Wanderung ohne Auto: zur römischen Burgruine über dem Schliersee
Die kleine Runde über die felsigen Hänge des Hirschgeröhrkopf zur Burgruine Hohenwaldeck, mit wunderschönem Blick über den Schliersee bietet sich an, wenn andere Wege eher überlaufen sind.
♥ Start- und Zielbahnhof: Fischhausen/Neuhaus 801 m
♥ Dauer: 3 1/2 Stunden
♥ Rundweg-Länge: 6,8 km
♥ Höhenmeter: 520 m
♥ max. Höhe: 1.200 m
♥ Anforderung: Trittsicherheit
♥ Hütte: Nein! Brotzeit und Getränk mitnehmen!
Kurz nach dem Bahnhof querst Du am Bahnübergang die Schienen und biegst gleich danach in den Brunnbichl ein. Hier befindet sich das Markus Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee. In dem Ambiente eines ganzen altbayerischen Dorfes kann man hier das bäuerliche Leben des frühen 18. Jahrhunderts nachempfinden. Doch wir bleiben außerhalb des Geländes, und entlang der Gleise bis der Brunnbichl nach links oben abbiegt. Kurz darauf zweigt ein Fahrweg rechts zur Probstalm ab. Dieser steigt nun etwas steil am Hang hinauf. Hinter der Probstalm beginnt dann links der hübsche Pfad Richtung Schliersee und Burgruine Hohenwaldeck.
Gegenüber zeigt sich die Brecherspitze oberhalb der Dörfer Fischhausen und Neuhaus in ihrer ganzen Pracht. Sobald der Weg eine gewisse Höhe erreicht hat führt er in angenehmer Steigung weiter Richtung Osten.
In Serpentinen steigt er dann nochmal eine Stufe höher bis der Wanderweg auf einen Fahrweg trifft. Diesem ein kurzes Stück nach rechts folgen bis zur nächsten Kurve. Hier zweigt links ein Holzweg ab. Doch diesen gleich bei einem Baumstumpf mit orangenem Pfeil verlassen und dem unscheinbaren Pfad nach links folgen.
Spannender geheimer Bergpfad
Der Weg verläuft erst durch Dschungelartige Botanik, und quert dann in angenehmem leichten Auf und Ab die Bergflanke. Es handelt sich um einen ehemaligen, und selten begangenen Wandersteig. Ab und zu sind noch die alten roten Markierungen zu sehen.
Auf diesem wunderschönen schmalen Bergpfad bieten sich immer wieder schöne Ausblicke, auf die unter Dir liegenden Felszacken oder die umliegende Bergwelt.
Aussichtspunkt auf den Felszacken
Nachdem der Steig ein Stück abwärts führte windet er sich um eine Hangrippe. An dieser Stelle kannst Du auf dem abzweigenden Pfad bis zu den Köpfen der steilen Felsrippen gelangen. Dort hast Du einen fantastischen Ausblick auf den Schliersee und den riesigen einstigen Felssturz, der die senkrechten Wände unter Dir hinterlassen hatte.
Für schwindelfreie Menschen ein toller Rastplatz! Auf der gegenüberliegenden Felsrippe fällt ein mit Gebetsfahnen geschmückter Baum auf.
Zurück am Wanderweg, querst Du bald die breite Lawinenrinne. Auf Steinschlag achten und zügig passieren! Auf der anderen Seite des Abbruchs führt nun ebenfalls ein unscheinbarer Pfad die Felsrippe hinaus.
Kultplatz über dem Schliersee
Hier steht nun die mächtige Kiefer, deren Krone mit Lungtas, tibetischen Gebetsfahnen, geschmückt ist. Um das Ende der Felsrippe stehen einige weitere wunderschöne Kiefernbäume, im Wechsel mit silbernen Gerippen abgestorbener Bäume und bilden eine Art kreisrunde Lichtung. Ein spiritueller Kultplatz!
Dieser Ort hat eine wunderbare Atmosphäre! Auf festem Felsen gelegen, von Bäumen umstanden, der Blick in die Weite über die Berge, unten der glitzernde Schliersee, und die sagenumwobene Burgruine!
Abstieg
Zurück am Wanderpfad führt dieser nun hinter der Hangrippe in engen Kehren steil den Bergwald hinunter. Schließlich geht es fast eben weiter Richtung Norden, und aus dem Wald hinaus.
Der geheime Bergpfad endet nun an einem Holzlagerplatz. Hier gleich links der Beschilderung zur Burgruine Hohenwaldeck folgen, durch den schönen Mischwald oberhalb des Schliersees. An einer mächtigen Buche zweigt dann der Pfad zur Ruine ab.
Burg Hohenwaldeck über dem Schliersee
Die Burg Hohenwaldeck ist uralt und soll auf eine römische Befestigungsanlage aus dem 4. Jahrhundert n.Chr. zurückgehen. 1480 wurde sie durch einen gewaltigen Felssturz zerstört, der aus der dahinterliegenden Wand brach. Seitdem sind bis heute nur noch Ruinen zu sehen.
Es ging die Sage um, bei diesem Felssturz sei ein großer Schatz unter dem Geröll mit begraben worden. Das hat schon früh etliche Schatzsucher angezogen, deren Grabungen den Verfall der Gemäuer beschleunigten. 1841 schrieb jemand dazu:
„zu Hohen Walld Egg Schatz wurde schon im Frühjahr gegraben. Als ich ging hinauf den 29sten August sihe da, da lag ein Geldtrüchlein vor dem Loch heraust und aufgrsprengt, und es war das ansehen und betrachten werth. Ob ein Geld noch darin war, weis man nicht, und wer es gethan hat kan man auch nicht sagen. Ich habe es selbst gesehen und noch 4 mit mir den 29sten August 1841“
Die Ruine liegt wunderschön 200 Meter steil oberhalb vom Schliersee. Auf der äußersten Felsnase steht ein kleines Gipfelkreuz und ein gemütliches Bankerl zur Rast mit Blick über den See und den Ort Schliersee.
Ein netter Erlebnispfad mit einigen Infotafeln führt von der Ruine hinunter. In die Rinde der mächtigen alten Bäume entlang des Pfades sind Widmungen und Liebesschwüre während vieler Jahre geritzt worden.
Nun geht es noch 800 Meter die Neuhauser Straße entlang bis zum Bahnübergang und zum Bahnhof Fischhausen Neuhaus zurück. Dort empfiehlt es sich im originellen „La Stazione“ einzukehren bevor Du wieder in den Zug einsteigst.
Einkehr: La Stazione am Bahnhof
Wanderung ohne Auto: zur römischen Burgruine über dem Schliersee:
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