Abenteuer Ägypten: erste Begegnungen mit Einheimischen
Eine ganze Woche sind wir nun bereits in Ägypten. Und wir haben schon Einiges gesehen und erlebt. Das Leben hier ist schon ganz anders als bei uns. Um Vieles einfacher und auch langsamer. Hassan, unsere zufällige Bekanntschaft, möchte uns gerne zeigen, wie die Einheimischen heutzutage hier leben.
Doch erst einmal wollen wir den Vormittag nutzen, um ohne Termindruck und ohne Führer, ganz in die fantastische Atmosphäre des Alten Ägypten einzutauchen. Wir verbringen einige Stunden im Tempel von Luxor. Schauen uns den Formenreichtum und die wunderbaren Reliefs einmal genauer an, und Zeichnen.
Einer der Wärter schaut uns neugierig zu, und möchte dann auch selbst porträtiert werden. Als ich ihm sein Porträt reiche, möchte er für sein Modellstehen entlohnt werden. Beleidigt zieht er mit meiner Zeichnung davon, als ich gar nicht daran denke das zu tun.
Langsam kann ich mir einige Wörter und kleine Sätze auf Arabisch merken. Diese Sprache ist so anders als die Romanischen, Deutsch oder Englisch. Für den Anfang sind Grußformeln wichtig, die Zahlen, und ein paar Redewendungen, die uns Bettler und Schlepper vom Hals halten.
Vom Handeln
Eines, was ich auch erst lernen muss, und das ich überhaupt nicht gewöhnt bin, ist das Handeln. Bei uns daheim steht überall einfach ein Preis. Man sieht den, ist bereit ihn zu zahlen, oder schaut woanders hin. Hier steht nirgends ein Preis. Will man etwas kaufen, muss man immer erst fragen. Zahle ich nun sofort den genannten Preis, spüre ich Verachtung aufkommen. Hier wird vorausgesetzt, dass Du handelst. Weil das den Verkäufern Spaß macht, und Dich zwingt ins Gespräch mit den Einheimischen zu kommen. Es ist wie ein Pokerspiel, egal ob ich Kloopapier kaufen möchte, Silberschmuck oder ein Taxi brauche.
Auf dem Weg zurück zum Hotel möchte ich Obst kaufen. 5 Bananen, 4 Guaven und 2 Granatäpfel, sollen 8 Pfund kosten. Ich spiele bestürzt, fang zum Handeln an, und bin ganz stolz sie für 4 Pfund erhalten zu haben. Selbst der Händler hat sich darüber gefreut! Schon etwas seltsam…
Das Pullman Hotel in der Nähe hat einen hübschen Swimmingpool. Für 8 Pfund dürfen wir zum Schwimmen kommen. Ganz wenige Leute nur, es ist herrlich erfrischend.
Besuch bei Einheimischen
Am späten Nachmittag treffen wir uns mit unserer Bekanntschaft, dem Taxifahrer Hassan an der Nilfähre. Er hat eine bequeme Limousine mit Chauffeur organisiert. Gemeinsam fahren wir nun am Nilkanal entlang bis zu einem ärmlichen, aber sehr malerischen Dorf. Dort wohnen Mitglieder der Familie von Hassans Frau.
Die bieten uns sofort Zuckerrohr zum Knabbern und heißen Ägyptischen Tee in reich verzierten Gläsern an (an denen man sich fast die Finger verbrennt). Uns wird das ganze Haus gezeigt und die ganze Kinderschar. Leider verstehen sie kein Englisch, so bleibt es bei Pantomime und viel Gegrinse.
Beim Abschied überreichen wir ihnen Kugelschreiber und ein Päckchen Gummibärchen. So etwas kennen sie gar nicht.
Wir fahren in Richtung Wüste weiter. Durch Dörfer, die wie Festungen aussehen, zum Schutz gegen Sandstürme. Hassan erzählt von Pflanzungsprojekten, um die fortschreitende Verwüstung aufzuhalten.
Wir besuchen Hassans Schwester, und lernen deren Tochter kennen, die mit 18 Jahren bereits zwei Kinder hat. Wir schauen gemeinsam fern, auf Arabisch… bis wir uns verabschieden und nach Luxor zurückdüsen. Dieser Ausflug war jedoch nicht im Rahmen der Gastfreundschaft gedacht, Hassan möchte 50 Pfund, und der Chauffeur 6.
Trotzdem gehen wir noch gemeinsam zum Essen, im Toutankhamun, einem Restaurant, in dem Hassans Freund Chefkoch ist. Sehr lecker, und jeder zahlt für sich.
Am späten Abend fahren Chrissi und ich mit der Calèche, dem Pferdekarren, nach Karnak, zu „Son et Lumière“. Den zwei stündigen Vortrag in deutscher Sprache, inmitten der Ruinen, mit passender Illumination, über „Amun und die Pharaonen“ genießen wir gemeinsam mit ca. 1.000 weiteren Deutschen.
Fortsetzung: auf Eseln durch Theben und ins Tal der Königinnen
Mein Abenteuer auf einer Archäologischen Grabung in Ägypten
- Ägypten
- Auf nach Kairo!
- Die Pyramiden von Gizeh
- Grabanlagen in Memphis und Sakkara
- Kairo, Stadt der Tausend Minarette
- Abenteuerliche nächtliche Zimmer-Suche
- Die prachtvollen Tempel von Luxor
- auf Eseln ins Tal der Könige
- erste Begegnungen mit Einheimischen
- auf Eseln durch Theben und ins Tal der Königinnen
- Ankunft im Grabungshaus auf Elephantine
- Erste Wanderung in die Wüste
- das Nachtleben in Assuan testen
- Einladung zu einem landestypischen Festessen
- wunderschöne Felukka Fahrt auf dem Nil
- unser Grabungsareal auf Elephantine
- Bestandsaufnahme unseres Areals
- Khuftis, die Grabungs-Arbeiter aus Khuft
- Ruhetag im Club Med
- Die erste Woche auf der Grabung
- Stille Verehrer
- Ausflug ins berühmte Old Cataract Hotel
- Grabungs-Funde brauchen viel Geduld
- Vitamin B, Hygiene und Stromausfall
- die Felsentempel von Abu Simbel
- Drei Vornamen bringen Respekt
- Altägyptische „Fakenews“ auf der Insel Sehel
- Arbeit und Party im Grabungshaus
- Schlange, Skorpion und Co.
- Die versunkene Insel Philae
- Ruderparty auf dem Nil
- ein Ende mit Schrecken