Neufundland: Felsformationen der Arches und am Cow Head
Es regnet in Strömen, und in der Nacht haben wir in unseren Schlafsäcken gefroren. Uns ist so richtig kalt. Ich erinnere mich in Cow Head ein kleines Motel mit Café gesehen zu haben. Dort gehen wir nun erst einmal zum Frühstücken, und uns aufzuwärmen. Noch 25 Kilometer weiter im Norden gibt es einen kleinen Provincial Park um eine fotogene Felsformation herum: die Arches, eine Reihe von natürlichen Felsbögen direkt am Meer. Vielleicht regnet es dort weniger!?
Natürlich regnet es dort genauso. Wir laufen an den Strand hinunter um uns unter den mächtigen Felsbögen der Arches unterzustellen, doch der Wind peitscht uns auch dort Gischt und Regen um die Ohren.
Das hält jedoch meinen Sohn nicht davon ab die Felsen zu erklimmen und auf ihrem Rücken Saltos zu schlagen. Bald sind wir wieder durchnässt und flüchten uns ins Auto.
Zurück in Cow Head scheint der Himmel etwas heller zu werden. Es gibt dort eine Halbinsel, „The Head“, die durch eine ganz schmale natürliche Landbrücke mit dem Festland verbunden ist.
Die Fischer haben früher hier, auf der Summerside, im Sommer gewohnt und sich im Winter nach Cow Head, der Winterside, zurückgezogen. Auch vor 4000 Jahren war The Head schon von Eskimos besucht worden, auf der Suche nach Feuerstein. Später von Indianerstämmen. Wir erkunden die Halbinsel auf einem sehr schönen Wanderweg. Das raue Klima, der Nebel, die glitzernden Wassertropfen überall erzeugen eine eigenartige mystische Stimmung.
Der Wald hier ist silbrig, und mit langen Flechtengespinnsten behangen. Wir erwarten an der nächsten Ecke vielleicht nordischen Feen oder Zwergen zu begegnen.
Eine hölzerne Wegbegrenzung nutzt mein Sohn um darauf zu „grinden“… ein Spaß!
Es lohnt zwei kurze Abstecher zu den Klippen am Meer hinunter zu steigen. Sie wurden durch vulkanische Aktivitäten geformt.
Man kann sich noch gut vorstellen wie die Lavaströme im Meerwasser zu diesen Felsformen erstarrten. In dem Gestein kann man mit Glück auch 500 Millionen Jahre alte versteinerte Meeres-Lebewesen entdecken.
Schließlich sind wir an der Landspitze angelangt, einer sanft ansteigenden und mit einer Blumenwiese bewachsenen Klippe, die zum Meer hin steil abfällt. Es hat aufgehört zu regnen, so dass wir nun auch etwas Aussicht auf die Küste und das Hinterland haben.
Wir klettern an den Felsen herum und bewundern die Flugkünste der Möwen.
Der Rückweg ist zur Hälfte der Selbe, dann zweigt ein Weg über einen verlassenen Leuchtturm zurück zum Parkplatz ab.
Gipfelglück mit Elchen am Gros Morne
Mein Reisebericht:
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