Abenteuer Ägypten: Die prachtvollen Tempel von Luxor

Abenteuer Ägypten: Die prachtvollen Tempel von Luxor

Mit dem Nachtzug reisen wir von Kairo nach Luxor. Unser Schlafwagenabteil hat 3 Sitze, Tisch, Schränkchen und sogar ein Waschbecken. Und im Preis der Fahrkarte sind Abendessen und Frühstück enthalten. Um 19 Uhr verlassen wir Kairo, Abendessen ist um 20 Uhr, Bettruhe um 22 Uhr. Der Zug rattert und schaukelt. An Tiefschlaf ist da nicht zu denken. Gegen 5 Uhr werden wir wieder fürs Frühstück geweckt. Nach einem romantischen Sonnenaufgang kommen wir in Luxor an.

mit der Droschke in Luxor unterwegs

Wir schleppen unsere Koffer aus dem Bahnhof und werden gleich von einem Droschkenfahrer überredet mit ihm zum Hotel zu fahren. Ich nenne ihm das Hotel Windsor, das wir wahllos aus unserem Reiseführer unter „gute Hotels“ aufgreifen. Dort erhalten wir ein einfaches, sauberes Zimmer und springen gleich in die Dusche. In Luxor ist es schon um einiges schwüler als in Kairo.

Erst einmal schauen wir zur Nil-Fähre. Dort handeln wir mit einem Führer einen guten Preis für den nächsten Tag zur Besichtigung des Tal der Könige aus. Unweit der Fähre befindet sich gleich der Luxor Tempel. Hier sind schon viele Touristen unterwegs.

Die Sphinxallee vor dem Luxor Tempel

Luxor ist berühmt für zwei altägyptische Tempelanlagen: den Luxor-Tempel und den Tempel von Karnak, die beide zum UNESCO Weltkulturerbe gehören. Eine 2,5 Kilometer lange Sphinx-Allee verbindet die beiden Anlagen. Jeweils 365 Sphingen standen einst auf beiden Seiten der Allee. Die Dimensionen sind unglaublich.

Luxor Tempel Eingang

Der Luxor-Tempel

Am Haupteingang steht nur noch ein Obelisk. Der andere wurde dem König von Frankreich von Sultan Muhammad Ali geschenkt und steht seit 1836 auf dem Place de la Concorde in Paris. Daneben riesige Kolossalstatuen der Pharaonen Ramses II. und Amenophis II.

Säulengang vom Luxor Tempel

Die Abstände zwischen den Säulen sind sehr gering, da sie mit Steinplatten gedeckt wurden. So hat man in der Säulenhalle den Eindruck in einem Säulenwald zu stehen. Dann gibt es unterschiedliche Säulen: Papyrussäulen, gebündelte Papyrussäulen und Lotussäulen. Dazwischen Statuen und mit Reliefs geschmückte Wände.

Luxor Tempel

Im Allerheiligsten finden sich Fresken von Kaiser Augustus, da der Raum später von den Römern genutzt worden war. Ein paar Jahrhunderte später wurde in den großen Tempelhof sogar eine Moschee hineingebaut.

Wir bleiben einige Stunden, zeichnen und lassen die Schönheit der Ruinen auf uns wirken. Ein paar Ägypter lassen sich sogar porträtieren.

Zeichnen im Luxor Tempel

Danach gönnen wir uns Kaffee, frische Zitrone und Minztee im „Savoy“. Ein Einheimischer, der sich als Taxifahrer herausstellt, bittet mich in gebrochenem Englisch einen Brief in deutscher Sprache an seine Freunde in Weßling bei München zu schreiben. Klar tue ich ihm den Gefallen, dann fahren Chrissi und ich mit der Droschke zu den Tempeln von Karnak, der größten Tempelanlage von Ägypten.

Widdersphinx-Allee in Karnak

Tempel von Karnak

Auf der Seite von Karnak führt eine Widdersphinx-Allee zum ersten Pylon. Der Tempel des Amun-Re besteht aus zehn solcher Pylonen, und dazwischen diversen Tempelbezirken. Die Gesamtfläche des Tempels beträgt fast 30 Hektar! Erbaut wurde er in mehreren Perioden zwischen 2000 und 300 vor Chr.

