Nepal: Lotus, Bodhi-Baum und Tihar-Fest
In den Dörfern Nepals gibt es immer einen zentralen Bereich mit wunderschönen großen Bäumen. Um den Baumstamm herum bildet ein Podest eine Art öffentlichen Raum, der als Treffpunkt oder Versammlungsplatz genutzt wird. Das ist der Bodhi-Baum oder Peepal Tree. Der Name bedeutet „Baum des Erwachens“.
Der Baum ist immer eine Pappelfeige, Ficus religiosa, ein schnellwachsender bis zu 30 Metern hoher Baum. Teils bildet er zahlreiche Luftwurzeln aus. Da der Baum als heilig gilt, werden nur Äste und Zweige die von allein runterfallen für Räucherungen und im Ayurveda verwendet.
Der Prinz Siddharta Gautama hatte sich, nachdem er sich sechs Jahre lang in Meditation geübt hatte, in Bodh-Gaya unter einen Baum gesetzt und dort solange meditiert bis er die Erleuchtung erlangte und zu Buddha wurde.
Dieser Baum war eine Pappelfeige. Ein Ableger jenes ersten Bodhi-Baumes steht noch immer dort in Bodh-Gaya, und ist Ziel vieler Pilgerreisen. Und von diesem wiederum wurden Ableger in fast allen Dörfern und Städten gepflanzt in Erinnerung an Buddhas Erleuchtung.
Dieses sind die Bodhi-Bäume. Sie gelten als ein Zeichen des Friedens.
Zum Vesakh-Fest, dem höchsten buddhistischen Feiertag, zum Vollmond im April oder Mai, wird dort an dem Bodhi-Baum auch die Puja abgehalten.
Padma oder Lotus-Blüte
Eine andere heilige Pflanze mit einer Ur-Buddhistischen Symbolik ist Padma, oder die Lotus-Blüte. Auch sie wächst hier, doch leider ist die Blütezeit fast vorbei. Der Lotos wächst aus Schlamm und Sumpf heraus und erblüht in seiner ganzen Pracht auch bei widrigen Umständen. Die großen runden Blätter lassen Wasser und Schmutz abperlen, sodass sie niemals schmutzig werden. Er symbolisiert die absolute Reinheit und Vollkommenheit. Buddha wird oft auf einer Lotus-Blüte sitzend dargestellt.
Auch Lakshmi, die hinduistische Göttin des Glücks, der Liebe und der Schönheit steigt aus einer Lotusblüte und hält in beiden Händen einen Lotos.
Das hinduistische Tihar-Fest
Doch nun im Oktober beginnt gerade das Tihar-Fest, das fünftägige Fest des Lichts.
Überall werden große Schaukeln aus Bambusstangen aufgebaut. Im Dorf der Tharu haben sie sogar eine Art Mini-Riesenrad gezimmert, das betrieben wird indem die jungen Männer am Gestänge hochklettern und sich mit ihrem Gewicht an das Rad hängen und es so zum Drehen bringen. Die Mädchen kreischen ausgelassen.
Es ähnelt unserem Erntedankfest. Doch wird den Göttern nicht nur für die Ernte und die Gaben der Natur gedankt, auch für die Familie selbst und für die Tiere, die im Dienste der Familie und der Landwirtschaft stehen, wie Hunde und Ochsen. Die werden mit Blumengirlanden geschmückt, bekommen eine extra Portion zu fressen und eine Tika, ein Segenszeichen auf die Stirn gemalt.
Am Abend sind die Häuser mit bunten Lichterketten beleuchtet, kleine Feuerwerke steigen in den Himmel, und traditionelle Tänze werden aufgeführt.
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