Nepal: Chitwan Nationalpark – Into the Wild
Über Sechs Stunden dauert die Fahrt im Kleinbus von Pokhara zum Chitwan Nationalpark im Süden Nepals. Eigentlich sind es nur 150 Kilometer. Die Straßen sind jedoch durchwegs einspurig, mit großen Schlaglöchern durchzogen, oder eine Endlosbaustelle. Es ist viel Verkehr unterwegs, besonders viele Laster, die trotz der desolaten Verhältnisse waghalsige Überholmanöver riskieren. Oft geht es am Straßenrand ohne Leitplanke steile Abhänge hinunter. Mir stockt das ein oder andere Mal dabei der Atem.
Zwei meiner Mitreisenden sind zwei junge Männer aus Taiwan. Sie haben gerade einmal vier Tage Zeit, für Kathmandu, Pokhara und den Nationalpark. Sie hätten nicht mehr Urlaub. Die Beiden arbeiten in der Textilindustrie und erzählen wie unmenschlich die Verhältnisse für die dort Beschäftigten seien. Sie arbeiten im mittleren Management und müssten die unrealistischen Vorgaben von Oben an die Arbeiterinnen und Arbeiter weitergeben, wohl damit wir in Europa weiterhin so billig shoppen können!
Nachmittags erreiche ich das „Into the Wild Eco Resort“. Hier herrschen tropische Verhältnisse. Es hat über 30 Grad.
Der Inhaber begrüßt mich auf Deutsch, und freut sich, mit mir etwas plaudern zu können, da er selbst einmal in Deutschland gearbeitet hatte.
Ich bekomme mein Zimmer gezeigt: die Hälfte eines Bungalows mit großem Kingsize-Bett, einem schönen eigenen Bad mit Dusche und einer eigenen Terrasse. So viel Luxus bin ich nun gar nicht mehr gewöhnt! Ich sortiere meine Klamotten und ziehe mir meine Urwald-Ausrüstung an: Langes Hemd und Hose aus Nosilife, einem Textil das Mosquitostiche abwehren soll.
Die gepflegte Anlage hat einen großen Garten und liegt direkt am Ufer des Rapti-River. Dieser entspringt in den Hügeln des Chitwan Nationalparks, mündet später in den Gandaki, der wiederum in Indien in den heiligen Ganges fliesst.
Die Terrasse des Speisehauses liegt direkt am Hochufer mit Blick auf den Fluss, der in den Abendstunden die wilden Tiere aus dem angrenzenden Urwald anzieht. Und wirklich grasen auf der anderen Flussseite gerade eine Herde Hirschantilopen. An einer anderen Stelle springt ein Affen-Clan umher.
Stephan, ein junger Guide, frägt mich ob ich Lust auf einen Spaziergang am Fluss hätte… Natürlich!
Doch die Affen und Antilopen sind verschwunden und wir sehen nur ein paar Fischer und deren Einbaum-Boote, einige Reiher und große Spuren im Lehmboden: die eines Rhinozeros. Stephan meint, die würden erst nach Sonnenuntergang auftauchen.
Zum Abendessen im Into the Wild Resort leiste ich einem schottischen Paar Gesellschaft, und wir tauschen unsere Reiseerlebnisse aus. Da ruft uns Stephan auf die Terrasse. Und wirklich, ein paar Meter entfernt grast ein gewaltiges Rhinozeros-Weibchen mit ihrem Jungen im Scheinwerferlicht seines Strahlers.
Mein Reisebericht:
- magischbuntes Kathmandu
- nach Pokhara
- Trekking- Etappe Marpha
- Magie und Mandalas in Kagbeni
- Eintritt ins verbotene Königreich Lo
- Alltag und Hygiene
- Felsentempel unter Geiern
- Manimauer im geologischen Kunstwerk
- die Gompa von Tsarang
- Lo Gekar, das älteste buddhistische Kloster
- Tempel der Mandala – ein Wunderwerk
- Das Leben in Lo Mantang
- Das Tal der Ammoniten
- im Bett des Kali Gandaki
- Trekking-Etappe nach Samar
- das Mysterium der Höhlensiedlungen
- Blick in den Himalaya
- das heilige Muktinath
- Letzte Etappe nach Jomsom
- Into the Wild!
- Der Tiger
- das Rhinozeros
- die Tharu, Menschen des Waldes
- Krokodile im Rapti-River
- mit der Propellermaschine den Himalaya entlang
- Weltkulturerbe Bhaktapur
- Bhaktapurs Markttreiben
- letzte Tage: Tika und Rangoli zum Lichterfest