Neufundland: Eule, Wasserfall und Nebel am Cape Breton
Wir wandern zum Wasserfall am Aspy-River. Da fliegt etwas Großes lautlos durch die Bäume, und landet nicht weit von unserem Weg entfernt auf einem Baumstumpf. Eine große Eule blickt mit ihren großen dunklen Augen zu uns herüber. Es ist faszinierend wie Eulen ihren Kopf rundherum drehen können!
Wir würden gerne etwas länger bleiben, doch sobald wir stehen bleiben umschwirren uns Unmengen von Mücken. Auch als wir bei dem idyllischen Wasserfall angelangt sind, ist das nicht anders.
Wir kehren zum Auto zurück und fahren weiter Richtung Ostküste. Man muss hier immer damit rechnen, dass plötzlich Elche oder andere Tiere die Straße queren. Hier sind es „nur“ Rebhühner.
Der Cabot Trail verläuft hier auch außerhalb des Nationalparks. Wir kommen durch ein paar Siedlungen, und tanken an einer einsamen Tankstelle sicherheitshalber wieder voll. Denn wer weiß, wann die nächste Tankstelle kommt.
An der Küste hängt dichter Nebel. Bei Neil’s Harbour machen wir Pause, trinken Kaffee und essen Pommes aus Süßkartoffeln im Chowder House gleich am Leuchtturm.
Black Brook Wasserfall
Am Black Brook Beach beginnt ein sehr schöner, empfehlenswerter Wanderweg: 13 km, 4 Stunden. Vom Parkplatz nehmen wir den Jack-Pine-Weg Richtung Küste. Wir überqueren den Black Brook, der wohl wegen seines dunklen bernsteinfarbenen Wassers so genannt wird und hören es donnern. Auch hier muss irgendwo ein Wasserfall sein! Wir folgen einem Pfad abseits des Weges und gelangen an eine rote Aussichtsbank auf einer Klippe. Daneben rauscht der Black Brook fotogen über rote Klippen hinab auf den Strand hinunter, wo sich sein honigfarbenes Wasser mit dem Meer vermischt.
Wieder zurück auf dem Wanderweg führt der durch einen hübschen Kiefernwald, und weiter immer an der Kante der roten Klippen entlang, mit Ausblick in die watteweiche Nebelsuppe über dem Meer.
Der Weg wird immer schmaler. Dicke Moospolster und leuchtende Flechten überziehen die Felsen. Überall hängen Wassertropfen wie Perlen. Dazu das permanente Rauschen des Meeres, und die Einsamkeit… Man gerät hier richtig in einen meditativen Zustand.
Manchmal quert unser Weg auch Strandabschnitte, übersät mit dicken runden Kieseln in unterschiedlichen Rottönen und in erstaunlicher Größe.
Beim Durchqueren fühlt es sich an als ob man auf großen rollenden Murmeln ginge, man muss aufpassen. Wir machen erst mal Pause und bauen ein paar Steinmännchen.
Kurz vor einem Bach führt ein schmaler Pfad wieder von der Küste weg in einen Märchenwald. Farne wachsen zwischen den Birken an denen silbrige Flechten hängen. Eine üppige Vegetation.
Wir erreichen den Jigging Cove Lake. Der Nebel, die spiegelglatte Wasseroberfläche, diese Stille… eine magische Landschaft.
Kurz nach dem See endet dieser wunderschöne Pfad leider an der Straße. Doch auf dem Cabot Trail ist nicht viel Verkehr, sodass wir recht entspannt die restlichen zwei Kilometer bis zu unserem Auto an der Straße zurückgehen. Und auch hier gibt es was zu sehen, farbintensive Sümpfe…
Unser Zelt bauen wir später auf dem Ingonish Beach Campground auf. Auch hier sind wir wieder fast die einzigen Gäste. Und es fängt auch wieder zum Regnen an. Zum Glück finden wir zum Kochen einen überdachten Platz bei den Waschplätzen.
Philosophie und Regen am Middle Head
Mein Reisebericht:
- Halifax, Titanic und der Leuchtturm
- Cheticamp am Cape Breton Nationalpark
- Die Elche vom Cape Breton
- Eule, Wasserfall und Nebel
- Philosophie und Regen am Middle Head
- Fähre nach Neufundland
- Sonnenuntergang an der Bay of Islands
- Orcas und Frühstück am Strand
- unser Western-Brook-Pond Fjord Drama
- die einzigartige Mondlandschaft der Tablelands
- Felsformationen der Arches und Wanderung am Cow Head
- Gipfelglück mit Elchen am Gros Morne
- Crow Head und die ersten Eisberge
- die wilde Luxus- und Künstler-Insel Fogo Island
- Terra Nova – tolle Aussicht am Malady Head
- Terra Nova – die Giftpflanzen am Ochre Hill
- Ein Felsen für 70 Tausend Seevögel
- der Zauber von Avalon
- Twillingate an der Iceberg Alley
- Whalewatching – Begegnung mit dem Minkwal
- Von den letzten Indianern