Neufundland: unser Western-Brook-Pond Fjord Drama
Ein Foto vom Fjord des Western Brook Pond war der Auslöser dieser Reise: Da stand ein Mensch ganz oben auf einem Felsen im Inneren des Fjords und schaute, an den senkrechten, steil in den Fjord abfallenden Felswänden entlang, hinaus aufs ferne Meer. Da wollte meine Tochter hin!
Ziemlich früh schon fahren wir zum Parkplatz an der 430 nördlich von Sally’s Cove im Gros Morne Nationalpark. Da stehen bereits etliche Busse und Campingcars. In der Ferne sind bereits die Abhänge des Fjords zu erkennen. Wir haben uns auf eine lange Tagestour eingestellt. Geplant war mit dem Schiff die 16 km den Fjord hinunter zu fahren, vom Endpunkt dann einen Steig steil hinauf auf das Plateau zu steigen, wo dann dieser berühmte Aussichts-Felsen stünde. Und Alles wieder zurück.
Ein breiter Wanderweg führt, teils als Holzsteg, durch die Moorlandschaft, die durch eine Erderhebung einst den Fjord vom Meer trennte. Nun sind da die Seen und der Fjord selbst mit dem reinsten Süßwasser der Erde gefüllt.
Nach drei Kilometern haben wir den Fjord an der Schiffsanlegestelle erreicht. Es tummeln sich schon etliche Touristen. Hier eine Bootstour zu unternehmen gehört wohl zu den Must-Do’s auf Neufundland.
Nun habe ich im Vorfeld an Alles Mögliche gedacht, nur nicht Plätze auf diesem Boot zu reservieren. Alle Fahrten sind für die nächsten Tage ausgebucht! Außerdem dürfe man gar nicht ohne weiteres allein dort im Nationalpark wandern, benötige einen Permit samt Eignungsprüfung oder einen Führer, den es auch im Voraus zu buchen gilt: organisierte Western Brook Pond Tour
Meine Tochter bricht in Tränen aus, die Enttäuschung ist riesig. Ich kaufe uns ein Eis und lasse meine Tochter erst einmal ihre aufgewühlten Emotionen verdauen.
Dann wandern wir langsam weiter, einen Pfad am Fjord entlang, mit sehnsüchtigen Blicken in diese grandiose Landschaft hinein. Hier ist es auch wunderschön, aber halt nicht so spektakulär.
Nun haben wir viel Zeit und beobachten die netten kleinen Vögel, Schmetterlinge und Frösche. Auf dem sumpfigen Boden wachsen fleischfressende Pflanzen, wie Sonnentau, Schlauch- und Kannenpflanzen.
Meine Tochter fotografiert leidenschaftlich gern und beruhigt sich langsam dabei. Wir erreichen den Ablauf des Fjords. Ein langes Stahlseil soll bei der Durchquerung helfen. Mein Sohn versucht sich hinüber zu hangeln und bringt damit seine Schwester wieder zum Lachen.
Camping im Gros Morne Nationalpark
Der Gros Morne Nationalpark im Westen Neufundlands wird auf einer Länge von 88 Kilometern vom Viking Trail, und weitere 50 Kilometer über die Bon Bay Road erschlossen. Im Nationalpark gibt es 5 Campingplätze. Unser Zelt steht ganz im Norden an der Shallow Bay. Der Campingplatz hat sogar WLAN und einen großzügigen Gemeinschaftsraum mit Platz zum Kochen, Essen und Abwaschen. Durchquert man den Waldstreifen hinter unserem Zelt, steht man am wunderschönen Sandstrand der Shallow Bay: Kilometerlange Sanddünen und türkisblaues Meerwasser. Es ist nur ziemlich kalt!
Fotos: Schönheit der Natur am Western Brook Pond
die einzigartige Mondlandschaft der Tablelands
Mein Reisebericht:
- Halifax, Titanic und der Leuchtturm
- Cheticamp am Cape Breton Nationalpark
- Die Elche vom Cape Breton
- Eule, Wasserfall und Nebel
- Philosophie und Regen am Middle Head
- Fähre nach Neufundland
- Sonnenuntergang an der Bay of Islands
- Orcas und Frühstück am Strand
- unser Western-Brook-Pond Fjord Drama
- die einzigartige Mondlandschaft der Tablelands
- Felsformationen der Arches und Wanderung am Cow Head
- Gipfelglück mit Elchen am Gros Morne
- Crow Head und die ersten Eisberge
- die wilde Luxus- und Künstler-Insel Fogo Island
- Terra Nova – tolle Aussicht am Malady Head
- Terra Nova – die Giftpflanzen am Ochre Hill
- Ein Felsen für 70 Tausend Seevögel
- der Zauber von Avalon
- Twillingate an der Iceberg Alley
- Whalewatching – Begegnung mit dem Minkwal
- Von den letzten Indianern