Kairo: Abenteuerliche nächtliche Zimmer-Suche
Wir kehren ins Deutsche Archäologische Institut zurück, wo uns mitgeteilt wird, dass wir unser Zimmer für Teilnehmer eines Kongresses räumen müssten. Wir lassen unser Gepäck in der Eingangshalle und machen uns zu Fuß auf die Suche nach einem Hotelzimmer. Die Hotels in der näheren Umgebung sind bereits voll. Es wird immer später. Im noblen Hotel Flamenco ist noch ein Zimmer frei, jedoch für 170 Pfund, was für uns viel zu teuer ist.

Gegen 23 Uhr landen wir im Foyer des Hotel Ambassador, in der Nähe des Bazars. Ein Zimmer kostet hier 7 Pfund pro Person. Wir zahlen gleich an der Rezeption und steigen mit dem Pagen in den Aufzug. Sobald sich der in Bewegung setzt, drückt uns der Page an die Aufzugswand. Ich schau ihm erstaunt in die Augen. Die wandern nach unten. Ich folge seinem Blick und erstarre. Da klafft doch in der Mitte des Aufzuges ein Loch, durch das uns die Tiefe des Aufzugsschachtes entgegen gähnt! Entsetzt schauen Chrissi und ich uns an.
Das Grauen im Hotel
Im 9. Stock bleiben wir endlich stehen, und haben die Fahrt wohlbehalten überlebt. Ein langer Korridor vor uns. Die meisten Türen stehen weit offen. Und die Zimmer voller Männer. Der Page öffnet uns Zimmer 609, und überlässt uns unserem Grauen.
Das Dreibettzimmer hatte bestimmt seit Jahren keinen Staublappen mehr gesehen, geschweige denn frisches Bettzeug.
Wir flüchten über das Fluchttreppenhaus, wobei der Dreck je Stockwerk zunimmt. Auf der Straße atmen wir erst einmal tief durch und gehen dann wieder an die Rezeption. Der Portier entschuldigt sich mehrmals und gibt uns bereitwillig unser Geld zurück.
Mit dem nächsten Taxi fahren wir zum Hotel Flamenco zurück. An der Rezeption werden wir gleich wiedererkannt und mit großem Hallo begrüßt. Wir erhalten ein hübsches Zimmer im Dritten Stock mit Unmengen von Kissen.
Überraschung aufs Zimmer
Eine halbe Stunde später klopft es an der Tür. Wer mag das sein? Wir warten erst einmal ab. Aber da es hartnäckig immer weiter klopft, öffne ich die Türe. Eine Page steht davor, mit einem großen Präsentkorb voller Früchte. Vom Personal der Hotelrezeption!
Köstliche Bananen, Birnen, Trauben, Khaki, Datteln und Granatäpfel. Letztere hatten wir beide noch nie zuvor gegessen. Da wir außer Kaffeelöffeln keinerlei Besteck auf dem Zimmer finden, wird das öffnen der Granatäpfel ein ziemliches Gemetzel. Rote Saftspritzer im ganzen Zimmer…
Fortsetzung: Die prachtvollen Tempel von Luxor
Mein Abenteuer auf einer Archäologischen Grabung in Ägypten
- Ägypten
- Auf nach Kairo!
- Die Pyramiden von Gizeh
- Grabanlagen in Memphis und Sakkara
- Kairo, Stadt der Tausend Minarette
- Abenteuerliche nächtliche Zimmer-Suche
- Die prachtvollen Tempel von Luxor
- Auf Eseln ins Tal der Könige
- erste Begegnungen mit Einheimischen
- auf Eseln durch Theben und ins Tal der Königinnen
- Ankunft im Grabungshaus auf Elephantine
- Erste Wanderung in die Wüste
- das Nachtleben in Assuan testen
- Einladung zu einem landestypischen Festessen
- wunderschöne Felukka Fahrt auf dem Nil
- unser Grabungsareal auf Elephantine
- Bestandsaufnahme unseres Areals
- Khuftis, die Grabungs-Arbeiter aus Khuft
- Ruhetag im Club Med
- Die erste Woche auf der Grabung
- Stille Verehrer
- Ausflug ins berühmte Old Cataract Hotel
- Grabungs-Funde brauchen viel Geduld
- Vitamin B, Hygiene und Stromausfall
- die Felsentempel von Abu Simbel
- Drei Vornamen bringen Respekt
- Altägyptische „Fakenews“ auf der Insel Sehel
- Arbeit und Party im Grabungshaus
- Schlange, Skorpion und Co.
- Die versunkene Insel Philae
- Ruderparty auf dem Nil
- ein Ende mit Schrecken