Abenteuer Ägypten: auf Eseln ins Tal der Könige
Um 7 Uhr treffen wir uns mit unserem Führer Mohammed an der Fähre. Die sieht ziemlich verrostet aus. Die ganze Atmosphäre ist ziemlich originell. Auf der anderen Seite des Nils warten drei Esel auf uns. Denn Mohammed möchte uns per Esel und über die Berge ins Tal der Könige führen. Wir sind begeistert.
Die Sättel bestehen aus einem Bündel Kissen und Decken, die dem Esel um Bauch und Hintern geschnürt wurden. Das Aufsteigen ist gar nicht so einfach, ohne Steigbügel und Griffe.
Dann traben wir los, durch die Dörfer, vorbei an den Memnon-Kolossen, in Richtung Wüste. Am Himmel kleine Wolken. Es wird also nicht so heiß heute.
Ritt über steile Bergpfade
Als wir die fruchtbare grüne Nil-Ebene verlassen wird es ernst. Auf einem schmalen Pfad erklimmen wir, auf unseren Eseln, eine ca. 200 Meter hohe, felsige Anhöhe.
Neben dem Pfad fällt die Felswand fast senkrecht ab. Tief unter uns schauen wir auf die Tempelanlagen der Hatschepsut. Zum Glück sind Esel berühmt für ihre Trittsicherheit in schwierigem Gelände. Ich bin meinem Esel so dankbar, dass er mich so bereitwillig trägt. Es ist wunderwunderschön!
Bis zum Pass begegnen wir keiner Menschenseele. Auf der anderen Seite schweift der Blick über das berühmte Tal der Könige und auf Kolonnen von Bussen auf der Teerstraße!
Etwas unterhalb des Passes lassen wir die Esel zurück und wandern zu Fuß weiter, denn bald haben wir das erste Felsengrab erreicht: das von Pharao Sethi I.
Im Tal der Könige
Viele Touristen drängen sich mit uns hinein um die schönen Wandmalereien zu bestaunen. Im Grab Ramses I. sind keine Leute, wahrscheinlich weil es so klein ist.
Ist es aber dennoch mit sehr schönen Fresken geschmückt. Das Grab Ramses III. ist über und über mit herrlichen Reliefs und Fresken ausgeschmückt. Besonders sind auch die 2 mal 5 Nebenkammern für Gerätschaften des täglichen Gebrauchs an der großen Rampe.
Bereits in der Antike wurden im Tal der Könige die Pharaonen bestattet um deren Gräber vor Grabräubern zu schützen. Doch standen selbst die hier versteckten Grabanlagen den Schatzjägern über die Jahrtausende nicht stand.
Das einzige Grab das noch fast vollständig war, ist das berühmte 1922 von Hovard Carter entdeckte Königsgrab des Pharao Tutanchamun. Die unglaublichen Schätze, die darin gefunden worden waren, sind heute im Ägyptischen Museum in Kairo zu bewundern.
Heute gefährden die Millionen von Besuchern die Anlagen, sodass von den bisher 64 entdeckten Grabanlagen nur immer eine wechselnde Handvoll zugänglich sind.
Im Tal unten steht die Luft und es wird immer heißer. Wir sind froh wieder zu den Eseln hinaufsteigen zu können, wo ein leichter erfrischender Luftzug weht. Über andere Pfade reiten wir, und führen an besonders kritischen Stellen, unsere Esel wieder hinunter in die Ebene.
Seltsame Begegnung
Gegen 14 Uhr reiten wir auf unseren Eseln wieder Richtung Nil, da stellt sich mir ein uralter Ägypter mit einem riesigen Turban und tiefen Falten im Gesicht in den Weg, und deutet mir, ich möge doch absteigen. Er hält mir einen dreckigen Stofffetzen entgegen. „You must have!“
Ich schau ihn verdattert an. „Give me what you want!” fordert er mich auf. Mit spitzen Fingern öffne ich das Tuch und daraus blickt mich eine kleine blaue Statue an, mit abgebrochenen Füßen. Ich habe mich gleich in sie verliebt. Ich krame in meiner Tasche und finde nur noch einen 20,- Mark Schein.
Mürrisch gibt er sich damit zufrieden und reicht mir das kleine Stoffbündel. Die kleine Statue erinnert mich seitdem täglich an diese wunderbare spannende Zeit in Ägypten, und war mein erster Schlüssel zur magisch mystischen Welt.
Fortsetzung: erste Begegnungen mit Einheimischen
Mein Abenteuer auf einer Archäologischen Grabung in Ägypten
- Ägypten
- Auf nach Kairo!
- Die Pyramiden von Gizeh
- Grabanlagen in Memphis und Sakkara
- Kairo, Stadt der Tausend Minarette
- Abenteuerliche nächtliche Zimmer-Suche
- Die prachtvollen Tempel von Luxor
- auf Eseln ins Tal der Könige
- erste Begegnungen mit Einheimischen
- auf Eseln durch Theben und ins Tal der Königinnen
- Ankunft im Grabungshaus auf Elephantine
- Erste Wanderung in die Wüste
- das Nachtleben in Assuan testen
- Einladung zu einem landestypischen Festessen
- wunderschöne Felukka Fahrt auf dem Nil
- unser Grabungsareal auf Elephantine
- Bestandsaufnahme unseres Areals
- Khuftis, die Grabungs-Arbeiter aus Khuft
- Ruhetag im Club Med
- Die erste Woche auf der Grabung
- Stille Verehrer
- Ausflug ins berühmte Old Cataract Hotel
- Grabungs-Funde brauchen viel Geduld
- Vitamin B, Hygiene und Stromausfall
- die Felsentempel von Abu Simbel
- Drei Vornamen bringen Respekt
- Altägyptische „Fakenews“ auf der Insel Sehel
- Arbeit und Party im Grabungshaus
- Schlange, Skorpion und Co.
- Die versunkene Insel Philae
- Ruderparty auf dem Nil
- ein Ende mit Schrecken