Einsame Runde mit Wasserfall auf den Köstelkopf
Diese schöne Wanderung verläuft auf durchwegs hübschen Wanderwegen und Bergpfaden, an einem imposanten Wasserfall vorbei, zu einem kleinen, unscheinbaren Gipfel hinauf, dem Köstelkopf. Auf diesem unbekannten Gratgipfel zwischen Hochfelln und Hochgern, findet sich ein einsames ruhiges Plätzchen mit einem wunderschönen Blick über die Chiemgauer Alpen.
♥ Bahnhof: Bergen am Chiemsee 586 m
♥ Ausgangspunkt: Kohlstadt im Weissachental 727 m, Anfahrt mit Fahrrad oder Taxi: 7,5 km, 184 Höhenmeter
♥ Dauer: 4 Stunden
♥ Länge der Wanderung: 10 km
♥ Höhenmeter: 640 m
♥ max. Höhe: ca. 1.349 m
♥ Anforderungen: Trittsicherheit, Schwindelfreiheit
♥ Hütte: Mitte Mai bis Oktober, sonst Getränk und Brotzeit mitnehmen!
Anfahrt durch das Tal der Weißen Ache nach Kohlstadt
Da der Ausgangspunkt der Wanderung weit hinten im Weissachental, 7,5 km vom Bahnhof Bergen entfernt liegt, muss für diese Strecke ein Fahrrad im Zug mitgenommen werden (Tages-Fahrradticket Bayern: 6,00 Euro), oder ein Taxi für die Hin-und Rückfahrt durch das wildromantische Tal gebucht werden.
von Kohlstadt zum Wasserwandl Wasserfall
Ganz gemütlich geht es erst einmal auf einem breiten Schotterweg vom Wanderparkplatz Kohlstadt weiter in das Tal der Weißen Ache hinein. Dabei immer auf der rechten Seite des Wildbaches bleibend, kommst Du an einer Materialseilbahn zum Hochfelln vorbei, dessen Gipfelkreuz links oben nun gut zu erkennen ist.
An zwei Weggabelungen geht es geradeaus weiter, an einer Staumauer vorbei, bis nach 1,9 km ein donnerndes Rauschen zu hören ist. Rechts führt eine kleine Holzbrücke über einen kleinen Bach und auf das Rauschen zu…
Wasserfalltherapie für die Lungen
Der Wasserfall am Wasserwandl ist ein imposanter Schleierfall. Das Wasser fällt nicht senkrecht nach unten, sondern wird in vielen Kaskaden zerteilt. Der feine Sprühnebel von solch Schleierwasserfällen enthält eine hohe Anzahl negativ geladener Ionen. Diese einzuatmen wirkt reinigend und entzündungshemmend auf Lunge und Atemwege, und ist sehr gesund! Es lohnt sich hier also eine kurze Rast.
aus dem Weißachental auf den Köstelkopf
Nach der Atemtherapie am Wasserfall geht es noch gute 600 Meter auf dem breiten Wanderweg weiter, nun immer mehr aus dem Tal ansteigend, bis der Weg einen deutlichen Knick nach links / Osten macht. Kurz DAVOR zweigen unscheinbare Pfadspuren rechts ab. Diesem schmalen, unmarkierten Steig folgst Du jetzt im Zickzack den Berghang Richtung Westen hinauf.
Der Pfad quert schließlich an Felsen vorbei zu einer Schottermure. Hier ist Achtsamkeit wegen Lawinengefahr geboten. Jenseits der Mure trifft der Pfad auf einen ausgeschilderten Wanderpfad. Hier links weiter und ein Stück weiter oben nochmals über die Mure.
Der Wanderweg quert den Hang nach Süden, unterhalb von steilen Felsrippen, die bereits die Ausläufer des Köstelkopf darstellen. NACH den Felsen verliert der schmale Weg ein wenig an Höhe. Hier zweigt ein etwas schwer zu findender Pfad rechts ab und klettert zur unweiten Schulter hinauf. Dieser Pfad führt nun immer deutlicher in einem Bogen, sozusagen auf der Rückseite der Felstürme, wieder Richtung Westen.
Der unmarkierte Pfad quert nun steile Grashänge die Trittsicherheit erfordern. Vorsicht bei Schnee und Nässe! Es geht ständig schräg bergauf, dabei gibt es nur einige wenige Serpentinen. Schließlich wird die Steigung sanfter. Da, wo unser Steig den höchsten Punkt erreicht, führen Pfadspuren rechts nach Norden höher hinauf zu einer ersten unweiten Wiesenkuppe des Köstelkopf.
Hier bietet sich ein erster Rastpunkt des Köstelkopf mit Blick nach Süden zu Hochgern und Silleck hinüber. Setzt Du Deinen Aufstieg noch ein Stück Richtung Osten fort, erreichst Du den höchsten Punkt des Köstelkopf (1.349 m) an einer imposanten Tanne.
Ein Stück weiter wird der Grat immer schmaler. Linker Hand bricht die Kante senkrecht ab. Bitte absolute Vorsicht! Südseitig ermöglicht der steile Grashang einen schmalen Platz zur Gipfelrast mit wunderschönem Rundumblick.
Im Norden schweift der Blick über das Chiemgau und zum Hochfelln hinüber, im Süden zu den Steinbergen und gegenüber zum Silleck und Hochgern.
Abstieg vom Köstelkopf
Erst begiebst Du Dich wieder vom Gipfel zurück zum „Normalweg“. Diesem folgst Du nun weiter, bergab, bis zum Sattel zwischen Köstelkopf und Silleck. Vor einer Umfriedung biegst Du hier nach rechts, erst am Zaun entlang, dann mit einem Schwenk nach Norden.
Wunderschön zieht der schmale Pfad den Berghang hinunter, mit Blick nach Norden zu Zwölferspitz, Kampenwand und Hochplatte, und über den Chiemsee hinaus.
Der Bergwald wird wieder dichter. Links lassen wir den Abzweig zur Brachtalm liegen und folgen nordwärts dem Pfad hinunter, bis er auf einen etwas breiteren Wanderweg trifft.
Von der Vorderalm zurück nach Kohlstadt
Der Wanderweg führt nach rechts sanft abwärts und geht schließlich in einen Bohlenweg über, der die feuchten Bergwiesen querend direkt zur Vorderalm hinüberleitet. Hier erhält man von Mitte Mai bis Mitte Oktober frische Getränke, Brotzeiten und Kuchen.
Richtung OSTEN geht es nun auf der Almstraße erst gemütlich dahin und bergab. Zweimal an den Gabelungen rechts haltend, führt die Straße nun immer steiler wieder hinunter ins Weißachental.
Schließlich erreichst Du den Schotterweg im Tal kurz vor der Materialseilbahn. In Kürze ist daraufhin der Ausgangspunkt der Wanderung in Kohlstadt wieder erreicht.
Vielleicht hast Du ja noch Lust und Zeit am Talausgang der Weißache das Industrie-Museum Maxhütte Bergen zu besichtigen!?
Einkehren: Die Vorderalm ist von Mitte Mai bis Mitte Oktober geöffnet, Ruhetag ist nicht bekannt, mit Almtypischen einfachen Speisen und Getränken
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