Neufundland: der Zauber von Avalon
Avalon ist in der Mythologie eine sagenumwobene Insel, oder sogar ein ganzer Kontinent, der im Westen Europas im Meer versunken sein soll. Vielleicht handelt es sich ja dabei um Neufundland!?
Avalon galt den Kelten und Ureinwohnern der nordischen Länder als „heiliger Ort zwischen den Welten der Götter und der Sterblichen“. Erdgeschichtlich gehörten Irland und das Avalon Neufundlands auch einmal zusammen! Vor 65 Millionen Jahren, im Tertiär der Erdgeschichte, war Nordamerika hier mit Europa verbunden, bis die Kontinentalplatten auseinanderbrachen. Seither driften die beiden Kontinente im Jahr um 2 bis 3 cm (!) auseinander. Was über Millionen Jahre schon Einiges ausmacht.
Die Nebel von Avalon
Diese Landschaft hier lässt mich aber auch an Sagen und Mythen denken, und von Feen, Zwergen und Naturgeistern träumen. Diese schillernden mysthischen Wälder mit ihrem silbrigen Flechtenbehang und weichen Teppichen aus bunten Moosen. Die geheimnisvollen Sümpfe. Die stillen Nebel über den vielen Seen, die raue, sturmumtoste Küste. Das Alles lässt meine Fantasie eigene Märchen spinnen, um „die Nebel von Avalon“…
Inuit und Indianer, die Stämme der Beothuk und der Micmac, lebten einst auf Neufundland. Doch da die Insel geografisch Europa am Nächsten liegt, kamen um das Jahr 1000 die ersten Wikinger über das Atlantische Meer gesegelt. Später gingen Engländer, Basken und Franzosen in Avalon an Land, und entdeckten das neugefundene Land „Neufundland“ und seine reichen Fischgründe vor der Küste.
St. Johns wurde dann im Jahr 1583 als älteste europäische Siedlung Nordamerikas an der Ostküste der Avalon-Halbinsel gegründet. Es ist heute die Hauptstadt der kanadischen Provinz Neufundland und Labrador.
Die Provinz ist spärlich besiedelt. 500.000 Menschen leben auf Neufundland, das eine Größe von ca. 110.000 km² hat (wie Österreich und Slowenien zusammen); die Meisten leben vom Fischfang vor der 10.000 km langen Küste.
Wir fahren nun gemütlich auf dem Trans-Kanada-Highway wieder durch einsame Landschaften zurück Richtung Norden. Die Eisberg-Bootstour und eine Walewatchingtour stehen noch ganz oben auf unserer Wunschliste und das Wetter müsste mittlerweile passen.
Es ist richtig sonnig und warm. Kurz bevor wir wieder zum Campground des Dildo-Run-Provicial Parks kommen und die Sonne untergeht, wollen wir noch den wunderschönen Tag nutzen und ein wenig wandern. Bei Summerford entdecken wir einen Hikingtrail.
Ein netter Pfad führt an einem kleinen See vorbei und steigt dann viele buntbemalte Stufen hinauf zu einer Aussichtskanzel. Hier haben wir einen fantastischen Rundum-Blick auf die 365 Inseln des Dildo Run. Ein Jahr lang könnte man hier jeden Tag eine neue Insel besuchen und entdecken.
Dramatische Sonnenuntergänge
Die Sonne geht auch langsam unter und bietet uns wieder ein farbenprächtiges Schauspiel.
Ich habe den Eindruck dass die Sonnenuntergänge hier schon besonders dramatisch und zauberhaft sind. Wir fühlen uns beseelt und verzaubert, von den Zaubern von Avalon…
Twillingate an der Iceberg Alley
Mein Reisebericht:
- Halifax, Titanic und der Leuchtturm
- Cheticamp am Cape Breton Nationalpark
- Die Elche vom Cape Breton
- Eule, Wasserfall und Nebel
- Philosophie und Regen am Middle Head
- Fähre nach Neufundland
- Sonnenuntergang an der Bay of Islands
- Orcas und Frühstück am Strand
- unser Western-Brook-Pond Fjord Drama
- die einzigartige Mondlandschaft der Tablelands
- Felsformationen der Arches und Wanderung am Cow Head
- Gipfelglück mit Elchen am Gros Morne
- Crow Head und die ersten Eisberge
- die wilde Luxus- und Künstler-Insel Fogo Island
- Terra Nova – tolle Aussicht am Malady Head
- Terra Nova – die Giftpflanzen am Ochre Hill
- Ein Felsen für 70 Tausend Seevögel
- der Zauber von Avalon
- Twillingate an der Iceberg Alley
- Whalewatching – Begegnung mit dem Minkwal
- Von den letzten Indianern