AIPLSPITZ – Überschreitung mit alpinem Flair
Die Überschreitung der Aiplspitz, von Aurach über den Nordgrat und Abstieg über den Westgrat zum Spitzingsee, ist eine seltener begangene, wunderschöne Tour mit alpinem Flair. Denn es gibt einige spannende Kletterstellen auf dem Weg zur markanten Gipfelpyramide hinauf.
♥ Startbahnhof: Fischbachau ( 754 m)
♥ Zielhaltestelle: Spitzingsattel (1.130 m) Bus 9562 zum Bhf Fischhausen-Neuhaus
♥ Dauer: 5 Stunden
♥ Weg-Länge: 10,5 km
♥ Höhenmeter: 1.025 m
♥ max. Höhe: 1.759 m ♥
♥ Anforderung: Schwindelfreiheit ♥ Trittsicherheit ♥ Kletterstellen (I)
♥ Einkehren: 1 Hütte
Vom Bahnhof Fischbachau-Hammer dem Fußweg parallel zu den Gleisen westwärts zum Bahnübergang der Auracherstraße folgen. Auf dem Fußweg entlang der Auacherstraße gelangst Du bald in den Ortsteil Aurach an der B307. Hier beginnt neben einer kleinen Kapelle gegenüber des Wölflhofs der Wanderweg zur Aiplspitz.
Die asphaltierte Benzingstraße wird nach wenigen Metern zur Feldstraße, und führt gerade nach Süden durch den Aurachgraben auf die Felspyramide der Aiplspitze zu.
Die Straße wird zum Forstweg und führt erst links, dann rechts des Baches gemütlich ins Tal hinein. Nach seinem Ende setzt sich der Weg noch kurz als Holzweg fort, bevor er nach links ausgeschildert als Wanderweg abzweigt. Schließlich verjüngt er sich zu einem hübschen schmalen Pfad.
Aufstieg zur Aiplspitz
Durch die Vielzahl an Serpentinen zieht sich der Aufstieg durch den schönen Bergwald in angenehmer Steigung den Berghang hinauf. Längs des Weges üppiges Grün und viele bunte Bergblumen. Auf ca. 1325m Höhe gabelt sich der Wanderweg unterhalb der Benzingalm. Rechts geht es unschwierig zum Jägerkamp, links mit Klettereinlagen auf die Aiplspitz.
Sollte es hier nun regnen, rate ich vom Aufstieg über den Nordgrat ab. Das folgende Wegstück ist bei Nässe sehr unangenehm. Und die Aiplspitz lässt sich auch, zwar nicht so spannend, über Jägerkamp oder Benzingspitze erreichen.
Die Bäume werden immer niedriger. Bald sind die Latschenfelder erreicht. Im Zickzack führt der erdige Pfad über Felsstufen und Latschenwurzelgewirr den steilen Westhang hinauf. Es hatte in der Nacht noch geregnet, es ist ziemlich glitschig, und ich muss mit voller Konzentration meine Tritte setzen. Trittsicherheit ist hier absolut geboten!
Gerade steht der Almrausch in voller Blüte. Diese typische Alpenpflanze mit den farbintensiven Blütentrauben wird auch Alpenrose genannt, ist eine Rhododendronart und hochgiftig!
An den Kehren bieten sich schon schöne Ausblicke…
Dann ist die Schulter erreicht. Der Blick fällt nun ins Leitzachtal auf Wendelstein und Breitenstein, und die Chiemgauer Berge im Osten. Geradeaus würde ein Weg hinunter nach Geitau gehen, rechter Hand aber beginnt der Nordgrat-Aufstieg.
Nordgrat mit Klettereinlagen
Nun beginnt ausgestztes Gelände mit ungesicherten Klettereien im ersten Grad. Geradewegs an der felsigen Kante der Gipfelpyramide der Aiplspitz hinauf. Beidseitig bieten sich steile Tiefblicke. Solch ein alpines Ambiente würde man eigentlich in den Voralpen gar nicht vermuten.
Das Felsmaterial ist jedoch ziemlich brüchig. Du solltest stets prüfen, welchen Griffen oder Tritten Du vertraust, und aufpassen keine losen Steine auf nachkommende Wanderer loszutreten.
