Nepal: Chitwan Nationalpark – das Rhinozeros
Nach unserer Begegnung mit dem Tiger bewegen wir uns erst sehr vorsichtig, und hellhörig auf jedes kleinste Geräusch achtend zurück. Aber irgendwo knackt immer was im Dschungel, und die Grillen zirpen laut. Wir springen über einen kleinen Bach und folgen einem schmalen Trampelpfad durch das dichte satte Grün.
Als plötzlich Chok Gurung wieder wie angewurzelt stehen bleibt. Er zeigt auf etwas am Boden. Ich trete näher heran und sehe auf einen braunen Erdhaufen zu seinen Füßen. Ich schau ihn fragend an. „Rhino !!!“ flüstert er und legt den Finger auf die Lippen. „Fresh!“
Aha… ein riesiger frischer Haufen Nashorn-Kacke!
Also ist da wohl irgendeines in der Nähe…
Wieder schleichen wir behutsam vorwärts, keine 5 Meter, dann hat Chok Gurung das Rhinozeros auch schon entdeckt.
Unter einem großen Bambusbusch bewegt sich sein Panzer ganz langsam auf und nieder… schläft es!?
Ich bewege mich näher heran. Mein Guide zischt ungehalten. Das Rhinozeros wacht auf, blinzelt und hebt langsam seinen Kopf. Ich bin ganz verzückt. Chok Gurung jedoch gefällt das gar nicht.
Ich hebe meine Fotokamera… durch den Sucher sehe ich wie es langsam in Bewegung kommt, seitwärts, dann blickt es mich an!
Chok Gurung packt mich am Ärmel. „Slowly back…don’t run!“ Langsamer Rückzug, ja nicht rennen. Als wir aus der Gefahrenzone sind erklärt er mir, dass Rhinos viel aggressiver wären als Tiger, wenn sie sich gestört fühlten. Richtig gefährlich! Es sieht gar nicht so aggressiv aus… richtig nett!
Ausgewachsene Panzernashörner sind gewaltig, haben eine Länge von rund 370 cm, eine Schulterhöhe von 180 cm und ein Gewicht von über 2 Tonnen. Doch sind sie Vegetarier.
Rund 600 Indische Panzernashörner leben noch im Urwald des Chitwan Nationalpark. Sie sind jedoch stark durch Wilderer gefährdet, die sie wegen ihres Horns töten. Denn für ein einziges Horn werden in China bis zu 100.000 Dollar gezahlt! Deshalb patrouillieren ständig Ranger im Park um sie zu beschützen.
Das war nun wirklich eine erfolgreiche erste Dschungel-Entdeckungstour heut Vormittag! In der Nähe der ersten Dörfer ist eine der großen Bambusschaukeln für die Festsaison aufgebaut.
Wir gehen das letzte Stück am Flussufer zurück, wo uns eine Gruppe Arbeits-Elefanten überholt. Ich hätte lieber wilde Elefanten gesehen… so ein Arbeitsleben ist ja keinesfalls Artgerecht!
die Tharu, Menschen des Waldes
Mein Reisebericht:
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