Widderallee vorm Tempel von Karnak

Nach dem zweiten Pylon gelangen wir zu einem der Weltwunder der Antike: Dem Säulenwald. 134 mächtige Sandsteinsäulen mit jeweils 10 Metern Umfang und einer Höhe von 21 Metern, mit den Papyrus-Kapitellen sogar 24 Metern, stehen hier dicht an dicht. Ursprünglich waren die Säulen sogar bunt bemalt. Und rundherum wunderbare Reliefs an den Wänden.

im Säulenwald von Karnak

Ich erinnere mich an den Agatha Christie Film „Tod auf dem Nil“, bei dem einige spannende Szenen in diesem Säulenwald gedreht worden waren.

Tempel von Karnak

Dahinter folgen weitere Pylone und ein großes Trümmerfeld, mit Obelisken und Standbildern der Hatschepsut.

im Tempel von Karnak

Das Opet Fest

Einmal im Jahr, zum ägyptischen Neujahrsfest, wurde in den beiden Tempeln von Luxor und Karnak das Opet-Fest begangen. Dabei huldigte das Volk den Göttern Amun, Mut und Chons, die als Statuen und in Begleitung des göttlichen Pharaos, von Karnak nach Luxor getragen wurden. Die Feierlichkeiten dauerten Wochen und werden anschaulich in den Reliefs auf den Wänden des Säulengangs im Luxor-Tempel dargestellt.

Reliefs vom Opet Fest

Das muss wahrlich beeindruckend gewesen sein! Ich bin so glücklich hier nun diese uralten Bau- und Kunstschätze selbst live erleben zu können, die ich früher nur aus Büchern studiert hatte. In Filmen, Dokumentationen oder auf Fotos kommen die gewaltigen Dimensionen dieser vergangenen Kultur nicht so rüber.

Mittlerweile ist es richtig heiß und staubig. Wir kehren langsam zum Hotel zurück und gehen da sofort unter die Dusche. Gegen 17 Uhr sitzen wir dann, welch perfektes Timing, genau während des Sonnenuntergangs auf der Terrasse des Savoy beim Abendessen (Hammelfleisch, Bohnen, Pommes, Tomatensalat mit viel Petersilie, Guave, frischer Zitronensaft und Karkadeh, das Ägyptische Nationalgetränk aus kaltem Malventee).

Der Taxifahrer, dem ich den Brief geschrieben hatte, kommt zufällig vorbei, setzt sich zu uns, und erzählt von seinem Leben. Hassan ist ganz nett, also willigen wir ein, uns zum gemeinsamen Abendessen am nächsten Tag wieder zu treffen.

Fortsetzung: Auf Eseln ins Tal der Könige

Mein Abenteuer auf einer Archäologischen Grabung in Ägypten

  1. Ägypten
  2. Auf nach Kairo!
  3. Die Pyramiden von Gizeh
  4. Grabanlagen in Memphis und Sakkara
  5. Kairo, Stadt der Tausend Minarette
  6. Abenteuerliche nächtliche Zimmer-Suche
  7. Die prachtvollen Tempel von Luxor
  8. Auf Eseln ins Tal der Könige
  9. erste Begegnungen mit Einheimischen
  10. auf Eseln durch Theben und ins Tal der Königinnen
  11. Ankunft im Grabungshaus auf Elephantine
  12. Erste Wanderung in die Wüste
  13. das Nachtleben in Assuan testen
  14. Einladung zu einem landestypischen Festessen
  15. wunderschöne Felukka Fahrt auf dem Nil
  16. unser Grabungsareal auf Elephantine
  17. Bestandsaufnahme unseres Areals
  18. Khuftis, die Grabungs-Arbeiter aus Khuft
  19. Ruhetag im Club Med
  20. Die erste Woche auf der Grabung
  21. Stille Verehrer
  22. Ausflug ins berühmte Old Cataract Hotel
  23. Grabungs-Funde brauchen viel Geduld
  24. Vitamin B, Hygiene und Stromausfall
  25. die Felsentempel von Abu Simbel
  26. Drei Vornamen bringen Respekt
  27. Altägyptische „Fakenews“ auf der Insel Sehel
  28. Arbeit und Party im Grabungshaus
  29. Schlange, Skorpion und Co.
  30. Die versunkene Insel Philae
  31. Ruderparty auf dem Nil
  32. ein Ende mit Schrecken

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