Abenteuer Ägypten: Nachtleben in Assuan
Wir sind pünktlich um 17 Uhr an der Bootsanlegestelle zurück. Kapitän hat noch zwei Freunde mitgebracht. Bei der Überfahrt werden wir von einem Segelboot überholt. Darin sitzen zwei Österreicher, mit denen wir spontan ein Treffen für den Abend vereinbaren: Um 20 Uhr im „Moon“. Mal schauen was das Nachtleben in Assuan zu bieten hat.
Am anderen Ufer auf Elephantine wartet fast die ganze Männer-Familie unseres Ruderers. Einer von ihnen entpuppt sich als fließend Englisch sprechender Touristenführer, mit wunderschönen schwarzen Augen, namens Hamada. Er erzählt uns die Geschichte der Nubier, und lädt uns, als es dunkel wird, ins Haus seines Großvaters ein. Das liegt direkt gegenüber dem Grabungshaus. Hamada‘s Cousine kommt dazu. Sie hatte gerade auf dem Dach Nachhilfe gegeben.
Wir trinken Tee und schauen uns die Miss Universum Wahl auf dem kleinen Fernseher an. Wie muss diese Glamourwelt wohl auf diese Menschen hier wirken?
Um 18 Uhr 30 sind wir zum Essen wieder im Grabungshaus. Es gibt Schnitzel mit Gurkengemüse, Pommes und Reis, dazu Karotten-Gurken-Tomaten-Salat und zum Nachtisch Melone. Besonders zu erwähnen ist die vom Koch des Grabungshauses selbstgemachte Zitronenlimonade.
Nachtleben in Assuan
Dann machen wir uns auf nach Assuan. Mit dem Taxi fahren wir kreuz und quer durch die Stadt bis wir endlich das „Moon“ finden, ein Restaurant! Andreas und Peter aus Graz sind bereits beim Essen. Die Beiden sind seit drei Monaten am Reisen, über Zypern nach Ägypten, und haben noch einmal soviel Zeit. Wir mieten gemeinsam eine Pferdedroschke, für eine Stunde, und holpern damit durch die Straßen. Die beiden Grazer lassen sich zuvor vom 13-jährigen Kutscher zwei Weinflaschen kaufen, die sich als Brandy herausstellen. Und bald fangen die Männer auch schon zum Grölen an. Chrissi und ich schauen uns an. Aber da keiner von uns etwas einwendet, nimmt der Abend seinen Lauf.
Unser Kutscher setzt uns beim Hotel Isis ab. Dort gäbe es eine tolle Bar mit Bauchtanz. Drinnen mit uns nur zehn Gäste. Wegen der Golfkrise meiden wohl immer mehr Touristen das Land. Das merkt man natürlich auch im Nachtleben. Die Bauchtänzerin gibt ihr Bestes um Stimmung zu machen, und schleppt schließlich Chrissi und mich hintereinander mit auf die Tanzfläche. Ach wie peinlich! Bauchtanz ist nun wirklich nicht mein Ding.
Und auch noch Bauchtanz
Die Getränke sind ziemlich teuer, und bald sind unsere beiden Grazer Kavaliere pleite. Mit dem Taxi geht es, nun auf unsere Kosten, weiter zum „Nubian House“, das nur für uns geöffnet bleibt. Auch der Taxifahrer kommt mit rein, um mit uns zu trinken. Inzwischen ist es drei Uhr Früh. Gemeinsam mit dem Kellner des Nubian House bringen wir die beiden angetrunkenen Grazer zu deren Hotel, und laufen dann zur Fähre.
Doch die verkehrt um diese Uhrzeit schon lange nicht mehr. Wir kehren zum Hotel, in dem die Österreicher übernachten, zurück und nehmen uns dort nun auch ein Zimmer. Ein ziemlich dreckiges! Kein Wunder dass wir wenige Stunden später das Hotel wieder verlassen, aufgetakelt wie wir waren, und mit verwischter Schminke, Richtung Fähre torkeln. Peinlich, dass uns genau in dem Moment, als wir das Grabungshaus betreten, der Hausdiener über den Weg läuft, und uns missbilligend mustert. Wir duschen uns die Nacht vom Leib und stärken uns beim Frühstück.
Fortsetzung: Einladung zu einem landestypischen Festessen
Mein Abenteuer auf einer Archäologischen Grabung in Ägypten
- Auf nach Kairo!
- Die Pyramiden von Gizeh
- Grabanlagen in Memphis und Sakkara
- Kairo, Stadt der Tausend Minarette
- Abenteuerliche nächtliche Zimmer-Suche
- Die prachtvollen Tempel von Luxor
- Auf Eseln ins Tal der Könige
- erste Begegnungen mit Einheimischen
- auf Eseln durch Theben und ins Tal der Königinnen
- Ankunft im Grabungshaus auf Elephantine
- Erste Wanderung in die Wüste
- das Nachtleben in Assuan testen
- Einladung zu einem landestypischen Festessen
- wunderschöne Felukka Fahrt auf dem Nil
- unser Grabungsareal auf Elephantine
- Bestandsaufnahme unseres Areals
- Khuftis, die Grabungs-Arbeiter aus Khuft
- Ruhetag im Club Med
- Die erste Woche auf der Grabung
- Stille Verehrer
- Ausflug ins berühmte Old Cataract Hotel
- Grabungs-Funde brauchen viel Geduld
- Vitamin B, Hygiene und Stromausfall
- die Felsentempel von Abu Simbel
- Drei Vornamen bringen Respekt
- Altägyptische „Fakenews“ auf der Insel Sehel
- Arbeit und Party im Grabungshaus
- Schlange, Skorpion und Co.
- Die versunkene Insel Philae
- Ruderparty auf dem Nil
- ein Ende mit Schrecken