Trekking in Nepal: das Leben in Lo Mantang
Mir kommen auf dem Weg ins historische Zentrum von Lo Mantang erst einmal eine Gruppe Yaks entgegen. Ein paar Motorräder stehen herum. Es gibt hier sogar ein Cafe, und viele Souvenirhändler.
Die Häuser von Mustang sind traditionell Lehmbauten auf einem lose errichteten Steinfundament und mit einem Flachdach; eine Konstruktion die bei den häufigen Erdbeben mehr Standsicherheit verspricht. Tür- und Fensterstöcke sind bunt bemalt, die Wand drumherum auch noch mit einem dicken Streifen Rot oder Grau. Auf den Flachdächern wird das Holz für den Winter gelagert.
Über etlichen Eingängen befinden sich die typischen Arrangements aus Schädeln, Strohpuppen und Fadenkreuzen, die Schutz vor bösen Geistern gewähren sollen und schamanischen Ursprungs sind.
Ein Bach wird in schmalen Kanälen durch die Stadt geleitet, an dem Abgewaschen wird. Frischwasser holen die Frauen am Gemeinschafts-Brunnen.
Am Platz vor den Chörten haben Frauen Planen ausgelegt um die Gerste von ihrer Spreu zu trennen und in der Sonne trocknen zu lassen. Das Kleinkind im Tragetuch einer Frau am Brunnen kichert fröhlich als es mich sieht.
Die Frauen tragen nahezu immer nach tibetischer Art die traditionellen dunklen Kleider mit einem buntgestreiften Überrock, der mit einer Schärpe zusammengehalten wird. Vor einem Haus in der Vorstadt ist eine Lopa, wie die Einwohner von Mustang genannt werden, gerade dabei eine solche Schärpe an ihrem Webstuhl zu weben.
Hier begegnen mir noch wie selbstverständlich mittelalterliche landwirtschaftliche Techniken und Handwerkskunst. Strom ist kontingentiert und fließt, wenn überhaupt, nur für vier Stunden am Tag.
Diese drahtigen Menschen schleppen ihre Lasten auf Kraxen oder in Körben, die lediglich über einen Riemen an der Stirn gehalten werden, zu Fuß auch über die hohen Pässe.
Die Bewohner Mustangs sind meist Bauern, die hier auf über 3000 Metern Höhe noch Buchweizen, Gerste, Äpfel, Kartoffeln, Hülsenfrüchte und Kohlsorten anbauen, oder Viehhirten von Ziegen, Schafen, Yaks und Wasserbüffeln. Früher gab es auch viel Handel mit Tibet. Heute gewinnt der Tourismus immer mehr an Bedeutung.
Ich schlendere durch die Gassen und lande bei einem Thanka-Maler. Auch die Thanka-Malerei hat sich aus dem Schamanismus entwickelt. Thankas sind Lehr-, Heil- und Meditationsbilder, gemalt als Rollbilder auf Leinwand. Wir fachsimpeln von Künstler zu Künstler und er zeigt mir seine Pigmente und Malmittel. Ich kaufe ihm drei seiner Werke ab, die mich an den Tempel der Mandalas erinnern mögen.
Unsere Unterkunft, das Lotus Holiday Inn Guesthouse, ist wieder eine sehr einfache Unterkunft, aber mit einem schönen Speise- und Gemeinschaftsraum und einem angegliederten Antiquitätenladen.
Ich leihe mir dort einen Eimer um ein paar Wäschestücke am Dorfbrunnen zu waschen… so kommt man mit den Einheimischen ein wenig ins Gestikulieren…
Mein Reisebericht:
- magischbuntes Kathmandu
- nach Pokhara
- Trekking- Etappe Marpha
- Magie und Mandalas in Kagbeni
- Eintritt ins verbotene Königreich Lo
- Alltag und Hygiene
- Felsentempel unter Geiern
- Manimauer im geologischen Kunstwerk
- die Gompa von Tsarang
- Lo Gekar, das älteste buddhistische Kloster
- Tempel der Mandala – ein Wunderwerk
- Das Leben in Lo Mantang
- Das Tal der Ammoniten
- im Bett des Kali Gandaki
- Trekking-Etappe nach Samar
- das Mysterium der Höhlensiedlungen
- Blick in den Himalaya
- das heilige Muktinath
- Letzte Etappe nach Jomsom
- Into the Wild!
- Der Tiger
- das Rhinozeros
- die Tharu, Menschen des Waldes
- Krokodile im Rapti-River
- mit der Propellermaschine den Himalaya entlang
- Weltkulturerbe Bhaktapur
- Bhaktapurs Markttreiben
- letzte Tage: Tika und Rangoli zum Lichterfest