Allzu schnell ist der Kletterspaß vorbei. Ich bin an einem Samstag unterwegs. Und trotzdem begegneten mir hier auf dem gesamten Aufstieg von Aurach kaum andere Menschen. Das ändert sich nun leider schlagartig am Gipfel der Aiplspitz (1.759m).
Ich ergatter ein Plätzchen auf einer Felsplatte etwas abseits des Gipfelkreuzes und genieße die großartige Aussicht rundherum.
Abstieg von der Aiplspitz über den Westgrat
Auch der Abstieg von der Aiplspitz nach Westen gestaltet sich felsig und anspruchsvoll. Entlang des Westgrates klettert der Steig die Felsstufen hinunter zum Tanzeck. Eine glatte Platte stellt die Schlüsselstelle dar, und ist mit einem Seil gesichert.
Der Steig über den Westgrat mündet nach dem letzten Felsturm in die Wiesen der Schnittlauchmoosalm. Der Pfad führt rechts oben um den grünen Kessel herum zu einem Wegkreuz.
Über die Schönfeldalm zum Spitzingsattel
Geradeaus steigst Du nun auf dem schmalen Pfad durch ein Waldstück zur oberen Schönfeldalm hinunter.
Die Schönfeldhütte ist nicht nur wegen des sehr leckeren Kaiserschmarrns beliebt. Es ist ganz schön viel los! Aber es lohnt sich, auch wenn man an der Selbstbedienungstheke etwas warten muss.
Hinter der Hütte setzt sich der Wanderpfad fort und umrundet die Hänge der Wilden Fräulein. Dann ist auch schon der Spitzingsee unten zu sehen. Kurz vor dem Wald trifft der Pfad auf die Almstraße.
Zum Spitzingsee müßtest Du hier nun links weiter und dann über die Skipiste zur Taubensteinbahn-Talstation absteigen.
Der schönere Weg aber führt geradeaus in den Wald hinein. Wildromantisch durch alten Baumbestand, über Stege und Felsstufen, geht es schließlich zur Bushaltestelle am Spitzingsattel (1.130 m). Hier ist im Hintergrund auch noch der Schliersee zu sehen.
Einkehren: Schönfeldhütte , Gasthäuser in Spitzingsee
Miss Tiger Alpen Traverse:
Vorherige Etappe: Überschreitung des Wendelstein: von Brannenburg auf die Kesselwand und Wendelsteingipfel und Abstieg über die Kirchwand nach Birkenstein / Fischbachau
Nächste Etappe: vom Spitzingsee über Brecherspitz und Bodenschneid nach Enterrottach
Wanderungen ohne Auto in der näheren Umgebung: ÜBERSICHT
- zur römischen Burgruine über dem Schliersee
- Brecherspitz – Bodenschneid: anspruchsvolle Traumtour vom Spitzingsattel nach Rottach-Egern
- Über das Fensterl Felsentor auf abenteuerlichen Pfaden auf den Breitenstein bei Fischbachau
- Der Riederstein hoch über Tegernsee
- Von Enterrottach über Blankenstein und Risserkogel nach Kreuth
- kleine Wanderung mit Kraxelei auf den Leonhardstein von Kreuth
- von Kreuth über Leonhardstein und Buchstein zur Tegernseer Hütte
- Vom Ross- und Buchstein über Hochplatte und Seekarkreuz nach Lenggries
- Adler an Wildalpjoch und Kaserwand vom Sudelfeld
- kurze Wanderung zu Skulpturen-Oase im wilden Mangfalltal
2 Replies to “AIPLSPITZ – Überschreitung mit alpinem Flair”
Vielen lieben Dank auch wieder misstiger
für diese wunderbare Tour mit diesen spannenden Kletterpassagen. Trittsicherheit ist hier schon erforderlich… Auf zur nächsten Tour 🙂
LG Flo
Diese Tour bin ich schon Anfangs der 60iger Jahre im Sommer wie im Winter gegangen. Leider ist es an der Aiplspitz heute sehr überlaufen. Einmal bin ich von der Jugendherberge Fischbachau mit Fellen zum Jägerkamp aufgstiegen, der Schnee war teileweise über 1 Meter hoch. Damals gab es noch Winter wie im Bilderbuch.