Wanderung ohne Auto: Adler an Wildalpjoch und Kaserwand
Auf dieser wunderschönen Wanderung im Sudelfeld-Gebiet zu den Gipfeln von Kaserwand, Wildalpjoch und Seewand kannst Du mit etwas Glück seltene Steinadler beobachten. Da es auf dieser Tour keine Hütte zum Einkehren gibt, sind die Pfade nicht so überlaufen.
♥ Start: Bhf Brannenburg, Oberaudorf oder Bayerischzell, Wendelstein-Ringlinie: Bushaltestelle Arzmoos
♥ Ziel: Wendelstein-Ringlinie: Bushaltestelle Unteres Sudelfeld / Jugendherberge, Bhf Brannenburg, Oberaudorf oder Bayerischzell
♥ Dauer: 5 Stunden
♥ Rundwanderung-Länge: 8,5 km
♥ Höhenmeter: 730 m
♥ max. Höhe: ca. 1.720 m
♥ Anforderungen: Trittsicherheit ♥ Orientierung
♥ Hütte: Nein! Getränk und Brotzeit mitnehmen!
Erst einmal geht es von der Bushaltestelle am großen Wanderparkplatz Arzmoos zur Arzbach-Brücke, vor der der Wanderweg an einer Schranke beginnt. Auf einem bequemen Schotterweg geht es durch das idyllische Arzmoos. Hoch oben sind bereits die Gipfel von Wildalpjoch und Kaserwand zu sehen.
Arzmoos-Wasserfall
Vor dem ersten Haus vom Unterarzmoos zweigt ein kleiner Pfad nach links ab. Vorbei an den urigen alten Almhütten gelangst Du zu einer kleinen Brücke. Dahinter geht es in eine kleine Schlucht zum Arzmoos-Wasserfall. Es soll sehr gesund sein, die jonisierte feuchte Luft des Staubwasserfall einzuatmen! Vorallem bei Atemwegsproblemen.
Tipp: auch an besonders kalten Wintertagen lohnt sich ein Besuch des Arzmoos-Wasserfall, der dann aus einer Symphonie von Tausenden von Eiszapfen besteht.
Zurück, und wieder über die kleine Brücke, steigst Du auf Steigspuren den Wiesenhang Richtung Norden hinauf. Oben verläuft ein Pfad entlang der oberen Schluchtkante weiter Nordwärts zur Oberarzmoosalm.
Vor der Almhütte querst Du den schmalen Arzbach auf einem Holzsteg, und wanderst den Wiesenhang vor Dir auf Steigspuren hinauf. Die Almwiesen sind übersät mit wunderschönen bunten Wiesenblumen…
Auf etwa halber Höhe quert ein netter Wanderweg, dem Du nach rechts auf der Höhe bleibend, weiter nordwärts folgst.
Aufstieg zur Kaserwand
Hinter der Querung eines Baches beginnt dann links der Wanderweg zum Wildalpjoch. Er führt erst am Bach entlang, hoch zu einem Forstweg. Hier wieder links, und diesem folgen. Dieser Weg schwenkt später nach Westen, und wird nach einer Tränke zum schmalen Pfad.
Der steigt nun, teils etwas steil, zum Sattel zwischen Jackelberg und Kasererwand hinauf. Hier hat man bereits einen schönen Blick in die Berge Richtung Osten.
Von der Wegkreuzung am Sattel geht es rechts durch den Bergwald bald zur Kaserwand hinauf. Hier verläuft der Pfad direkt entlang des Wandfußes. An den bis zu 45 Metern hohen Südwänden der Kaser- oder Käserwand gibt es zahlreiche Sportkletterrouten. Auch ich war einst einige Male hier in der Wand beim Klettern. Drum schau ich den Kletterern gern von meinem Lieblings-Rastplatz auf dem vorgelagerten Felsen aus zu.
