Wanderung ohne Auto: Wasserfälle rund um den Petersberg
Der Petersberg oberhalb von Flintsbach ist ein beliebtes Ausflugsziel. Denn am Gipfel des kleinen Madron befindet sich neben der alten, malerischen Kirche gleich der Biergarten vom Berggasthaus Petersberg, mit wunderschönem Blick über das Inntal, einige Vorgipfel und das Voralpenland. Und nimmst Du nicht den direkten Weg, so ist auch der Weg zum Ziel abwechslungsreich und mit rauschenden Wasserfällen gekrönt.
♥ Start- und Zielbahnhof: Flintsbach 467 m
♥ Dauer: 4 Stunden
♥ Rundwanderung-Länge: 9 km
♥ Höhenmeter: 530 m
♥ max. Höhe: 809 m
♥ Hütte: Ja
Vom Bahnhof Flintsbach siehst Du bereits das Tagesziel, die markante Kirche des Petersberg hoch oben über der Maiwand thronen. Jetzt geht es erst einmal über die Bahnhofstraße, Innstraße und Maiwandstraße, dann links haltend über Petersberg- und Astenweg auf die Berge zu.
Du folgst nun nicht der Ausschilderung zum Petersberg die steile Forststraße hinauf, sondern biegst rechts ab, entlang des Wanderparkplatzes, und erreichst auf einem schmalen Pfad den Klettergarten von Flintsbach. An den steilen Kalkwänden der unteren Rachelwand sind hier etliche lohnende Sportkletterrouten eingerichtet. Auch ich war hier einst regelmäßig am Kämpfen mit der Schwerkraft.
Du wanderst nun den Philosophenweg weiter, über die kleine Brücke, bis links der hübsche Weg den Maigraben hinauf in den Wald abzweigt. Er bringt Dich, ein Stück weiter, zum Philosophen-Wasserfall, der in Kaskaden am Rand der Felswand hinunterrauscht.
Etwa 50 Meter zurück zweigt ein deutlicher Pfad nach oben ab. Der hohe Mischwald und die bemoosten Felsen zaubern hier eine wunderbare Atmosphäre. Auf Schotterwegen und schönen Wanderpfaden im Wechsel geht es weiter, am Wagnerberg Bergbauernhof vorbei, wo Du einen tollen Blick auf die Maiwand hast, das „Matterhorn des Inntals“.
Sobald Du die Forststraße erreichst, folgst Du ihr kurz weiter, bis links der steile Apostelweg zum Petersberg abzweigt. Begleitet wird dieses letzte Stück hinauf von 13 Stelen mit Reliefs des Rosenheimer Künstlers Josef Hamberger. Dann erreicht der Weg die Kuppe und gibt einen wunderschönen Blick in die Weite, ins Alpenvorland frei.
Der Petersberg
Eigentlich heißt der Berg ja kleiner Madron (847m) und steht neben dem etwas höheren großen Madron (942m). Dieser war schon in der Frühzeit als Kultplatz der Bajuwaren zu Ehren des Gottes Donar bekannt. Als nun die Christen kamen und auf dem großen Madrongipfel eine Kirche bauen wollten, gab es auf der Baustelle erstaunlich viele Unfälle. Da wurde beobachtet wie Vögel die blutigen Späne aufnahmen und am kleinen Madron niederlegten. Da begriff man, dass die Kirche besser auf dem kleinen Madron gebaut werden sollte, dem heutigen Petersberg.
Eine andere Sage erzählt dass der Apostel Petrus durch das Inntal kam und sich ihm der Teufel in den Weg stellte. Petrus ging mit ihm eine Wette ein: Wer als erster auf dem Madron stünde dürfe bleiben. Der Teufel nahm sogar eine Abkürzung durch den Teufelsspalt im Berg, einer noch heute sichtbaren kleinen Höhle, doch Petrus war mit Hilfe der Engel dennoch schneller.
Die romanische Peterskirche ist die älteste Kirche im ganzen Inntal. Sie gehörte genauso wie der benachbarte Berggasthof zum ehemaligen Bergkloster der Benediktiner auf dem Petersberg.
Der gemütliche Biergarten zwischen Gasthof und Kirche, mit dem tollen Ausblick, lädt nun zur Rast ein. Achtung: Montag und Dienstag geschlossen!
Hinter dem Berggasthaus Petersberg schlängelt sich ein kleiner Pfad über die Wiese zum riesigen Holzkreuz hinunter. Im Süden der Wiese (Achtung Absturzgefahr) geht es auf einem mit einem Stahlseil gesicherten Steig weiter, die Felskuppe des kleinen Madron hinab. Unten über die Wiesenfläche zum Forstweg aufsteigen. Diesem nach Links Richtung Astenhöfe folgen, am Bauer am Berg, einer historischen Alm aus dem 17.Jahrhundert und ihren Weiden vorbei, bis Du wieder zur Waldgrenze gelangst.
Dort zweigt der Weg nach Links Richtung Fischbach ab. Diesen wanderst Du nun in mehreren Kehren gemütlich bergab. Immer wieder lugt der prächtige Heuberg gegenüber durch die Baumwipfel. An einer Kehre nahe des Markbaches sind Hinweisschilder auf den großen Steinbruch, dessen Felswände unweit jäh in die Tiefe abbrechen (Vorsicht Absturzgefahr!).
Die Wasserfälle der Wolfsschlucht
Doch zuvor beginnt an der kleinen Brücke der Höhepunkt der Wanderung: der Abstieg durch die wildromantische Wolfsschlucht. Ein schmaler Steig führt über Stufen und Stege an etlichen Wasserfällen und sprudelndem Wildwasser entlang.
Es ist wunderbar sich hier ein wenig mehr Zeit zu nehmen, dem Spiel des Wassers zuzuschauen, dem Rauschen und Gluckern zuzuhören, und die Füße in einer der Gumpen zu baden.
Auch eine kleine Höhle liegt linkerhand nach einer kurzen schmalen Schlucht, mit auf dem Weg. Stirnlampe nicht vergessen! Zu bald schon ist das rauschende Schauspiel vorbei und Du gelangst an einer Fischzucht in den Ort Fischbach. Sobald Du den Bach wieder überquert hast geht es links in Richtung des Steinbruchs, und durch diesen nach Norden hindurch. Von der kleinen Straße oberhalb der Wiesen zweigt bald ein Pfad zur Feste Falkenstein ab.
Dieser steigt allmählich am Hang höher bis Du zur Ruine der Burg Falkenstein (aus dem 13. Jahrhundert) gelangst. Hier hat man noch einmal einen herrlichen Blick über das Inntal. Durch das ehemalige Burgtor und zu Füßen des großen Bergfrieds führt der Pfad durch das Areal. Dann geht es rechts auf dem Forstweg hinunter zum Wanderparkplatz, und auf demselben Weg wie zu Beginn zum Bahnhof Flintsbach zurück.
Einkehr: Berggasthaus Petersberg
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2 Replies to “Wanderung ohne Auto: Wasserfälle rund um den Petersberg”
Ah wieder mal eine wunderschöne Tour… v.a. durch die Wolfsschlucht. Diese Wasserfälle Balsam für die Seele…
Vielen lieben Dank für diese Tourbeschreibung 🙂
Wie schön, dass Du das auch so empfunden hast… viel Spaß weiterhin beim Wandern!