Abenteuer Ägypten: Ruderparty auf dem Nil
Eingestaubt und dreckig sitze ich mal wieder in der brütenden Hitze vor ein paar Mauerresten, die ich aufmessen muss. Da kommt unser Chef vorbei. Ich soll eine Gruppe amerikanischer Touristen über das Gelände führen. Mit meinem „Super-Englisch“!? Ich staune als ich sie wiedererkenne. Sie waren mir damals in Luxor bereits negativ aufgefallen. Arrogante Wichtigtuer aus Chicago.
Ich erzähle drauf los. Eigentlich habe ich nicht so sehr die Ahnung. Die „originale“ Naosstele, die ich ihnen zeige, war glatt eine Nachbildung aus Plastik, und der „originale“ Tempel eine Rekonstruktion. Währenddessen sitzt mein Chef auf dem Dach des Satet-Tempels, und beobachtet uns. Wieso hat er das nicht selbst gemacht? Ich bin wütend. Die Amis bedanken sich für die Peinlichkeit, und ich mach mit meiner Grabung weiter.
Mit dem Ruderboot auf dem Nil
Nachmittags leihen Martin und ich uns das Ruderboot aus, und rudern wie in einem Labyrinth, zwischen den Felsen im Nil herum. Erst noch lästern wir über unseren Chef. Dann reden wir über Beziehungen, unsere Zukunftsvisionen, schließlich über Gefühle.
Durch die wunderschöne Landschaft der Kataraktinseln gleiten wir dabei über den Nil. An brütenden Vögeln vorbei. Über uns kreisen Adler. So manche Felsgruppen erinnern wahrlich an Elefantenherden.
Wüstensand und Stille
Wir legen an und steigen eine Sanddüne zwischen den Felsen zum Hochufer hinauf. Oben laufen wir einfach drauf los. Der Sand knirscht wie frischer Harsch. Jede Sanddüne hat andere Muster, die ihr der Wind zeichnet. Kein Laut, kein Mensch. Wir lassen uns die Sanddünen herunterkullern und lachen und lachen…
Nun haben wir den Sand überall. In den Haaren, zwischen den Zähnen und in der Unterhose. Wir wandern zum Grabmal, hoch über dem Nil, neben den mit Hieroglyphen übersäten Felsen. Und blicken schweigend in die Weite. Es ist sooooo unglaublich schön, und so wunderbar romantisch. Was bin ich glücklich!
Bleibende Erinnerung
Jedes Mal, wenn ich nun auf der Terrasse sitze, und hinüberschaue über den Nil nach Westen, und die untergehende Sonne die Hangkette mit ihren markanten Punkten aufleuchten lässt. Wie Scherenschnitte, so scharf begrenzt. Denke ich an diese Augenblicke da oben mit Martin. Und eine Welle von Gefühlen überrollt mich…
Abends gehen wir alle gemeinsam aus. Erst gediegen Essen im berühmten Old Cataract Hotel. Dann in die Philae-Disco. Das etwas staubige Etablissement sieht wie ein Wohnzimmer aus, ist behängt mit Glühbirnen, und leer. Sobald wir eintreten, rennen zwei der vier Anwesenden weg, und in kürzester Zeit füllt sich die Disco. Ganz nette Musik der 70er und 80er Jahre. Unser Chef verbietet Martin und mir miteinander zu tanzen. „Sonst gäbe es eine Schlägerei…“
Fortsetzung: ein Ende mit Schrecken
Mein Abenteuer auf einer Archäologischen Grabung in Ägypten
- Auf nach Kairo!
- Die Pyramiden von Gizeh
- Grabanlagen in Memphis und Sakkara
- Kairo, Stadt der Tausend Minarette
- Abenteuerliche nächtliche Zimmer-Suche
- Die prachtvollen Tempel von Luxor
- Auf Eseln ins Tal der Könige
- erste Begegnungen mit Einheimischen
- auf Eseln durch Theben und ins Tal der Königinnen
- Ankunft im Grabungshaus auf Elephantine
- Erste Wanderung in die Wüste
- das Nachtleben in Assuan testen
- Einladung zu einem landestypischen Festessen
- wunderschöne Felukka Fahrt auf dem Nil
- unser Grabungsareal auf Elephantine
- Bestandsaufnahme unseres Areals
- die Arbeiter aus Khuft
- Ruhetag im Club Med
- Die erste Woche auf der Grabung
- Stille Verehrer
- Ausflug ins berühmte Old Cataract Hotel
- Grabungs-Funde brauchen viel Geduld
- Vitamin B, Hygiene und Stromausfall
- die Felsentempel von Abu Simbel
- Drei Vornamen bringen Respekt
- Altägyptische „Fakenews“ auf der Insel Sehel
- Arbeit und Party im Grabungshaus
- Schlange, Skorpion und Co.
- Die versunkene Insel Philae
- Ruderparty auf dem Nil
- ein Ende mit Schrecken