Kaserwand, die Kletterwand
Sobald das Ende der Südwand erreicht ist, lohnt es sich den Steigspuren nach, den Westgrat der Kaserwand hinauf zu steigen. Kurz vor dem Gipfelkreuz ist nur eine kleine plattige und vielleicht etwas heikle Stelle zu meistern. Die ist aber auch gut im Sitzen zu bewältigen, wenn jemand unsicher ist.
Auf der Kasererwand (1.690 m) bin ich nun völlig allein, und kann die Ruhe und das wunderschöne Rundum-Panorama genießen. Hunderte von Gipfeln reihen sich vor mir bis in die Hochalpen. Und im Rücken geht der Blick weit ins Voralpenland hinaus. Drüben auf dem nahen Grasgipfel des Wildalpjoch sind dagegen ein ganzer Haufen von Wanderern zu sehen.
Adler am Wildalpjoch
Nachdem ich vom Gipfel wieder herunten war, bemerke ich aufmerksame Beobachter über mir. Gämsen!
Ein kurzer Pfad führt nun den Hang hinauf zum Wildalpjoch (1.720 m). Ich setze mich unter das Gipfelkreuz und schaue nach Norden zu den Felstürmen des Gschwand unterhalb des Wendelstein hinunter. Da quert etwas Großes meinen Blick, etwas ziemlich Großes! Ein STEINADLER!
Ich bin entzückt, und folge dem Gleitflug des majestätischen Tieres zu den Felsen hinüber mit meinem Blick. Weiter unten grast eine Herde Gämsen. Seine ersehnte Beute?
Der König der Lüfte war durch intensive Verfolgung und Bejagung äußerst selten geworden. Mittlerweile gibt es wieder einige Adlerpaare im bayrischen Alpenraum. Es ist das allererste Mal, dass ich in den Alpen einen Adler zu Gesicht bekomme! Dabei bin ich schon ganz schön in den Bergen herumgekommen.
Abstieg vom Wildalpjoch
Ich trenne mich nur ungern von meiner Adler-Beobachtung, doch der Bus unten am Sudelfeld fährt leider nur einmal am Nachmittag.
Durch den Abstieg nach Westen haben wir nun das Wildalpjoch überschritten. Beim Blick zurück macht es seinem wilden Namen ein wenig mehr Ehre. An der Wegkreuzung am Tiefpunkt des Grates gibt es die Möglichkeit, auch noch zum Gipfel der Seewand hinauf zu kraxeln.
Seewand-Gipfel
Dazu noch ein Stück geradeaus, dann zweigen rechts Steigspuren zum kleinen Gipfel hinauf ab. Achtung, bröseliges Gelände! Aber hier ist meist kaum einer anzutreffen.
Zurück bei der Wegkreuzung geht es Richtung Süden unterhalb von Felstürmen hinunter. Dann über Wiesenhänge bis zu einem Alm-Parkplatz. Hier beginnt eine asphaltierte schmale Straße hinunter zum Sudelfeld.
Ich hasse es, auf Straßen zu wandern. Deshalb nicht den kleinen Pfad übersehen, der bald hinter der Lacheralm nach links wieder in die Wiesenhänge abzweigt!
Weiter unterhalb NICHT zur Straße, denn geradeaus, an den netten Hütten vorbei, geht der Pfad weiter. Du erreichst wieder die Straße, doch ein paar Meter auf ihr weiter hinunter, zweigt schon wieder ein hübscher breiterter Wanderweg in Richtung Sudelfeld ab.
Ein kurzes Stück nach der Querung eines Baches gilt es einen Pfad nach rechts einzuschlagen, der den Wiesenhang hinüber zum Wald quert. Unten kannst Du nun bereits die Sudelfeldstraße erkennen.
Dieser Pfad führt direkt zur Jugendherberge am Unteren Sudelfeld. Weiter unten, an der Sudelfeldstraße befindet sich beim Parkplatz die Bushaltestelle der Wendelsteinringlinie. Hier gibt es auch einen Kiosk, bei dem Motorradfahrer gerne Pause einlegen.
Von der Bushaltestelle hast Du nochmals einen schönen Blick auf die Gipfel dieser Wanderung.
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