die ein oder andere Seilschaft in der Wand!?
Blankenstein-Scharte
Und zwischen oberem und unterem Blankenstein liegt die Blankenstein-Scharte am Weg. Nach einem Aufschwung über eine Felsplatte rechts nur ein paar Meter vom Steig entfernt, hat man eine herrliche Aussicht. Aber Vorsicht, nach Norden fallen die Felsen viele Meter senkrecht ab!
Ab der Scharte geht es nicht mehr so steil weiter, und der Pfad läuft auf die markante Plankensteinnadel zu.
Plankensteinnadel
Man kann es kaum glauben, aber vor 200 Millionen Jahren befand sich hier im Bereich der Alpen einmal ein Meer. Am Meeresgrund enstand aus Sedimenten und Korallen mit viel Zeit eine ca. 150 Meter dicke Kalkplatte. Die wurde später, als die Alpen sich aufgefaltet haben, teils senkrecht nach oben geschoben.
Übrig geblieben sind davon wunderschöne Felswändel, die in einer Linie hell aus dem sonst grünen bayrischen Alpenland herausragen: Ross- und Buchstein (1.701 m), Leonhardstein (1.452 m), Daffenstein (1.546 m), Blankenstein (1.768 m), Ruchenköpfe (1.805 m) und der Brünnstein (1.619 m). Alles beliebte Kletterziele.
Besonders an der Plankensteinnadel ist die geologische Besonderheit dieser Riffkalkfelsen deutlich und beeindruckend sichtbar. Im Spalt zwischen den senkrechten, glatten Platten lässt sich gut Kaminklettern üben.
Normalweg auf den Blankenstein
Der Gipfel des Blankenstein (1.768 m) ist nur über alpine bis sportliche Klettertouren, und über den Normalweg erreichbar. Der fordert jedoch auch schon ungesicherte Kletterei im II. bis III. Grad.
Unten um die Plankensteinnadel herum, und ein paar Meter an der Westseite des Blankenstein aufsteigend, erreichst Du die Aufstiegsrinne. 30 Meter geht es über festen, gestuften Fels (II) hinauf. Dann nach links über die Spalte, und Pfadspuren Richtung Osten folgen. Über eine Rinne (I) hinauf zum Vorgipfel. Hier hast Du bereits einen wunderschönen Rundumblick.
Nun etwas abklettern, durch einen Spalt, und auf einem Band südseitig etwa 50 Meter zum Kamin unterhalb des Gipfelkreuzes queren. Die letzten Meter da hinauf haben es dann in sich, und stellen die Schlüsselstelle (II-III) dar. Abstieg über denselben Weg.
Aufstieg zum Risserkogel
Von der Plankensteinnadel südwärts zum Blankensteinsattel (1.660 m) absteigen, und geradeaus weiter, führt ein schöner Steig über manche Felsstufe nordseitig auf den Risserkogel hinauf.
Am Kamm links noch durch die Latschenfelder, ist der Gipfel des Risserkogel (1.825 m) bald erreicht. Welch herrlicher Ausblick!
Der Blick schweift in südlicher Richtung über den Rofan, die Blauberge und den Karwendel bis zum Alpenhauptkamm. Nördlich liegen die Felswände des Blankenstein malerisch vor dem Wallberg und dem Tegernsee dahinter.
Am Grat entlang zum Grubereck
Vom Risserkogel wieder durch die Latschen zurück Richtung Westen. Dann, an der Abzweigung zum Blankenstein vorbei, geht es geradeaus weiter, immer den Grat entlang.
Im steten Auf und Ab bieten sich mal links, dann mal rechts des Steiges wunderschöne Aus- oder Tiefblicke.
Langsam wird der halbe Kessel der Röthenstein-Almen mit dem kleinen türkisen Röthensteinsee tief unten, umrundet.
Gegenüber zeigen sich Risserkogel und der Blankenstein von der Seite. Wie eine Felsenhand ragt er aus dem Sattel heraus.
Das Grubereck hebt sich als Gipfel nicht hervor. Lediglich daran, dass der Wanderweg scharf nach rechts abknickt und ein Stück in den Kessel absteigt, merke ich, dass ich es erreicht habe.
Abstieg nach Kreuth
Am Sattel hinterm Grubereck werfe ich einen letzten Blick zum Blankenstein, dann biege ich links in den Wald, wo der Wanderweg nach Kreuth hinunter abzweigt.
Über Wurzeln und braunen Waldboden geht es in Westlicher Richtung den Waldhang hinab. Rechts lugen einmal die hellen Felswände des Daffenstein durch die Bäume.
Der Wanderweg kreuzt einige Male die Setzberg-Forststraße. Setzt sich aber immer, teils ein wenig versetzt, als angenehmer Wanderweg fort, bis der Hang in Talnähe zu steil wird. Dann der Schotterstraße bis zu den ersten Häusern hinunter folgen.
Erst rechts zum Mühlauenweg, dann auf diesem links hinunter zur Riedlerbrücke in Kreuth, und zur dortigen Bushaltestelle.
Miss Tiger Alpen Traverse:
Vorherige Etappe: Vom Spitzingsee über Brecherspitz und Bodenschneid nach Enterrottach
Nächste Etappe: von Kreuth über Leonhardstein und Buchstein zur Tegernseer Hütte
Wanderungen ohne Auto in der näheren Umgebung: ÜBERSICHT
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- Über das Fensterl Felsentor auf abenteuerlichen Pfaden auf den Breitenstein bei Fischbachau
- Aiplspitz – Überschreitung mit alpinem Flair von Aurach zum Spitzingsee
- Vom Spitzingsee über Brecherspitz und Bodenschneid nach Enterrottach
- Der Riederstein hoch über Tegernsee
- kleine Wanderung mit Kraxelei auf den Leonhardstein von Kreuth
- von Kreuth über Leonhardstein und Buchstein zur Tegernseer Hütte
- Vom Ross- und Buchstein über Hochplatte und Seekarkreuz nach Lenggries
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- kurze Wanderung zu Skulpturen-Oase im wilden Mangfalltal